Montag, 29. April 2024

MRI: Deutsche essen zu viel Salz

Karlsruhe. (mri) Das Max Rubner-Institut (MRI), Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, hat im Rahmen der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) insgesamt 15.371 Interviews ausgewertet, bei denen die Teilnehmer über ihre Ernährungsgewohnheiten der letzten vier Wochen befragt wurden. Hieraus errechnete das MRI die Kochsalz-Aufnahme der befragten Personen zwischen 14 und 80 Jahren. Danach liegt der Medianwert der Salzzufuhr bei Männern bei 9,0 Gramm pro Tag und bei Frauen bei 6,5 Gramm pro Tag. Junge Männer im Alter von 19 bis 24 Jahren haben die höchste Salzzufuhr (Median: 9,4 Gramm pro Tag). Bei Frauen steigt die Salzzufuhr bis zum Alter von 35 bis 50 Jahren auf 6,7 Gramm pro Tag im Median. Der Medianwert gibt im Gegensatz zum arithmetischen Durchschnittswert den Wert an, der bei einer Reihung der einzelnen Werte nach ihrer Größe an der mittleren Stelle stehen würde. Der Medianwert wird durch starke Ausreißer, die bei der Salzaufnahme zu erwarten sind, weniger stark verzerrt als der Durchschnittswert. Tendenziell sei damit zu rechnen, dass die Salzzufuhr bei der gewählten Ermittlungsmethode eher noch unterschätzt wird, schreibt das MRI – da das Nachsalzen bei Tisch über Verzehrsbefragungen nicht erfasst werden kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt für Erwachsene einen oberen Richtwert von sechs Gramm Kochsalz pro Tag an. Bei den Erwachsenen liegen somit nach den Daten der NVS II mehr als die Hälfte der Frauen (58 Prozent) und die Mehrheit der Männer (86 Prozent) über diesem Richtwert der DGE. Den Löwenanteil der Natrium- respektive Salzzufuhr liefern nach Daten der NVS II die Lebensmittelgruppe Brot und Brötchen (Frauen 27, Männer 28 Prozent), Fleisch und Wurstwaren (Frauen 15, Männer 21 Prozent) sowie Milcherzeugnisse und Käse (Frauen zehn, Männer elf Prozent).