Braunschweig. (nag) Die Nordzucker AG verzeichnete im ersten Halbjahr 2018/2019 erwartungsgemäß deutlich rückläufige Geschäftsergebnisse. Dies ist ein Resultat erheblich niedrigerer Absatzpreise und geringerer Absatzmengen an Zucker. Für das laufende Geschäftsjahr sowie für das Folgejahr erwartet der Konzern Verluste.
Der Nordzucker Konzern hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018/2019 einen Umsatz von 689,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieser lag um 18 Prozent unter dem Umsatz der Vorjahresperiode (Vorjahr: 845,5 Millionen Euro). Gleichzeitig erzielte das Unternehmen einen signifikant niedrigeren Periodengewinn von 11,6 Millionen Euro (Vorjahresperiode: 87,7 Millionen Euro).
Hauptgrund für die rückläufige Geschäftsentwicklung waren deutlich gesunkene Absatzpreise für Zucker. Auf dem europäischen Zuckermarkt herrscht seit dem Wegfall der Zuckermarktordnung eine Überproduktion. Der Zuckerpreis ist nach EU-Preisberichterstattung seither um mehr als 140 Euro je Tonne gesunken und befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Leicht erhöhte Absatzmengen für Nebenprodukte und Bioethanol im Vergleich zur Vorjahresperiode konnten dem Umsatzrückgang nur geringfügig entgegenwirken. Lediglich geringere Herstellungskosten und positive Sondereffekte führten zu dem leicht positiven Ergebnis.
Auch der Weltmarktpreis für Zucker ist auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Auslöser dieser Entwicklung sind vor allem Produktionsausweitungen in Indien und Thailand. Auch für das kommende Jahr wird im zweiten Jahr in Folge in Indien ein erheblicher Produktionsüberschuss erwartet, der den Weltmarktpreis weiter unter Druck setzen wird. Die indische Zuckerproduktion wird im Inland stark subventioniert.
Ausblick
Die Mitte September begonnene Ernte und Rübenverarbeitung wird in diesem Jahr von den Auswirkungen der ungewöhnlich trockenen Witterung geprägt. Der Beginn der Kampagne erfolgte in vielen Regionen im Vergleich zum Vorjahr daher später. Die Kampagne wird voraussichtlich im Januar enden. Es werden große regionale Ertragsunterschiede erwartet. Insgesamt rechnet Nordzucker mit unterdurchschnittliche Zuckererträgen.
Im laufenden Geschäftsjahr ist für den Nordzucker Konzern aufgrund der niedrigen Zuckerpreise ein Verlust nicht mehr abzuwenden. Für das Folgejahr 2019/2020 muss angesichts des erwarteten Preisniveaus mit einem noch deutlicheren Verlust gerechnet werden.
«Wir sehen uns insgesamt gut aufgestellt, auch wenn die Marktsituation ernst ist. Das Ausmaß des Preisverfalls auf dem Weltmarkt, der durch einen subventionierten Zuckermarkt in Indien angetrieben wird, stellt uns vor große Herausforderungen. Wir werden unsere Effizienz weiter deutlich steigern und Prozesse und Strukturen optimieren», erklärt Dr. Lars Gorissen, CEO.
Der vorgelegte Zwischenbericht für die ersten sechs Monate erfasst alle Geschäftstätigkeiten vom 01. März bis zum 31. August 2018. Das Geschäftsjahr der Nordzucker erstreckt sich vom 01. März bis Ende Februar.
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