Freitag, 3. Mai 2024
20160122-FRANCHISEWIRTSCHAFT

Franchisewirtschaft: bemängelt schwache Gründerkultur

Berlin. (dfv) Nicht nur traditionelle Bäckereien, ob groß oder klein, haben Existenz- und Nachwuchssorgen. Auch die Franchisebranche, und damit so bekannte Namen wie McDonalds, Burger King, Subway, Back Factory oder BackWerk ächzen unter der mangelhaft ausgeprägten Gründerkultur in Deutschland. Das bestätigt einmal mehr eine aktuelle Umfrage (PDF) des Deutschen Franchise-Verbands (DFV) unter rund 500 Personen aus DFV-Mitgliedsunternehmen.

Demnach nahm in 2015 die Expansion mit Franchisegründern im Vorjahresvergleich um weitere zehn Prozentpunkte von 47 auf 37 Prozent ab. Franchisesysteme suchen nach neuen Wachstums-Alternativen und expandierten weiterhin verstärkt mit bestehenden Franchisenehmern und Unternehmern, die sich ihren Franchisesystemen anschlossen. 58 Prozent wuchsen dabei mit einem bis fünf neuen Franchisepartnern.

Bei der Gewinnung neuer Franchisenehmer waren Fach- und Führungskräfte 2015 erneut mit 42 Prozent die gefragteste Zielgruppe. Gründer aus der Arbeitslosigkeit wurden bei nur acht Prozent der befragten Systeme gewonnen.

2015 wurden bei 73 Prozent der befragten Franchisegeber Vertragsverhältnisse mit Franchisenehmern aufgelöst, fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Mehrzahl der Franchisepartner schied wegen mangelnden wirtschaftlichen Erfolgs aus.

Aus 48 Prozent der befragten Franchisesysteme finanzierten sich die Franchisenehmer mit einer Mischfinanzierung aus privatem und fremdem Kapital. 83 Prozent des Fremdkapitals wurden dabei wie im letzten Jahr von Banken und Förderbanken bereitgestellt.

«Die diesjährigen Ergebnisse sind für uns nicht überraschend, denn sie spiegeln jenes Bild wieder, was wir als DFV seit Jahren beobachten. Eine fehlende, beziehungsweise rückläufige Gründerkultur in Deutschland, die erstarkte Volkswirtschaft, welche die Entwicklung zur «fast» Vollbeschäftigung befördert und der demographische Wandel tragen dazu bei, dass der «Kampf um die besten Franchisenehmer» schon längst in vollem Gange ist», sagt Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise- Verbands. «Als Interessenvertretung und Sprachrohr der deutschen Franchisewirtschaft ist die Stärkung der Gründerkultur eines unser obersten Ziele. Hierfür werden wir uns auch 2016 wieder verstärkt einsetzen» (Bild: pixabay.com).