Seattle / US. (eb) Der Online-Versandhändler Amazon hat mit «Amazon Go» gerade das Modell für einen Lebensmittelmarkt (Convenience-Kleinfläche) der Zukunft vorgestellt, an dem andere Anbieter sich werden messen lassen müssen. Wobei «die Zukunft» bereits ab Frühjahr 2017 von Jedermann life und in Farbe besichtigt und getestet werden kann in Seattle (WA) am Hauptsitz des Konzerns. Aktuell ist «Amazon Go» noch im Testbetrieb und nur für Beschäftigte des Konzerns zugänglich.
Die Vision des Online-Riesen ist komplett Kunden-fokussiert. Registrierkassen und Warteschlangen entfallen vollständig. Das derzeit wohl am höchsten entwickelte Shopping-System der Welt geht davon aus, dass sich Kunden beim Betreten des Ladens mittels Amazon-Go-App identifizieren. Alles, was sie danach aus dem Regal nehmen, wieder zurückstellen, in die Tasche stecken oder anbeißen, wird in einem virtuellen Warenkorb verbucht. Beim Verlassen des Supermarkts – ohne die geringste (sichtbare) Barriere – wird dann der Bon aufs Smartphone gesendet und der Betrag vom Amazon-Konto abgebucht.
So einfach geht Einkaufen ab Frühjahr 2017 in Seattle, Washington, sagt Amazon. Europäern, besonders uns Deutschen, stehen zunächst mal die Haare zu Berge. Insgeheim fragen wir uns, was Amazon als Nächstes ausheckt. Andererseits nimmt die Hemmschwelle stetig ab und das Verhältnis zu den eigenen Daten wird zunehmend lockerer. Über kurz oder lang würde «Amazon Go» also auch hierzulande sein Publikum finden – und den etablierten Lebensmittel- Einzelhandel ganz nebenbei aufmischen. Lange genug geschlafen hat er ja. Die vollständige Ankündigung des Konzeptstores «Amazon Go» gibt es inklusive Video auf dem Amazon-Server unter dem Titel «Introducing Amazon Go and the world’s most advanced shopping technology. No lines, noch checkout – just grab and go» (nur Englisch).
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