Sonntag, 19. Mai 2024

Getreidepreise: Kurzfristig keine Erholung in Sicht

Bonn. (zmp) Die starke Volatilität ist weiterhin das Hauptthema bei den Akteuren am Getreidemarkt. Für Verunsicherung sorgt vor allem der starke Einfluss der internationalen Finanzkrise auf die Weltmarktpreise, berichtet die Zentrale Markt und Preisberichtstelle (ZMP). Mit Blick auf die kommenden Wochen erwarteten die meisten Teilnehmer der Europäischen Warenbörse keine spürbare Preiserholung, zumal die als reichlich eingeschätzte Maisernte im Futtergetreidesegment für zusätzlichen Preisdruck sorgen dürfte. Selbst die optimistischeren Akteure am Getreidemarkt rechnen angesichts einer Produktionssteigerung in der EU-27 um geschätzte 52 Millionen Tonnen auf 306 Millionen Tonnen frühestens im kommenden Frühjahr wieder mit Preis stützenden Impulsen. Hoffnung setzen die Anbieter vor allem auf den Export von Brotweizen in Drittländer, der in dieser Saison umfangreich zur Marktentlastung beitragen könnte. Ob die Zugkraft aus diesem Bereich anhält, wird auch von der Währungsentwicklung Euro/Dollar abhängen, da diese die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Anbieter am Weltmarkt maßgeblich beeinflusst. Zudem weisen Vertreter des europäischen Getreidehandels darauf hin, dass die internationalen Getreidemärkte derzeit stark unter dem Einfluss gesamtwirtschaftlicher Faktoren stehen. Solange die Turbulenzen an den Finanzmärkten anhalten, ist daher keine nennenswerte Unterstützung für die Getreidepreise zu erwarten. Zudem erfordert die starke Volatilität der Getreidepreise ein gut abgestimmtes Risikomanagement und vorausschauende Vermarktungsstrategien (Quelle).