Lutherstadt Eisleben. (ngg) Nach einem ersten Warnstreik Anfang November legten hunderte Beschäftigte der Aryzta Bakeries Deutschland GmbH an den Standorten Eisleben und Nordhausen in dieser Woche erneut die Arbeit nieder. Fast alle Linien seien zum Stillstand gekommen, berichtet der Landesbezirk Ost der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Hintergrund für den zweiten Ausstand innerhalb eines Monats sind demnach stockende Tarifverhandlungen für bessere Arbeitsbedingungen.
Die Beschäftigten fordern unter anderem höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten in der Nacht und am Wochenende, Entlastung und Ausgleich für die anstrengende Schichtarbeit, eine angemessene Jahressonderzahlung für die erbrachte Arbeit und eine Anerkennung von langjähriger Zugehörigkeit zum Betrieb. In vielen Punkten habe der Großbäcker bisher noch keine zufriedenstellende Lösung angeboten.
Nach Gewerkschaftsangaben hat die NGG für ihre Mitglieder im Sommer dieses Jahres den Manteltarifvertrag gekündigt. In diesem werden die wesentlichen Arbeitsbedingungen geregelt. Über mehrere Verhandlungsrunden habe das Tochterunternehmen der Schweizer Aryzta AG ein erstes Angebot kaum nachgebessert. Deutschlands Marktführer für Tiefkühlbackwaren zählt in Eisleben 1.200 Mitarbeitende und in Nordhausen 165 Beschäftigte. Sie stellen unterschiedlichste Backwaren für den Lebensmittelhandel und den Foodservice her. Nächster Verhandlungstermin ist der 12. Dezember 2023.
Das Entgelt ist nach Gewerkschaftsangaben nicht von den Verhandlungen betroffen. Ein entsprechender Tarifvertrag laufe noch im kommenden Jahr und das Unternehmen sei nicht bereit, diesen vorfristig zu verhandeln. Die unterste Lohngruppe liege derzeit bei 12,33 Euro.
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