Mittwoch, 8. Mai 2024

WB-11-2008

WebBaecker Infodienst 11/2008
WEBBAECKER AKTUELL FÜR DIE 11. KW 2008 (08.03. bis 14.03.)
Download: https://www.webbaecker.de/08archivphp/wb1108.php

In der Zusammenfassung für diese Woche lesen Sie:

MARKT + UNTERNEHMEN:
01. «Weniger ist mehr»: über Hessens kleinste Bäckerfiliale
02. MVP: «Großbäcker punkten in Handwerksbetrieben»
03. Kamps AG: unter neuer Firmierung ab Mitte März
04. Filialgeschäft: Kamps und SSP beschließen Partnerschaft

TERMINE + EVENTS:
05. Salima: erste Auflage nach EU-Ost-Erweiterung erfolgreich

THEMA DER WOCHE: Internorga 2008 – Schlussbericht
06. 112.000 Fachbesucher, zufriedene Aussteller
07. Impressionen: die Fachmesse in Bildern

MANAGEMENT + BETRIEB:
08. Investitionsmanagement: Kennen Sie den Gesetzesrahmen?
09. Mit Verspätung: Mini-GmbH kommt erst im Sommer
10. Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen

TRENDS + KONZEPTE:
11. Österreich: Nur 12% verweigern sich der Schnellkost
12. ACNielsen belegt: Hamsterkäufe bei Milch und Butter
13. Österreich: Bio boomt, doch Herkunft ist entscheidend

ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN
14. ZMP: Aktuelle Prognosen zur Welt-Weizenernte

PERSONEN + EHRUNGEN:
15. Oetker Gruppe: leitet Führungswechsel ein
16. Barilla Wasa: mit neuem Key Account Director
17. Hessen: Bundesverdienstkreuz für Bio-Pionier
18. Rostock: ehrt verdienstvolle Unternehmer/innen

BOOKMARKS + BOOKS:
19. Biofläche: weltweit bei über 30 Millionen Hektar
20. Global Industry: America´s bakers march on Washington

REZEPTE + IDEEN:
21. Roggenmischbrot mit Walnuss und Sonnenblumensaat


MARKT + UNTERNEHMEN


«Weniger ist mehr»: über Hessens kleinste Bäckerfiliale

Poppenhausen. (14.03. / wib) «Weniger ist mehr», dachte sich wohl Bernd Pappert, als er nach 18-monatiger Planung und zahlreichen Verhandlungen Hessens kleinste Bäckereifiliale in einem Aufzugschacht in Betrieb nehmen konnte. Nun ist Pappert nicht irgendwer. Pappert´s Bäckerei GmbH mit Zentrale in Poppenhausen bei Fulda zählt aktuell 66 Filialen, mehr als 500 Beschäftigte und kommt auf einen Umsatz von über 20 Millionen Euro per Anno. Die neue Filiale – 1,90 Meter mal 1,90 Meter nahe dem Fuldaer Bahnhof – dürfte vermutlich größer nicht sein, um Papperts Vorstellungen von einem «Snack Pack» zu entsprechen. So lautet der Name des Konzepts, für das anfänglich nur ein begrenztes (Snack-) Sortiment vorgesehen war. Rund 300 Kunden pro Tag rechnete sich Manfred Klüber aus, Geschäftsführer Vertrieb. Doch dann wuchs der Ehrgeiz, aus dem für zehn Jahre angemieteten ehemaligen Aufzugschacht richtig was zu machen. Heraus kam die wohl kleinste Bäckerfiliale Hessens mit einem kompletten Sortiment. Übrigens wird mehr als die Hälfte aller Pappert-Filialen von selbständigen Franchisepartnern geführt. Das Verkaufsgebiet erstreckt sich 100 Kilometer rund um Fulda in Hessen und Bayern: nördlich bis Bad Hersfeld, Bebra, Rothenburg westlich bis zum Rhein-Main-Gebiet südlich bis Schweinfurt, Würzburg. Nächstes Ziel ist, die Zahl der Verkaufsstellen auf 80 auszuweiten – in Eigenregie oder gemeinsam mit Franchisenehmern.

