Samstag, 27. April 2024

Sensory Claims: Definition, Bedeutung, Anwendung

Frankfurt. (dlg) In der Reihe DLG-Expertenwissen informiert die DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft regelmäßig über Themen und Entwicklungen aus den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Qualitätsmanagement, Sensorik und Lebensmittelqualität. Experten greifen aktuelle Fragestellungen auf und geben kompakte Informationen und Hilfestellungen. Die neue Ausgabe des DLG-Expertenwissens beschäftigt sich mit dem aktuellen Thema «Sensory Claims», das in der Qualitätskommunikation rund um Lebensmittel künftig eine verstärkte Rolle spielen kann.

Unter «Sensory Claims» versteht man Aussagen über sensorische Besonderheiten und Produktcharakteristika (Geschmack, Textur, Aroma), die in der Kommunikation mit dem Verbraucher eingesetzt werden können. Darunter fallen Beschreibungen wie «jetzt noch fruchtiger im Geschmack» oder «cremiger Genuss», wenn es zum Beispiel um Aussagen zur Textur geht. Lebensmittelproduzenten, der Handel wie auch der Bereich Außer-Haus-Verpflegung erhalten so vielfältige Möglichkeiten, ihre Produkte sensorisch zu charakterisieren.

Immer häufiger entdeckt man Sensory Claims auf Produktverpackungen und in der Werbung der Lebensmittel- und Getränkebranche. Wenngleich bis dato noch keine gesetzlichen Regelungen für Sensory Claims vorliegen, müssen jedoch alle Claims fachlich begründet, nachweisbar und nachvollziehbar sein, um die Glaubwürdigkeit beim Konsumenten nicht zu gefährden. In den USA, wo der Trend der Sensory Claims bereits intensiv aufgegriffen wurde, hat die ASTM International einen Leitfaden «Standard Guide for Sensory Claim Substantiation» (ASTM, E-1958-12) formuliert. Er gilt zwar nur für den amerikanischen Markt und die dortige Rechtsprechung, kann aber auch in Ländern außerhalb Amerikas wertvolle Hilfestellungen bei der Erarbeitung von Sensory Claims leisten, wie aktuelle zahlreiche Beispiele aus England belegen.

Das DLG-Fachzentrum Lebensmittel hat in Kooperation mit Leatherhead Research aus England ein DLG-Expertenwissen «Sensory Claims» erarbeitet, das sich inhaltlich an den Aussagen des USA-Leitfadens orientiert und zudem Ergebnisse eigener Forschungsprojekte einbindet. Es informiert über Definitionen für Sensory Claims, stellt verschiedene Arten von Produktauslobungen vor, gibt Einblicke in die methodische Entwicklung und zeigt die Herausforderungen auf, die sich daraus an Produktentwickler ergeben.

«In unserem heutigen Wettbewerbsumfeld mit kontinuierlich steigenden Verbrauchererwartungen ist es zunehmend wichtiger für Hersteller, charakteristische Merkmale ihrer Produkte so herauszuarbeiten, dass sie sich mit einem eigenständigen Profil im Konkurrenzumfeld behaupten können. Entscheidend für den Erfolg ist die Fokussierung auf herausragende wertgebende Qualitätsaspekte des Lebensmittels. Gesetzliche Reglementierungen, wie zum Beispiel die Health-Claims-Verordnung oder die Lebensmittel- Informations- Verordnung (LMIV), grenzen den Kommunikationsspielraum von Unternehmen zunehmend ein. Sensory Claims unterliegen hingegen noch keiner reglementierten Verwendung. Sie eröffnen damit Herstellern neue Möglichkeiten, die in den USA und im europäischen Ausland schon seit längerem genutzt werden», sagt Projektleiterin Bianca Schneider-Häder, DLG-Fachzentrum Lebensmittel.

Die Broschüre im Format PDF (1.669 KB, 20 Seiten) können sich Interessenten kostenfrei vom DLG-Server herunterladen.

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