Montag, 20. Mai 2024

Lebensmittelrechtstag: Kennzeichnung dominiert die Agenda

Detmold. (agf) Obwohl die Pflicht zur Nährwertkennzeichnung nach der LMIV seit dem 13. Dezember 2016 gilt, ist die von der Bundesregierung vorbereitete «Verordnung zur Anpassung nationaler Vorschriften an die Lebensmittelinformationsverordnung» bisher noch immer nicht Kraft getreten. Das eröffnet Raum für unterschiedliche juristische Interpretationen und Auslegungen. Nicht nur aus diesem Grund bildet der Themenblock «Kennzeichnung» einen der Schwerpunkte des diesjährigen Lebensmittelrechtstags für Erzeugnisse aus Getreide, der am 19. und 20. Juni im Roemer-Haus der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) auf dem Schützenberg in Detmold stattfindet.

Die Kennzeichnungsthematik steht gleich zu Beginn der Tagung auf dem Programm und markiert mit sechs von insgesamt 17 Fachreferaten auch deren umfangreichsten Themenbereich. Während dabei zum Beispiel Clemens Comans «Aktuelles zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln» vorstellen und Thomas Guttau über «nähr- und gesundheitsbezogene Angaben bei Getreideprodukten» informieren wird, stellt Matthias Wiemers im abschließenden Vortrag des Blocks die provozierende Frage: «Deutsches Lebensmittelbuch – von der Beschreibung zur Normierung?» Das sollte auch reichlich Diskussionsstoff für den Grillabend liefern, der traditionsgemäß den ersten Veranstaltungstag abschließt. Hier bietet sich den Teilnehmern, die aus den Bereichen Produktentwicklung, Marketing und Qualitätsmanagement in der getreideverarbeitenden Wirtschaft kommen, ausgiebig Gelegenheit zum zwanglosen fachlichen Austausch und zum Knüpfen und Pflegen von Kontakten.

Am zweiten Veranstaltungstag werden dann Themen der Qualitätssicherung und Lebensmittelsicherheit dominieren: Mit der Vorstellung der Weiterentwicklung der Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit am Bayerischen LGL unter dem Motto «Task Force 2.0» durch Christine Engel und dem Referat «Kontrollbarometer als staatliche Verbraucherinformation» durch Miriam Sieber stehen dabei auch zwei weitere durchaus kontroverse Punkte auf der Agenda. Den Abschluss der Veranstaltung bildet der Block mit Informationen über aktuelle Urteile und neue Entwicklungen. Die Moderation der Tagung übernimmt Johannes Fuhs vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Marburg.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung und Angehörige öffentlicher Einrichtungen können bei der Tagungsgebühr für die Veranstaltung einen Rabatt von knapp 90 Prozent in Anspruch nehmen. Das komplette Programm des Lebensmittelrechtstags und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung gibt es auf dem AGF-Server.