MVP: «Großbäcker punkten in Handwerksbetrieben»

Hamburg. (12.03. / wib) Mecklenburg-Vorpommerns Ernährungsindustrie vollzieht einen Strukturwandel. Immer mehr kleine Bäckereien geben auf, Brot wird zunehmend beim Discounter gekauft, die Zahl der Filialisten nimmt zu: Der während der Internorga in Hamburg deutlich erkennbare Trend verspreche den Lebensmittelherstellern im Norden gute Geschäfte, beobachtet die Schweriner Volkszeitung (SVZ) die Veränderungen unter der Überschrift «Großbäcker punkten in Handwerksbetrieben». So stelle zum Beispiel die Unternehmensgruppe De Mäkelbörger in Neubrandenburg Tiefkühlkuchen her – «in Größenordnungen». Das stoße gerade bei Bäckereien, die sich auf eigene Spezialitäten konzentrieren und den Rest dazu kaufen, auf wachsendes Interesse, erklärt Prokurist Hartmut Wolf gegenüber der SVZ. De Mäkelbörger verkauft Brot und Kuchen in seinen 130 Filialen in MVP und Brandenburg. Insgesamt 1.300 Beschäftigte erwirtschafteten in 2007 einen Umsatz von 35 Millionen Euro, Tendenz steigend.

Kamps AG: unter neuer Firmierung ab Mitte März

Düsseldorf. (10.03. / kag) Die Kamps AG und ihre Konzern-Gesellschaften werden am 17. März umfirmieren. Das heißt:

  • aus der Kamps AG wird die Lieken AG;
  • aus der Kamps Brot- und Backwaren GmbH wird die Lieken Brot- und Backwaren GmbH («Supermarkt-Geschäftsbereich»);
  • aus der Kamps Bakeries GmbH wird die Kamps GmbH («Filial-Geschäftsbereich»).

Da bisher unter dem Namen Kamps die beiden grundsätzlich verschiedenen Geschäftsmodelle Kamps Brot- und Backwaren (Versorgung des Lebensmitteleinzelhandels) und Kamps Bakeries (Bäckerei-Filialen) betrieben wurden, gab es in der Vergangenheit immer wieder Missverständnisse und Verwirrungen aufgrund der ähnlichen Firmennamen, heißt es aus Düsseldorf. Die beiden Geschäftsbereiche sind selbstständige Bereiche und operativ unabhängig. Dies ist durch die Umfirmierung künftig für Kunden und die Öffentlichkeit besser nachvollziehbar. Der neue Firmenname Lieken bezieht sich auf den Pionier der Backwarenbranche: Fritz Lieken. Ansonsten ändert sich nichts.

Filialgeschäft: Kamps und SSP beschließen Partnerschaft

Düsseldorf. (10.03. / kag) Eine neue strategische Partnerschaft schließen SSP Deutschland und Kamps. SSP wird Franchise-Partner für ausgewählte Kamps Bäckereien. Die Partnerschaft beinhaltet eine Kooperation von 25 gemeinsamen Standorten in den nächsten drei Jahren. Allein in diesem Jahr werden zwölf gemeinsame Standorte realisiert. Der erste Kooperations-Standort eröffnet am 13. März am Bahnhof Zoo in Berlin. Kamps und SSP ergänzen sich hervorragend, heißt es aus Düsseldorf: Kamps bietet hochwertige Produkte, eine bekannte Marke und ein professionelles System mit erprobtem Know-how. SSP betreibt stark frequentierte Standorte an Bahnhöfen, Flughäfen und Autobahnen und ist die erste Adresse im Bereich Verkehrsgastronomie. «Wir freuen uns, mit Kamps einen starken Partner ins Boot zu bekommen», sagt Johann Weinzettl, Vorsitzender der Geschäftsleitung der SSP Deutschland GmbH. «SSP bringt internationale Erfahrung und professionelle Expertise als engagierter Franchise-Nehmer und ermöglicht uns unsere Marke an weiteren hoch frequentierten Standorten zu etablieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit», sagt Jaap Schalken, Vorsitzender der Geschäftsführung Kamps Bakeries (ab 17. März Kamps GmbH).


