Samstag, 27. April 2024

Backstube Siebrecht: baut 200 Stellen ab

Brakel. (div / wb) Mitte Oktober hatte das Arbeitsgericht Paderborn eine Vereinbarung zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat der Backstube Siebrecht gekippt. Die Vereinbarung, für die sich in einer anonymen Abstimmung 81 Prozent der Beschäftigten am Standort Brakel ausgesprochen hatten, sah eine Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich von 38,5 auf 42 Stunden pro Woche vor (siehe WebBaecker 41/2010. Klägerin gegen die Absprache war die Gewerkschaft NGG. Nach Angaben aus Brakel hatten Siebrecht-Geschäftsführung und -Mitarbeitende das beanstandete Modell gewählt, um eine wirtschaftliche Talsohle ohne Entlassungen und Filialschließungen überwinden zu können. Dieser Möglichkeit beraubt, kündigte Geschäftsführer Karsten Jarick jetzt gegenüber dem «Westfalen-Blatt» nötige Schritte an: Die Backstube Siebrecht reduziert ihr Personal von insgesamt 900 auf 700 Beschäftigte. 66 der bislang 157 Beschäftigten in Brakel verlieren zum 30. Juni ihren Job. Dem stehen als Kompensation 30 Arbeitsplätze an den Standorten Erfurt und Achim gegenüber, die zu besetzen wären. Davon abgesehen fallen auch im Verkauf etliche Stellen weg, weil das Unternehmen 46 von 112 Filialen schließt. Aus Brakel kämen künftig nur noch Frischbackwaren. Teiglinge für die Filialen liefere künftig das Werk Erfurt. Im Filialgeschäft will sich das Unternehmen künftig auf die größeren und hoch frequentierten Standorte konzentrieren. Die NGG weist alle Vorwürfe zurück und gibt zu bedenken, dass sie über Jahre Rücksicht genommen habe – vielleicht zu viel und zu lange. Der Gang zum Arbeitsgericht habe den Schlusspunkt gesetzt.

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