Bremerhaven. (eb) Nicht nur die Ungewissheit über die Fortsetzung der Weizenlieferungen aus der Ukraine bereitet dem weltweiten Import-Export-Geschäft Kopfzerbrechen. Wie behördlichen Prognosen aus den Vereinigten Staaten zu entnehmen ist, fürchten die USA das zweite Jahr in Folge zu geringe Niederschläge und damit Ernteeinbußen. Die träfen den bundesdeutschen Markt mit einer Selbstversorgung von 101 Prozent zwar nur kaum. Doch wären Einflüsse auf den Markt kaum zu vermeiden. Die USA zählen zur Spitzengruppe der weltweit wichtigsten Weizenexporteure.
Die US-Futures für Hard Red Winter (HRW) Weizen fielen demnach – nach einer Phase erheblicher Volatilität – kürzlich (im Februar) auf den niedrigsten Stand seit Mitte 2021, berichtet das United States Department of Agriculture (USDA). Die Terminkontrakte, die aufgrund des knappen Angebots Anfang 2022 schon hoch waren, wurden durch den Ausbruch des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine weiter verschärft, der zu massiver Marktunsicherheit und Volatilität führte. Ab Februar 2022 stiegen die Futures auf historische Höchststände. Die HRW-Futures erreichten im Mai 2022 ihren Höchststand, wobei sie auch durch die Dürre in den südlichen Ebenen der USA unterstützt wurden.
Mit dem Beginn der Winterweizenernte in den wichtigsten Exportländern gaben die Futures Mitte 2022 nach. In den letzten Monaten wurden die Preise durch langsame US-Exportverkäufe unter Druck gesetzt, denn die wichtigsten Konkurrenten der USA, besonders Russland, Australien und die Ukraine, können reichlich exportieren. Die jüngsten Niederschläge in wichtigen HRW-Anbaugebieten trugen zwar zur Entspannung der Futures bei, doch die anhaltende Dürre bereitet den Märkten weiterhin Sorgen, ebenso wie die Ungewissheit über die Fortsetzung der Weizenlieferungen aus der Ukraine (Grafiken: USDA).
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