TERMINE + EVENTS


Salima: erste Auflage nach EU-Ost-Erweiterung erfolgreich

Brünn / CZ. (11.03. / tfb) Die Salima ist eine der führenden Branchenmessen Tschechiens. Anfang März war sie das Zentrum des Nahrungsmittelhandels Mitteleuropas. Aus dem Ausland kamen 36 Prozent der Aussteller und 13,5 Prozent der Besucher, heißt es seitens der Messe Brünn. Das reichhaltige Rahmenprogramm beschäftigte sich besonders mit der Sicherheit von Nahrungsmitteln, der gesunden Ernährung und den Beziehungen zwischen Produktion und Handel. Die Internationale Nahrungsmittelmesse war in diesem Jahr die erste Auflage nach der EU-Ost-Erweiterung. Sie dokumentierte das Wachstum des internationalen Handels mit Nahrungsmittelgütern. Die Messe Brünn konnte viele prominente Gäste begrüßen – mit Markos Kyprianou, dem EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, an der Spitze. Das Top-Ereignis des Begleitprogramms war die internationale Konferenz zum Thema «Sichere Nahrungsmittel im gemeinsamen EU-Markt». Auf einer Netto-Ausstellungsfläche von 25.000 Quadratmetern stellten rund 1.100 Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen aus. Insgesamt 40.000 zahlende Besucher aus 41 Ländern informierten sich über Neuigkeiten und Trends (Volltext).


THEMA DER WOCHE: Internorga 2008 – Schlussbericht


112.000 Fachbesucher, zufriedene Aussteller

Hamburg. (hmi / eb) Die Stimmung im Außer-Haus-Markt ist gut, die Branche zeigt sich investitionsfreudig und aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen und Konzepten, die Aussteller sind sehr zufrieden. Mit diesem positiven Fazit der Hamburg Messe hat die Internorga – Leitmesse für den modernen Außer-Haus-Markt – nach sechstägiger Dauer ihre Tore geschlossen. Während der 82. Internationalen Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien haben sich rund 112.000 Fachbesucher aus dem In- und Ausland über die Neuheiten und Trends der rund 1.000 Unternehmen aus mehr als 20 Ländern informiert.

Das kann auch Marco Hallemann von IsernHäger bestätigen: «Für uns war die Internorga in einem Maß Ordermesse, wie seit Jahren nicht mehr. Die Fachbesucher kamen gut vorbereitet und wussten genau, worüber sie sprechen wollten». Doch es war nicht nur das deutlich höhere Besucheraufkommen an sich, das der IsernHäger Prokurist und Leiter Vorteigtechnologie ausgemacht hat, sondern ebenso die auffallend vielen Fachleute aus ganz Deutschland, die zur Internorga kamen, um gemeinsam mit den Vorteig-Spezialisten konkrete Anliegen zu klären.

«Gut vorbereitet», so charakterisiert auch Wilhelm Kunstleben von Goecom das Gros der Interessenten, die zum Programmpaket Marvin, den Ausbaustufen und Modulen ihre Fragen stellten. Wobei der Verkaufsleiter zwischen (Bestands-) Kunden und gut informierten Interessenten unterscheidet und hervorhebt, dass von den Interessenten in diesem Jahr deutlich mehr gekommen seien – gut vorbereitet und bei deutlich gestiegener Gesprächsqualität. «Controlling und Auswertung haben sichtbar an Bedeutung gewonnen», beschreibt der Goecom-Mann eine Facette des Generationswechsels in den Betrieben. Professionelles Waren- und Kostenmanagement vom Einkauf bis zum Filialcontrolling ist mit Marvin nicht nur möglich, sondern wird in der gesamten Bandbreite zunehmend angewandt. Seminare dazu gibt es demnächst auch in Billerbeck (der WebBaecker berichtete). Die Resonanz auf die Ankündigung, neben einem süddeutschen nun auch ein norddeutsches Schulungszentrum anbieten zu können, fiel bei Bäckern und Konditoren ausgesprochen positiv aus, freut sich Kunstleben.

Eine Besucherbefragung der Hamburg Messe ergab, dass mehr als jeder zweite Fachbesucher (rund 55 Prozent) der obersten Entscheidungsebene angehörte. Rund 60 Prozent der Befragten haben bereits auf der Messe geordert oder werden dies noch tun. Damit bestätigt die Internorga 2008 in verschiedenen Segmenten ihren Ruf als Ordermesse. Die große Bedeutung der Fachmesse unterstreicht ebenfalls die Ausstellerbefragung der HMC: Für rund 90 Prozent der beteiligten Unternehmen ist sie die wichtigste Fachmesse in Deutschland.

