Berlin. (bmel) Mit rund 5,2 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das «Modellhafte Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Körnerleguminosen in Deutschland» (LeguNet).
Bis 2025 sollen damit Anbau, Verarbeitung und Verwertung von Hülsenfrüchten wie beispielsweise Erbsen, Bohnen oder Lupinen mit regionalen Partnern in ganz Deutschland gefördert werden. Das Vorhaben reiht sich in die verschiedenen bereits seit 2014 erfolgreich durch die Eiweißpflanzenstrategie des BMEL geförderten bundesweiten Netzwerke ein. Das neue Netzwerk baut auf den Erfahrungen auf und führt die Arbeiten nun Kulturarten übergreifend zusammen.
Der Bedarf an heimischen Eiweißfuttermitteln und das Interesse an eiweißreichen Alternativen zu Fleisch in der menschlichen Ernährung sind groß – mit steigender Tendenz. Es fehlen jedoch weitere Wertschöpfungsketten, mit denen Absatzmärkte für heimische Futter- und Lebensmittel konsequent wachsen können. Dazu ist zunächst eine funktionierende Infrastruktur für Handel und Aufbereitung als Voraussetzung für die Entwicklung neuer Produkte notwendig. Beispiele für innovative Absatzwege finden sich etwa in der Gemeinschaftsverpflegung und der Gastronomie. Diese können mit stabilen Strukturen und schlüssigen Konzepten mehr heimische Hülsenfrüchte auf die Teller bringen.
Das BMEL hat die Mittel für die Eiweißpflanzenstrategie im Haushaltsjahr 2023 von 5,6 Millionen Euro auf 8,6 Millionen Euro erhöht. Damit kann die Eiweißpflanzenstrategie bestehende Ziele im Klima- und Umweltschutz sowie im Hinblick auf eine zukunftsfeste Ernährung besser unterstützen. Neben dem modellhaften Demonstrationsnetzwerk starten sukzessive weitere Forschungsvorhaben mit Fokus auf der Züchtung von Leguminosen und der Verwertung von Hülsenfrüchten in der Human- und Tierernährung.
Hintergrund: Das «LeguNet» besteht aus 16 Partnerinstitutionen. Zudem werden in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands zahlreiche teilnehmende Praxisbetriebe Anbau und Verwertung demonstrieren: Sie setzen aktuelle Forschungsergebnisse auf ihren Feldern um und zeigen Einsatzmöglichkeiten in der Fütterung ebenso wie Aufbereitungs- und Absatzwege für den Lebensmittelmarkt. So vermittelt das Netzwerk zielgerichtet Wissen an die Akteure der Wertschöpfungskette, vernetzt interessierte Marktteilnehmer und zeigt Neueinsteigern, was mit Körnerleguminosen alles möglich ist. Auch werden Umwelt- und Biodiversitätsleistungen, die mit dem Anbau einhergehen, erfasst und demonstriert (Foto: pixabay.com – Grafik: BLE).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- BMEL: Der Trend zu Öko setzt sich auf schwächerem Niveau fort
- Trotz gegenteiligem Rat: Ampel verabschiedet Agrarpaket
- Lebensmittelverband: begrüßt Ausbau von lebensmittelwarnung.de
- NRI: Bemühungen der Lebensmittelwirtschaft könnten besser sein
- BMEL: Rechtsgutachten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- DGE: veröffentlicht neue Position zu veganer Ernährung
- BZfE: Snack-Ideen für die Fußball-Europameisterschaft
- BMEL: Bundestag beschließt Änderung des Düngegesetzes
- Nachhaltig einkaufen zwischen Wunsch und Wirklichkeit
- Fleischersatz: 2023 stieg die Produktion um gut 16%
- NRI: Weiter zu viel Zucker, Fett und Salz in Umlauf
- Nutri-Score: Unternehmen und Verbände sollen mehr Gehör finden
- RWI: Ernährungstipps und Empfehlungen oft ohne Wirkung
- So gelingt der Übergang zur zeitgemäßen Proteinversorgung
- Fastenzeit 2024: Fleisch- und Alkoholkonsum gingen spürbar zurück
- Aminosäuren des Getreides ergänzen Hülsenfrüchte ideal
- Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sinkt auf neuen Tiefstwert
- Novel Meat: IGF-Projekt arbeitet an Stützstrukturen
- DGE: überarbeitet Ernährungsempfehlungen
- HS Fulda: für mehr heimische Hülsenfrüchte im Speiseplan