Berlin. (bve) Thema des BVE-Seminars «Risikothemen + Öffentlichkeit» Ende September in Friedrichsdorf war der Umgang mit Medien und NGOs bei kritischen Themen und Produktkontaminanten. Zentrale Punkte waren der systematische Umgang sowie die Kommunikation zu Risikothemen entlang der Lieferkette.
Esther Hill, AFC Risk + Crisis Consult GmbH, wies in Ihrem Vortrag zum Thema Informationsansprüche von Stakeholdern daraufhin, dass viele Risiko-Themen keine neuen Bekannten seien, sondern sich häufig wiederholten. Zudem sei zu beobachten, dass Medienformate und NGOs immer häufiger miteinander kooperierten und dadurch die Verbreitungsgeschwindigkeit von Informationen sowie der damit verbundene Druck auf Unternehmen zu handeln, zunehmen würde.
Markus Hinskes, AFC Risk + Crisis Consult GmbH, machte deutlich, dass «die beste Krise diejenige ist, die aufgrund eines systematischen Risikomanagements vermieden werden kann». Da Risikothemen häufig «eingekauft werden», sei das Wissen über die eigene Lieferkette und die damit verbundenen Risiken entscheidend. Für eine effiziente Krisenprävention sei es erforderlich, Lieferanten verstärkt in das Management von Risikothemen einzubinden.
Im Anschluss waren die Teilnehmer gefragt, anhand einzelner Fallbeispiele mögliche Vorgehens- respektive Sichtweisen in der Gruppe zu diskutieren. Hierbei standen vor allem Fragen zur Einschätzung von Inhalt und Absender sowie zum kurz- und langfristigen Umgang mit dem Risikothema im Vordergrund. Es bestand Einigkeit darüber, dass zwischen Unternehmensspezifischen- und Branchenthemen unterschieden werden muss und bei letzteren gemeinsam mit dem Verband eine einheitliche Kommunikationsstrategie unerlässlich ist.
In ihrem Vortrag vermittelte Anne-Kristin Barth, Verband Deutscher Mühlen, praxisnahe Einblicke in den kommunikativen Umgang mit dem Thema Glyphosat. «Es ist wichtig in Zeiten der Krise auch Zugeständnisse zu machen und aufeinander zuzugehen». Auch der permanente Kontakt zu Medien- und NGO-Vertretern sei entscheidend, um frühzeitig von Berichterstattungen zu erfahren und sich darauf vorbereiten zu können.
Jochen Riehle, Eurofins, referierte zum Thema «Pestizidanalytik zwischen Wunsch und Wirklichkeit, medialer Darstellung und Missverständnissen» am Beispiel von Chlorat sehr anschaulich über Verwirrungen bei Grenzwerten durch fehlende oder widersprüchliche Gesetzgebung.
Eine Führung durch das Labor der Eurofins CLF Specialised Nutrition Testing Services rundete den Veranstaltungstag ab, berichtet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Das Veranstaltungsprogramm BVE-Krisenmanagement für das kommende Jahr 2017 erscheint in Kürze.
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