Dass die Fachmesse auch darüber hinaus weiter an Bedeutung gewinnt, bestätigen Aussteller aus allen Bereichen. Rudolf Liermann, Vertriebsleiter Wachtel, sagt zum Beispiel: «Die Internorga wird von Jahr zu Jahr internationaler. Wir konnten zahlreiche Fachbesucher aus dem Ausland wie den baltischen Ländern, der Ukraine und sogar aus Kasachstan begrüßen». Den Stellenwert der Internorga als bedeutenden Branchentreffpunkt formuliert Oliver Blank, Leiter Marketing und Vertrieb bei Aichinger: «Wir haben alle wichtigen Kunden getroffen und konnten unsere Netzwerke mit befreundeten Unternehmen weiter ausbauen».

Auch das Rahmenprogramm der Fachmesse mit hochklassigen Kongressen – wie dem Internationalen Foodservice Forum, dem Deutschen Kongress für Gemeinschaftsverpflegung und dem internationalen Backkongress Hamburg Global Bake – sowie renommierten Wettbewerben wie dem «Großen Preis der Köche» stieß in diesem Jahr auf besonders großes Interesse. So konnte das Internationale Foodservice Forum mit rund 1.450 Teilnehmern einen neuen Rekord verzeichnen. Die 83. Internorga öffnet ihre Tore vom 13. bis 18. März 2009 auf dem Hamburger Messegelände.

Impressionen: die Fachmesse in Bildern

Hamburg. (eb) Die backenden Branchen trafen sich dieser Tage während der Internorga. Mit rund 1.000 Ausstellern war Europas größte Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien in diesem Jahr so groß wie nie. Der WebBaecker hat einen kleinen «Bilderbogen» zusammengestellt, der Ihnen das Messegeschehen in verschiedenen Segmenten näherbringt. Ein Klick auf die Vorschauen öffnet jeweils eine ausreichend große Bilddatei (800×600 Pixel) im Farbmodus:


MANAGEMENT + BETRIEB


Investitionsmanagement: Kennen Sie den Gesetzesrahmen?

Buchholz / Nordheide. (14.03. / ele) Ein vielschichtiges Thema ist die unternehmerische Investition in Anlagen und Gebäude. Ohne das nötige Know-how kann sich hierbei ein vermeintliches Schnäppchen schnell zu einer Kostenfalle entwickeln. Ein komplexes Thema, für das sich Unternehmen ausreichend Zeit nehmen müssen. Die wichtigsten Grundsätze haben die Planungsprofis von ELEKOM in einer Powerpoint-Präsentation (hier Format PDF; 14 Seiten; 506 KB) zusammengefasst. Was vor der Investition zu prüfen ist, welche Kriterien erfüllt sein sollten, welche rechtlichen Grundlagen zur Vertragsgestaltung zu beachten sind bis hin zur Auftragsvergabe – das haben die Fachleute aus Buchholz in der Nordheide übersichtlich auf den Punkt gebracht. Im ersten Teil der Präsentation «Erfolgreiches Investitionsmanagement» stellen die Spezialisten für Produktionsplanung, Architektur und Projektmanagement die gesetzlichen Rahmenbedingungen von der Anfrage bis hin zur Abnahme vor.
Info: /r_management/2008/1108-ELE-INVEST-MGMT.PDF

Mit Verspätung: Mini-GmbH kommt erst im Sommer

Hannover. (14.04. / mvr) Existenzgründer haben großes Interesse an der neuen Unternehmer-Gesellschaft. Umso ärgerlicher: Sie kommt voraussichtlich erst im September 2008. Wie Mittelstand Direkt berichtet, gebe es bereits jetzt viele Anfragen zur Mini-GmbH bei Beratern und Gewerbe-Ämtern. Ursprünglich hätten die Richtlinien bereits im Januar 2008 in Kraft treten sollen. Mit den neuen Vorschriften sinke das erforderliche Stammkapital einer GmbH von derzeit 25.000 Euro auf 10.000 Euro. Die neu eingeführte Mini-GmbH sei eine Vorform der GmbH und erfordere gar kein Mindest-Kapital mehr. Die Bundesregierung reagiere mit der Gesetzesänderung auf entsprechende ausländische Angebote. In anderen EU-Staaten sei die Gründung einer GmbH ohne Eigenkapital bereits möglich. Deutsche Gläubiger müssten sich aber nicht davor fürchten, künftig mit leeren Händen dazustehen. Die Mini-GmbH unterliege strengen Transparenz-Regeln. Ein Viertel des Gewinns müsse als Rückstellung bilanziert werden, um Eigenkapital zu bilden.

Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen

Hannover. (13.03. / gg) Das Jahressteuergesetz 2008 schränkt die steuerliche Berücksichtigung von Vermögensübergaben gegen Versorgungsleistungen im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge ein. Die Vermögensübergabe erfolgt in der Regel unentgeltlich. Gegenstand einer unentgeltlichen Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen konnte bislang neben der Übertragung von Betrieben auch die Übertragung von Geldvermögen, Wertpapieren, typisch stillen Beteiligungen und privaten Immobilien sein. Ob das nach Neuregelung, Übergangsregelung oder mit sonstigen Einschränkungen versehen immer noch so ist oder was sich geändert hat, haben die Experten der hannoverschen Gehrke Econ Gruppe mit Blick auf wichtige Details kurz zusammengefasst.
Info: /r_management/2008/1108-GEHRKE-VER-UEBERGABE.HTM


TRENDS + KONZEPTE


Österreich: Nur 12% verweigern sich der Schnellkost

Wien / AT. (12.03. / acn) Die Schnellkost-Kultur hat Europa fest im Griff. Nur noch knapp jeder fünfte Europäer behauptet von sich, nicht in Schnellkost-Restaurants zu essen. In Österreich sind es nur mehr zwölf Prozent, in Deutschland 14 Prozent, die kategorisch den Griff zu Hamburgern und Pizzas der einschlägig bekannten Anbieter ablehnen. Zum Vergleich: Nur mehr drei Prozent der US-Bürger machen einen großen Bogen um Schnellkost-Angebote. Eine von ACNielsen weltweit durchgeführte Studie zeigt denn auch, dass Europa immer noch zu den enthaltsamen Regionen zählt, denn in Asien sind es gerade einmal zwölf Prozent, die sich der Schnellkost verweigern. Insgesamt 57.559 Betriebe gibt es im alpenländischen Gastronomiebereich: Gasthöfe, Schankwirtschaften, Kaffeehäuser und Bars; zahlenmäßig die meisten in Niederösterreich (11.251) und Oberösterreich (8.494). Allein in Wien sind derzeit 6.742 Konzessionen gemeldet, lautet die Statistik des Fachverbands Gastronomie. Viele davon sind ruhend, weshalb der Fachgruppe Gastronomie in Wien schätzt, dass sich rund 5.500 Betriebe um das leibliche Wohl der Kundschaft kümmern. Ähnlich wie in Deutschland hat die traditionelle österreichische Gastronomie mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, während sich der Schnellkost-Sektor (Hamburger-Restaurants, Imbiss- und Würstelstuben sowie Systemgastronomie) über Zuwachsraten freuen kann. Diese Lokale sind 2007 um 12,4 Prozent auf 829 Millionen Euro Umsatz gewachsen. In diesem Jahr dürfte das Geschäft nochmals um 8,2 Prozent auf fast 900 Millionen Euro zunehmen, sind sich Marktbeobachter sicher.

ACNielsen belegt: Hamsterkäufe bei Milch und Butter

Frankfurt / Main. (10.03. / acn) In der zweiten Jahreshälfte 2007 gab es im LEH inklusive der Discounter deutliche Preissteigerungen bei Milch und Butter – überproportional im Vergleich zu allen Lebensmitteln. Je nach Vertriebstyp stiegen die Preise für Milch um bis zu 35 Prozent, für Butter um bis zu 60 Prozent. ACNielsen Deutschland hat nun in einer aktuellen Studie die Entwicklung der Preise für Milch- und Butter, Käuferreaktionen inklusive Absatzanalysen bis Oktober 2007, Hintergrundinformationen zur Preiserhöhung sowie Vergleichspreise aus ausgewählten europäischen Nachbarstaaten zusammengestellt. So lässt sich belegen, wie der Absatz von Milch- und Milchprodukten im Handel anstieg, nachdem die Preiserhöhung in den Medien angekündigt wurde. Analysen aus dem ACNielsen Haushaltspanel Homescan zeigen zudem, dass die Haushalte Ende Juli (Kalenderwoche 31/2007) ihre Milchkäufe um ein Viertel, ihre Butterkäufe um mehr als ein Drittel steigerten. Wie entwickelte sich der Milchabsatz in den einzelnen Vertriebsschienen? Gab es Auswirkungen auf die Nachfrage bei Biomilch? Kauften die Verbraucher mehr Margarine statt Butter? Wo lagen die Butterpreise bis September 2007 in Deutschland im Vergleich zu den Niederlanden und zu Belgien? Antworten finden Sie in der Studie «Die Milchpreiserhöhung und ihre Folgen». Sie umfasst 54 Charts und kostet 4.950 Euro plus Mehrwertsteuer.

