Sonntag, 19. Mai 2024

ZMP: Finanzkrise wirkt auf die Getreidemärkte

Bonn. (zmp) Die Getreidemärkte befinden sich fest im Griff der internationalen Finanzkrise. Sorgen um eine starke wirtschaftliche Abschwächung in vielen Ländern drücken die Rohstoffkurse an den Terminmärkten weiter nach unten, zumal institutionelle Anleger sich aus Liquiditätsgründen in großem Umfang von ihren Engagements im Rohstoffsektor trennen. Vor allem die Notierungen für Rohöl, Mais und Sojabohnen gerieten zuletzt stark unter Druck, unter dessen Einfluss auch die Weizenkurse kräftig Federn lassen mussten. An der Börse Chicago sackte der Kurs des Fronttermins innerhalb von zwei Wochen um knapp 20 Prozent, an der Pariser Matif um mehr als zehn Prozent ab, berichtet die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP). Der starke Liquiditätsbedarf in den USA stützt wiederum den Dollarkurs, was die Exportchancen für EU-Ware am Weltmarkt erhöht. Hinzu kommt, dass die kräftig gesunkenen Getreidepreise sowie die sinkenden Frachtkosten weitere Nachfrage der traditionellen Einfuhrländer Nordafrikas und des Nahen Ostens hervorrufen. Auch wenn die Weizenausfuhr zu einer gewissen Marktentlastung beiträgt, kann sie den Preisrückgang nicht stoppen.