Samstag, 27. Juli 2024

IGW 2024 beendet: Träger und Veranstalter sind zufrieden

Berlin. (igw) Zehn Tage lang machte die Grüne Woche das Berliner Messegelände zur Dialogplattform Nummer eins für Politik und Branche. Die internationale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau stand unter dem Eindruck der Bauernproteste und des bundesweiten Lokführerstreiks. Bundeskanzler Olaf Scholz, acht Bundesminister (m/w/d) und zahlreiche Politiker (m/w/d) nutzten die Chance, auf der Grünen Woche in direkten Austausch mit Vertretern (m/w/d) aus Landwirtschaft und Ernährung zu kommen. Im Fokus standen weiterhin internationale Ernährungssicherheit, die Zukunft der Landwirtschaft, kulinarische Trends und nachhaltige Innovationen. Insgesamt kamen rund 275.000 Messegäste zur Grünen Woche in Berlin. Damit verzeichnet die Messe trotz Bahnstreik nur einen leichten Besucherrückgang gegenüber 2023, als rund 300.000 Gäste auf das Messegelände kamen.

«Die Grüne Woche war ein starker Auftakt für ein veranstaltungsreiches Jahr», sagt Dr. Mario Tobias, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH. «2024 wird die Messe Berlin mit vier weiteren Leitmessen und Events zahlreiche nationale und internationale Gäste in die Hauptstadt holen.»

(Foto: Messe Berlin)20240124-MB-IGW2024-02

Die regionale Wirtschaft profitiert wie gewohnt von der Veranstaltung

Die Messegäste zeigten reges Kaufinteresse. Pro Kopf gaben sie über 150 Euro auf der Grünen Woche aus. Dies bedeutet einen Anstieg im Vergleich zur letzten Veranstaltung 2023. Über 1.000 Reisebusse aus dem Bundesgebiet steuerten die Grüne Woche an. Rund 2.000 Medienschaffende aus 28 Ländern akkreditierten sich in diesem Jahr. Auch die Stadt Berlin profitiert von den zusätzlichen Einnahmen durch Tagesgäste – besonders in den Branchen Hotellerie, Gastronomie und Handel.

Schaufenster für Ernährung und Landwirtschaft, Politik und Kanzler

Im Zeichen der aktuellen Bauernproteste suchte Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Messegelände den direkten Kontakt zu Landwirtschaft und Ernährungsindustrie. Er nutzte während eines Messerundgangs die Gelegenheit, persönlich mit Bäckern, Jungbauern und anderen Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft zu sprechen und ihre Anliegen anzuhören. Zum Abschluss seines Besuchs versprach er die Fortsetzung des Dialogs und weniger Bürokratie.

(Foto: Messe Berlin)20240124-MB-IGW2024-03

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, lobt die Grüne Woche als Dialogplattform: «Die Grüne Woche ist das Schaufenster für die Landwirtschaft, den Gartenbau und die Ernährungsbranche. In den vergangenen zehn Tagen wurde in den Messehallen vernetzt, diskutiert und Neues entdeckt. Nicht nur innerhalb der Branche und mit der Politik wurde viel diskutiert, auch Verbraucherinnen und Verbraucher sind ins Gespräch gekommen mit den Menschen, die unsere Lebensmittel herstellen und verarbeiten. Darin liegt unsere gemeinsame Chance, dass wir das Verständnis füreinander stärken und im Dialog weiterkommen. Wichtig ist mir, dass wir den Geist der Grünen Woche weitertragen und die aktuelle Debatte nutzen, um die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltig und damit zukunftsfest weiterzuentwickeln.»

Die Bundesregierung war in diesem Jahr wieder stark auf der Grünen Woche vertreten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium, das Bundesentwicklungs- und das Bundesumweltministerium waren auf der Messe mit eigenen Sonderschauen vor Ort. Insgesamt acht Bundesministerinnen und Bundesminister kamen persönlich zur Grünen Woche 2024: Neben Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, kamen Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen, Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung und Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr. Zahlreiche Ministerpräsidenten (m/w/d) der Bundesländer sowie Vorsitzende der im Bundestag vertretenen Parteien informierten sich auf Rundgängen. Zu den hochrangigen Gästen zählte zudem Janusz Wojciechowski, EU-Kommissar für Landwirtschaft.

GFFA 2024: Premiere für Agrarministerkonferenz auf dem Messegelände

Unter dem Leitthema «Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger» fand das 16. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) im CityCube Berlin statt. Etwa 2.000 internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nahmen vom 17. bis 20. Januar teil und diskutierten zusammen über innovative Projekte und Lösungsansätze. Politischer Höhepunkt des GFFA bildete die 16. Berliner Agrarministerkonferenz, bei der sich Bundesminister Cem Özdemir mit Amtskolleginnen und -kollegen aus rund 65 Staaten sowie Vertreterinnen und Vertretern von mehr als zehn internationalen Organisationen beriet. In ihrem Abschlusskommuniqué verpflichteten sich die Agrarministerinnen und -minister, die dringend benötigte Transformation hin zu widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Agrar- und Ernährungssystemen voranzutreiben.

