München. (liv) Im Rahmen eines Empfangs hat der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk (LIV) seinen ehemaligen Hauptgeschäftsführer in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dafür kamen am 22. Juni die Obermeister der bayerischen Bäckerinnungen, der Vorstand des LIV und einige andere Gäste in die Handwerkskammer München und Oberbayern. Dort sagten sie einem Mann Lebewohl, der 30 Jahre lang die Geschicke des Bäckerhandwerks in Bayern entscheidend mitgestaltete. Dr. Wolfgang Filter ging in diesem Frühjahr in den Ruhestand.
Nach der Begrüßung durch den Landesinnungsmeister Heinz Hoffmann hielt der Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten, Dr. Florian Herrmann, eine beeindruckende Laudatio. Den Einblick in das Wirken von Dr. Wolfgang Filter vertiefte dann auf sehr sympathische Weise Ehrenlandesinnungsmeister Heinrich Traublinger senior mit einem Rückblick auf die intensive Zusammenarbeit. Über zwei Jahrzehnte übten Traublinger und der Hauptgeschäftsführer den Schulterschluss im Sinne des Bäckerhandwerks, ein Zusammenwirken, das von großem Respekt und einem über die Jahre freundschaftlichem Verhältnis getragen wurde. Diesen Aspekt griff auch Dr. Wolfgang Filter in seiner Abschiedsrede auf.
«Dr. Filter gilt unser ganz großer Dank», brachte Landesinnungsmeister Heinz Hoffmann das Engagement des Hauptgeschäftsführers auf den Punkt. «In all den Jahren hat er den Verband geprägt wie kein anderer».
Rückblick auf 30 Jahre Mitgestaltung
Am 01. Juli 1988 übernahm Dr. Wolfgang Filter die Geschäftsführung des LIV. Seine Ausbildung und berufliche Vergangenheit wiesen schon damals darauf hin, dass ein Mann die Geschicke des bayerischen Bäckerhandwerks mit übernimmt, der tief im Denken um die Zusammenhänge von Agrarwirtschaft, Handwerk und Gesellschaft verwurzelt ist. Von der Pike auf beschritt der im niedersächsischen Rotenburg geborene Wolfgang Filter seine berufliche Laufbahn.
Er begann als Landwirtschaftsgehilfe, bevor er den akademischen Weg einschlug. Nach zehn Jahren an der Fachhochschule und der Universität in Kiel trug er gleich mehrere Titel: Ingenieur grad. Fachrichtung Landbau, Diplom-Agrarökonom, Diplom-Volkswirt und Doktor der Agrarwissenschaften.
Diese umfassende Bildung machte ihn zur perfekten Besetzung für die Aufgabe im Landesinnungsverband. Den kompetenten Blick immer in die Zukunft gerichtet, engagierte er sich unermüdlich für die Stabilität und das Ansehen der traditionsreichen Zunft der Bäcker. Gemeinsam mit den 52 bayerischen Bäckerinnungen setzte er Meilensteine für das Bäckerhandwerk.
«Ein zentrales Anliegen war ihm in all den Jahren die Bildung des Nachwuchses», betonte Christopher Kruse, jetziger Geschäftsführer und mehrere Jahre an der Seite von Dr. Wolfang Filter. «Als Dozent unterrichtete er selbst die Schüler an der Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks in Lochham, deren Geschäftsführer er ebenfalls war». Unter seiner Leitung wurde die bayerische Bäckerfachschule in die Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks umgewandelt, lange bevor andere Bildungsstandorte im Bäckerhandwerk diese Bezeichnung übernahmen. Die Akademie wurde auch zu seiner letzten großen Aufgabe. Im Februar 2018 feierten alle gemeinsam den umfangreichen Ausbau und die Modernisierung der Akademie nach vierjähriger Bauzeit (Foto: LIV Bayern).
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