Österreich: Bio boomt, doch Herkunft ist entscheidend

Wien / AT. (10.03. / acn) 580 Millionen Euro gaben die Österreicher in 2007 für Bio-Produkte im Lebensmittel- und Drogeriefachhandel aus. Gegenüber 2006 bedeutet dies einen Anstieg um 20 Prozent, lautet das Ergebnis einer Studie von ACNielsen Österreich. Bio macht heute 4,8 Prozent des gesamten Umsatzes mit Nahrungsmitteln aus. Der Bioanteil innerhalb der einzelnen Warengruppen ist jedoch nach wie vor unterschiedlich. Am häufigsten greifen die Konsumenten bei Babynahrung zur Öko-Alternative: Bereits ein Drittel des Umsatzes in diesem Bereich entfällt auf Bio. Fast schon traditionell hoch ist der Bioanteil bei Reformwaren mit mehr als 20 Prozent. Auch wenn der prozentuelle Bioanteil bei Frischwaren mit 6,3 Prozent relativ niedrig ist, so erzielt der Handel in dieser mit Abstand größten Warengruppe den größten Teil des Bioumsatzes – rund 284 Millionen Euro. 85 Prozent der Österreicher kaufen gelegentlich Bioprodukte. An erster Stelle bei den Kaufargumenten steht aber die Herkunft, zeigt die Studie. 63 Prozent geben an, dass sie versuchen, regionale Produkte zu kaufen. Mit etwas Abstand folgen energieeffiziente Produkte (46 Prozent). An dritter Stelle kommen Bio-Produkte (44 Prozent), gefolgt von Produkten mit dem Fairtrade Siegel. «Heimische Herkunft und eine positive Energiebilanz sind den Kunden wichtiger als der Aspekt Bio allein», sagt Martin Prantl, Geschäftsführer von Nielsen Österreich. «Das birgt großes Potenzial für regionale Anbieter und Konzepte».


ROHSTOFFE + ENTWICKLUNGEN


ZMP: Aktuelle Prognosen zur Welt-Weizenernte

Bonn. (08.03. / zmp) Jeden Monat veröffentlichen der Internationale Getreiderat (IGC) und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) ihre Einschätzungen zur weltweiten Weizenversorgung. Die jeweils aktuellen Prognosen hat die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) aus Bonn in einer knappen Übersicht zusammengefasst.

IGC: Positive Ernteprognosen für 2008/2009
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat Ende Februar seine Schätzung zur Welt-Getreideernte 2007/2008 geringfügig nach oben korrigiert. So erwartet der IGC nun eine Weizenernte in Höhe von 604 (Vorjahr: 592) Millionen Tonnen, eine Million Tonnen mehr als im Vormonat.

Die globale Weizenverwendung wird unverändert auf 611 (Vorjahr: 610) Millionen geschätzt. Während der Einsatz von Weizen als Futtermittel dabei auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren sinkt, steigt der Verbrauch im Nahrungssektor um ein Prozent. Die Prognose der Endbestände 2007/2008 wurde vom IGC um drei Millionen Tonnen auf 113 (Vorjahr: 120) Millionen Tonnen heraufgesetzt.

2008 eine Rekordmenge an Weizen erwartet
Aufgrund der anhaltend günstigen Vegetationsbedingungen in vielen Erzeugungsländern auf der Nordhalbkugel hob der IGC die Prognose für die Welt-Weizenernte 2008 zuletzt um vier Millionen Tonnen auf die neue Rekordhöhe von 646 (Vorjahr: 604) Millionen Tonnen an. Zugrunde liegt eine geschätzte Anbaufläche von 221 (Vorjahr: 215) Millionen Tonnen, das entspricht dem größten Weizenareal seit 1988.

Eine kräftige Produktionssteigerung erwartet der IGC unter anderem in der EU, wo 143,2 (Vorjahr: 124,7) Millionen Tonnen geerntet werden sollen. Für die USA werden 61,5 (Vorjahr: 56,2) Millionen Tonnen, für die Ukraine 18 (Vorjahr: 13,9) Millionen Tonnen und für Australien 22,5 (Vorjahr: 13,1) Millionen Tonnen veranschlagt.

