Freitag, 3. Mai 2024

WHO Europa: im Kampf gegen das Übergewicht bei Kindern

Kopenhagen / DK. (who) In Europa respektive der Region, die die Weltgesundheitsorganisation WHO als Europäische Region bezeichnet, sind Kinder immer noch regelmäßig Werbung für Lebensmittel respektive Getränke mit einem hohen Anteil an Energie, gesättigten Fetten, Trans-Fettsäuren, freien Zuckern und Kochsalz ausgesetzt. Trotz Fortschritten in einigen Ländern seien die staatlichen Maßnahmen zur Beschränkung solcher Werbung insgesamt «verbesserungsbedürftig», schreibt das WHO-Regionalbüro für Europa mit Sitz in Kopenhagen in einer Mitteilung (deutschsprachig). Einer der Gründe liegt darin, dass die Bestimmung von Lebensmitteln, deren Bewerbung im Fernsehen, im Internet, auf Plakaten oder auf andere Weise beschränkt werden sollte, problematisch ist. Ein erster Schritt für die Entwicklung von Konzepten zur Beschränkung von Werbung für Kinder wäre die Aufstellung von Kriterien für die Bestimmung solcher Lebensmittel und Getränke. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, hat das WHO-Regionalbüro für Europa ein Modell mit einem Nährstoffprofil entwickelt, das die Länder modifizieren und für die Einstufung von Lebensmitteln nach der von ihnen bevorzugten Nährstoffzusammensetzung heranziehen können. Mit diesem Instrument können politische Entscheidungsträger in der Europäischen Region bestimmen, ob ein Lebensmittelprodukt an Kinder vermarktet werden darf oder nicht. Das in Englisch vorliegende WHO-Nährstoffprofil (PDF) ist auch bei ungeübtem Schulenglisch leicht verständlich. Übergewicht und Adipositas unter Kindern (auch) in Europa geben besonderen Grund zur Besorgnis. Heute leiden 27 Prozent der 13-Jährigen und 33 Prozent der 11-Jährigen an Übergewicht. Es gibt deutliche Belege für den Zusammenhang zwischen Lebensmittelwerbung und ungesunder Ernährung sowie Adipositas bei Kindern.