(Foto: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)20240124-WK-BACKWEIZEN-BMEL

Grüne Woche als Dialogplattform für Ernährung und Landwirtschaft

Neben den Veranstaltern ziehen auch die Träger aus der Ernährungs- und Landwirtschaftsbranche ein positives Fazit zur 88. Internationale Grüne Woche in Berlin:

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands: «Wir haben eine intensive Grüne Woche erlebt, mit vielen Begegnungen, zahlreichen politischen Gesprächen. Zudem konnten die Besucher Lebensmittel schmecken, probieren, erleben – und viele Innovationen in der Lebensmittelherstellung kennenlernen. Es war regelrecht zu spüren, wie wichtig der Genuss für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist.»

Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie: «Das Interesse von Verbrauchern und Politik an Lebensmitteln aus Deutschland ist ungebrochen groß. Auf der Grünen Woche konnten sie alle Stufen der Produktion kennenlernen und sich selbst von der großen Vielfalt und der hohen Qualität des Angebots überzeugen. Die Messe zeigt auch: Die Empfehlungen aus der Ernährungsstrategie der Bundesregierung oder dem Bürgerrat Ernährung sind in weiten Teilen bereits gelebte Praxis.»

Hohe Zufriedenheit bei Ausstellern und Gästen der Publikumsmesse

Rund 9 von 10 Personen, die die Messe privat besuchten, zeigten sich in der repräsentativen Besucherumfrage (sehr) zufrieden mit ihrem Messebesuch und würden die Grüne Woche wieder besuchen. Ein ebenso hoher Anteil bewertet das Angebotsspektrum positiv. Eine gute Resonanz bei den Messegästen fanden die Sonderschauen wie die Blumenhalle.

Auch ausstellerseitig ist das Feedback positiv: Rund 9 von 10 Ausstellern planen bereits ihre Präsenz auf der Grünen Woche 2025. Die wichtigsten Ausstellerziele «Darstellung des Unternehmens» und «Information von Endverbrauchern» werden jeweils zu über 90 Prozent erreicht. Außerdem punktet die Grüne Woche als Testmarkt für die Einführung neuer Produkte.

(Foto: Messe Berlin)20240124-MB-IGW2024-04

Besonders positiv war die Resonanz der regionalen Aussteller aus den Bundesländern. Sie konnten mit ihren vielfältigen, regionalen Spezialitäten beim Lebensmitteleinzelhandel punkten. Mehrere hundert Einkäuferinnen und Einkäufer besuchten die Grüne Woche, um Produkte für zukünftige Sortimentserweiterungen zu finden und zahlreiche Leistungsgespräche zu führen.

Erfolgreicher Start für Ausbildungshalle «Young Generation Hub»

15.000 Schülerinnen und Schüler machten das Messegelände zur größten Schulklasse Deutschlands. Im Rahmen des Schulprogramms young generation konnten sie sich in speziellen Lehrangeboten über aktuelle Themen rund um Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau informieren. Viel Staub und Lärm erwartete die Teenager bei der erfolgreichen Premiere der neuen Ausbildungshalle «Young Generation Hub». Zahlreiche Aussteller hatten einen praxisnahen Mitmachparcours für 90 Ausbildungsberufe vorbereitet.

Startup-Days und Regional-Star: Ideen für eine nachhaltige Zukunft

Zwei Fachpreise prämierten auf der Grünen Woche innovative Leistungen im Agrar- und Ernährungsbereich. Im Rahmen der Startup-Days pitchten zehn junge Unternehmen zukunftsträchtige Produkte und Geschäftsideen aus Agrartechnologie und Foodbranche. Den Sieg trug VANOZZA mit veganem Käse davon. Der Nachwuchspreis ging an Hivesound mit einem KI-gesteuerten Überwachungssystem für Bienenstöcke.

Mit dem Regional-Star Award zeichnen die Grüne Woche und zwei Fachzeitschriften jedes Jahr nachhaltige Regional-Konzepte aus dem Lebensmittelhandel aus. In der Kategorie Innovation gewann die Gesellschaft «Antonius gemeinsam begegnen» in Fulda mit den Emma-Aufstrichen. In der Kategorie Handelskooperation ging der Preis an das «E-Center Schneider» aus Bayreuth. Den ersten Preis in der Kategorie Verarbeitung erhielt «Edeka Südwest Fleisch» aus Offenburg. Mit dem ersten Platz im Branchenwettbewerb in der Kategorie Marketing wurde «Rewe Stenten» aus Aachen mit der Kampagne «Aachen Liebe» ausgezeichnet.

Termin für die 89. Internationale Grüne Woche steht fest

Die 89. Grüne Woche wird vom 17. bis 26. Januar 2025 auf dem Berliner Messegelände stattfinden. Veranstaltet wird sie von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger sind der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).