USDA: Weizenvorräte schwinden weiter
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seine Schätzungen zur Angebots- und Nachfragesituation auf dem Welt-Getreidemarkt erneut geändert. In seiner Schätzung von Mitte Februar? wurde die globale Weizenerzeugung 2007/2008 aufgrund höherer Ernten in Kasachstan und Argentinien um 0,6 Millionen Tonnen auf 603,6 Millionen Tonnen angehoben. Die Verbrauchsschätzung setzte das USDA um 2,5 Millionen Tonnen auf 619 Millionen Tonnen herauf. Ausschlaggebend hierbei waren vor allem höhere Verbrauchsannahmen für Kanada und die Ukraine.

Zum Schluss des laufenden Wirtschaftsjahres erwartet das USDA nun Weizen-Endbestände in Höhe von 109,7 Millionen Tonnen, das wären zwölf Prozent weniger als im Vorjahr und entspräche dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren (Quelle).


PERSONEN + EHRUNGEN


Oetker Gruppe: leitet Führungswechsel ein

Bielefeld. (11.03. / oe) Der Beirat der Dr. August Oetker KG hat Richard Oetker mit Wirkung zum Jahreswechsel 2009/2010 zum persönlich haftenden Gesellschafter bestellt. Zum gleichen Zeitpunkt wird Dr. h. c. August Oetker nach Erreichen der Altersgrenze als persönlich haftender Gesellschafter ausscheiden und den Vorsitz des Beirats der Dr. August Oetker KG übernehmen. Richard Oetker ist nach dem Studium der Brau- und Agrarwissenschaften seit 28 Jahren in der Oetker Gruppe tätig und hat geschäftsführende Positionen innerhalb verschiedener Funktionen und Unternehmen bekleidet. Er gehört der Geschäftsführung der Dr. Oetker GmbH seit 1996 an. Als Geschäftsführer der Dr. Oetker GmbH ist er verantwortlich für den Bereich Personal und Organisation sowie die Auslandsmärkte Italien, Schweiz und Österreich. Darüber hinaus ist er Vorsitzender und Mitglied in verschiedenen Aufsichts- und Beiräten innerhalb und außerhalb der Oetker-Gruppe.

Barilla Wasa: mit neuem Key Account Director

Köln. (11.03. / bw) Neuer Key Account Director der Barilla Wasa Deutschland GmbH ist Dirk Loosen. Der 37-Jährige folgt auf Michael Weber und verantwortet die gesamte Produktpalette der Marken Barilla und Wasa. Er berichtet direkt an Claus Butterwegge, Geschäftsführer Wasa Deutschland und Österreich.

Hessen: Bundesverdienstkreuz für Bio-Pionier

Wiesbaden. (08.03. / tg) «Wolfgang Gutberlet ist mit seinem Unternehmen ‘tegut…’ schon seit Jahren immer wieder durch überdurchschnittliche und bewundernswerte Leistungen aufgefallen. Sei es durch eine weit über Durchschnitt liegende Ausbildungsquote, die Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze oder den engagierten Einsatz für die Erforschung und Sicherung von Lebensmittelqualität. Auf allen diesen Gebieten hat er zweifellos Großes für unser Land und für die Menschen geleistet». So fasste der Hessische Ministerpräsident Roland Koch die Verdienste des Unternehmers Wolfgang Gutberlet aus Dipperz zusammen, als er ihm in Wiesbaden das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichte. Der Diplom-Kaufmann ist Vorstandsvorsitzender des Lebensmittel-Handelsunternehmens «tegut…» und dessen Gesellschafter (Volltext).

