Dienstag, 14. Mai 2024

Ausbildung: Hauptschüler erfüllen Anforderungen oft besser

Bonn. (bibb) An ihren Erwartungen gemessen sind Betriebe, die Jugendliche mit Hauptschulabschluss ausbilden, überdurchschnittlich zufrieden mit ihnen – vor allem mit ihrem Auftreten, ihrem äußeren Eindruck und ihrer Ausdrucksfähigkeit, aber auch in Bezug auf das berufsbezogene Vorwissen der neu eingestellten Auszubildenden. Hier schneiden Jugendliche mit Hauptschulabschluss sogar etwas besser ab als alle anderen Gruppen. Eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Rahmen des BIBB-Qualifizierungspanels zeigt dieses positive Ergebnis. BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser sieht es als zentral für die Zukunft der dualen Berufsausbildung an, dass sich Betriebe verstärkt um Jugendliche kümmern, die bislang weniger gute Chancen auf dem Ausbildungsstellenmarkt haben. Dies gilt trotz einer steigenden Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze gerade für Jugendliche mit Hauptschulabschluss. «Diesem Missverhältnis auf dem Ausbildungsmarkt müssen wir stärker entgegenwirken», fordert Esser. Die BIBB-Studie, veröffentlicht in der neuen Ausgabe der Reihe «BIBB Report», steht vor dem Hintergrund, dass es trotz rückläufiger Schulabgängerzahlen und gleichzeitig steigendem Fachkräftebedarf der Wirtschaft immer noch eine große Zahl von Jugendlichen gibt, die nach der Schule nicht unmittelbar in eine vollqualifizierende Berufsausbildung münden. Besonders Jugendlichen mit Hauptschulabschluss gelingt dies häufig erst nach längerer Suche und Teilnahme an Übergangsmaßnahmen.