Freitag, 4. Oktober 2024
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E-Commerce 2016: Jeder dritte Euro kommt über Mobile Devices

Berlin / Amsterdam. (rmn) Der deutsche E-Commerce blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Rund 44 Millionen Deutsche haben sich 2015 für den Einkauf im Internet entschieden – und damit mehr als jeder zweite Bundesbürger (52 Prozent). Der Online-Umsatz stieg 2015 um 23,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 52,8 Milliarden Euro. Auch das laufende Jahr hält für den deutschen Internethandel rosige Aussichten bereit: Für 2016 gehen die Experten von Gesamteinnahmen von 62,5 Milliarden Euro aus, was einem Plus von rund zehn Milliarden Euro respektive 18,3 Prozent entspricht. Das ergab eine internationale Untersuchung im Auftrag von RetailMeNot, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Marktplatz für digitale Gutscheine und Angebote.

Unterm Strich machte der Online-Handel im vergangenen Jahr fast zwölf Prozent (11,6 Prozent) des deutschen Gesamthandelsvolumens aus – damit wurde 2015 rund jeder neunte Euro online erwirtschaftet, dieses Jahr soll es jeder achte (13,5 Prozent) und 2017 bereits jeder siebte sein (15,2 Prozent).

Im internationalen Vergleich braucht sich die Entwicklung des deutschen E-Commerce ebenfalls nicht zu verstecken: Der deutsche Online-Handel verzeichnete 2015 mit rund 23 Prozent das stärkste Umsatzwachstum unter den betrachteten Märkten (EU-Schnitt: 18,6 Prozent). Insgesamt wird erwartet, dass der deutsche Einzelhandel 2016 ein leichtes Umsatzplus von 1,7 Prozent erwirtschaftet, bei leicht rückläufigem Einnahmen aus dem stationären Handel (minus 1,7 Prozent).

Mobile-Commerce-Einnahmen 2015 verdoppelt – 21 Milliarden Euro Umsatz werden für dieses Jahr erwartet

Hauptverantwortlich für das deutliche E-Commerce-Wachstum Im vergangenen Jahr war der mobile Handel, der Einzelhändlern Umsätze von 14,6 Milliarden Euro bescherte und sich damit gegenüber 2014 mehr als verdoppelte (plus 103,1 Prozent). Anders ausgedrückt, wurde somit bereits mehr als jeder vierte Euro im E-Commerce (27,7 Prozent) über ein Smartphone oder Tablet umgesetzt – in diesem Jahr soll es sogar jeder dritte werden (34,0 Prozent). Denn auch 2016 gehen die Experten von einem deutlichen Anstieg der Einnahmen aus mobilen Kanälen aus: 21,2 Milliarden Euro Umsatz und damit ein Wachstum um 45,2 Prozent werden für das laufende Jahr prognostiziert, wobei 11,9 Milliarden (plus 39,5 Prozent) auf Smartphones und 9,3 Milliarden auf Tablets entfallen werden (plus 53,2 Prozent).

«Der mobile Handel hat sich zum treibenden Motor im deutschen E-Commerce entwickelt. Gut jeder zweite deutsche Online-Shopper, und damit mehr als jeder vierte Bundesbürger, hat im vergangenen Jahr etwas über mobile Endgeräte eingekauft. Diese beeindruckende und international führende Quote zeigt, dass sich das Smartphone, über seine Funktion als treuer Shopping-Begleiter und Recherche-Tool hinaus, unter deutschen Verbrauchern auch als Einkaufskanal etabliert hat», sagt Karina Spronk, Leiterin Partner Management Deutschland bei RetailMeNot. «Maßgeblich zum anhaltenden Erfolg tragen natürlich die kontinuierlichen Maßnahmen der Händler bei, das mobile Einkaufserlebnis für ihre Kunden zu verbessern, indem sie unter anderem ihre mobilen Shops intuitiver gestalten, attraktive Apps mit Funktionsmehrwert anbieten und die mobile Bezahlung vereinfachen».

«Auch für den stationären Handel birgt die steigende Mobile Durchdringung großes Potential. Dank erfolgreicher erster Versuche mit neuen Technologien, wie zum Beispiel Geo-Lokalisierung und Beacons zur zielgerichteten Aussteuerung von personalisierten Produktinformationen und Angeboten, wächst das Interesse der Händler, das omnipräsente Smartphone für sich zu nutzen, um Verkaufskanäle sinnvoll miteinander zu verknüpfen, Kunden per maßgeschneiderter Interaktion in die Läden zu locken und das In-Store-Erlebnis aufzuwerten», sagt Spronk. «125 Millionen Euro Umsatz konnte der deutsche stationäre Einzelhandel im vergangenen Jahr bereits auf den Einsatz von Mobile Marketing-Maßnahmen zurückführen».

Über die Studie

Die internationale Studie wurde von RetailMeNot in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research in zehn Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Niederlande, Polen, Schweden, Spanien, und den USA) im Januar 2016 durchgeführt. Diese beinhaltet umfangreiche statistische Analysen, Auswertung von Handelsstatistiken und Prognosen, Telefoninterviews mit führenden Händlern sowie eine repräsentative Bevölkerungsbefragungen, darunter 1.000 deutsche Verbraucher. Gemäß OEZD-Methodologie umfasst «Einzelhandel» im Rahmen dieses Reports den Verkauf von Handelsgütern an Endverbraucher über Ladengeschäfte und das Internet unter Ausnahme von Gastronomie, Kraftfahrzeugen, Benzin und Treibstoffen, Eintrittskarten, Reisen, Versicherungen sowie Bank- und Kreditprodukten (Foto: pixabay.com).