Rostock: ehrt verdienstvolle Unternehmer/innen

Rostock. (08.03. / mvr) «Wir können in Rostock auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2007 zurückblicken. Auch in Zukunft werden wir alles dafür tun, dass das Wirtschaftswachstum anhält, dass sich die positive Entwicklung der Wirtschaft in Rostock fortsetzt, weitere Unternehmensansiedlungen folgen und somit auch die Zahl der Arbeitsplätze steigt», sagte Oberbürgermeister Roland Methling anlässlich der Ehrung verdienstvoller Unternehmer/innen der Hansestadt. Diese Würdigung fand zum elften Mal statt und mit dabei war Steffi Nowak, Inhaberin der Konditorei Nowak: Seit zehn Jahren führt sie erfolgreich das familiäre Traditionsunternehmen mit der Produktionsstätte und sechs Filialen. Durch erhebliche Investitionen und hohem Engagement hat sich die Konditorei einen festen Platz im Rostocker Bäcker- und Konditorhandwerk geschaffen. In der Konditorei Nowak sind derzeit 60 Mitarbeiter/innen beschäftigt, die das besonders gute Arbeitsklima schätzen und den hohen Qualitätsanforderungen mit ihrer Arbeit gerecht werden. Noch in diesem Jahr werden die Produktionskapazitäten durch einen Neubau in der Hansestadt Rostock erweitert. Mit der Umsetzung dieses Investitionsvorhabens sind viele Projekte geplant, gerade im Nachwuchsbereich.


BOOKMARKS + BOOKS


Biofläche: weltweit bei über 30 Millionen Hektar

Frankfurt / Main. (11.03. / fibl) Die biologisch bewirtschaftete Fläche stieg weltweit im Jahr 2006 gegenüber 2005 um 1,8 Millionen auf 30,4 Millionen Hektar. Mehr als ein Drittel davon liegt in Australien und Ozeanien sowie knapp ein Viertel in Europa. Die größte Biofläche befindet sich in Australien mit 12,3 Millionen Hektar, gefolgt von China (2,3 Millionen Hektar), Argentinien (2,2 Millionen Hektar) und den USA (1,6 Millionen Hektar). Der größte Teil der globalen Biofläche liegt in Ozeanien (42 Prozent), gefolgt von Europa (24 Prozent) und Lateinamerika (16 Prozent). Spitzenreiter beim Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche sind die europäischen Alpenländer wie Österreich (13 Prozent oder 361.487 Hektar) und die Schweiz (zwölf Prozent oder 125.596 Hektar). Eine zweistellige Zuwachsrate wies 2006 der globale Biomarkt aus: Sein Volumen stieg auf 38,6 Milliarden US-Dollar – gegenüber 2005 ein Zuwachs von fünf Milliarden US-Dollar. Diese und andere Zahlen für 2006 gehen aus der Studie «The World of Organic Agriculture – Statistics and Emerging Trends 2008» hervor, die soeben erschienen ist.

Global Industry: America’s bakers march on Washington

Hamburg. (bm) «Rising wheat costs force bakers onto the streets». Not only in the U.S., we think. But sometimes we have to wait for a story that shows us what´s going on around the world in the light of commodity markets that are behaving in ways we have never seen before. «We believe that extraordinary circumstances call for extraordinary measures», says Robb MacKie, president and CEO of the American Bakers Association (ABA) about the «Band of Bakers March» on Capitol Hill this week … Other topics of the week:

Title Region Date
Greggs PLC: sees pressure from rising costs (UK) Thu 03-13
ABA: Band of Bakers March on Washington D.C. (US) Thu 03-13
KH Foods: posts nine million AUD loss (AU) Thu 03-13
Finsbury Foods: grabs a slice of the premium cake (UK) Wed 03-12
Slovakia: Vamex returns with new strategy (SK) Tue 03-11
IBC: discussing Chapter 11 exit, possible sale (US) Mon 03-10
IAWS: sees continued growth, H1 earnings up 30 percent (IE) Mon 03-10
Goodman Fielder: acquires Paradise Food Industries (AU) Sat 03-08
Vivartia: expands into the U.S. market (GR) Fri 03-07


REZEPTE + IDEEN


Roggenmischbrot mit Walnuss und Sonnenblumensaat

Isernhagen. (14.03. / is) «Der Anteil an Nüssen und Sonnenblumenkernen verleiht diesem Gebäck seinen typischen Geschmack», heißt es vom IsernHäger Rezeptdienst zum Thema Walnussbrot. Das Rezept zum «Roggenmischbrot mit Walnuss» ergibt bei einer Einwaage von 850 Gramm 235 Teiglinge und es wäre nicht wirklich eine Kreation aus dem VorteigCentrum, würden Frischhaltung und Geschmack nicht zusätzlich durch aromatische (IsernHäger!) Brotfermentation unterstützt.
Info: https://www.webbaecker.de/r_rezepte2008/1108-ISERN-WALNUSSBROT.PDF