Freitag, 26. April 2024

Gladen GmbH: Optimismus hat sich nicht bestätigt

Hemer. (wib) Die Bäckerei Gladen GmbH – elf Filialen, 60 Beschäftigte – hatte unlängst Insolvenz angemeldet. Der anfängliche Optimismus, einen Weg aus der Krise zu finden, hat sich nicht bestätigt. Als «absoluten Humbug» hat zudem das zuständige Insolvenzverwaltungsbüro Vera Mai die Vorwürfe von Christian Cisch (Backfrisch Ltd.; Goch) zurückgewiesen. Cisch hatte Interesse an einer Übernahme bekundet und sich beim AG Hagen beklagt, dass die Insolvenzverwalterin sein Angebot abgelehnt hat. Er warf ihr zudem vor, aus finanziellen Gründen an einer Zerschlagung des Unternehmens interessiert gewesen zu sein. Rechtsanwalt Simon Slobbe vom Büro Mai hält das für absolut falsch. Ganz im Gegenteil könne ein Insolvenzverwalter mehr Geld bei einem Komplettverkauf erzielen. Das Angebot Cischs habe das Büro Mai ablehnen müssen. Den Kaufbetrag von 20.000 Euro wäre nie vor den Gläubigern zu vertreten gewesen. Deren Interessen zu vertreten, sei aber die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Aufgabe. Zudem habe Cisch den Betrag erst in einem Jahr zahlen wollen. Auch dies sei überhaupt nicht realistisch, da er keinerlei Sicherheiten vorweisen konnte. Während eine deutsche Gesellschaft zumindest Stammkapital vorweisen müsse, seien bei einer englischen Limited nur wenige Hundert Pfund bei der Eintragung notwendig. Es gebe auch keine Bonitätsprüfung über Backfrisch. Slobbe kritisiert, dass Christian Cisch mit dem Gang an die Öffentlichkeit unerfüllbare Hoffnungen bei den Menschen geschürt habe, die ihren Unterhalt bislang bei Gladen verdienten oder indirekt wirtschaftlich abhängig von der Bäckerei waren.

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