Hamburg. (emce / eb) Wie die ExxonMobil Central Europe Holding GmbH mit Sitz in Hamburg und die (Euro Garages) EG Group mit Hauptsitz in Blackburn/UK in einer gemeinsamen Mitteilung verlautbaren, haben beide Akteure in dieser Woche den Verkauf respektive Kauf des deutschen Esso Tankstellennetzes abgeschlossen. EG tritt ab sofort als Markenpartner von Esso auf. Beides wurde im November vergangenen Jahres vereinbart und ist nun umgesetzt.
Nach Angaben des ADAC erreicht die Marke Esso – nach Aral (2.335), Shell (1.929) und Total (1.139) – hierzulande mit 992 Einheiten den vierten Platz, geht es um die Zahl der Straßentankstellen (ohne Autobahntankstellen, Erdgastankstellen … Stand Januar 2017). Nach Angaben des Statistik-Portals «Statista» ist die Zahl der Esso-Tankstellen im laufenden Jahr noch weiter gesunken auf 954 Einheiten. Zum Vergleich: 2003 zählte die Esso Deutschland GmbH noch 1.351 Tankstellen. Mit Blick auf die jetzt veröffentlichte Transaktion besonders interessant ist ein Blick auf die Webseite von Esso Deutschland und das, was man dort bislang nicht findet.
«Selbstverständlich werden an deutschen Esso Stationen weiterhin unsere Synergy-Kraftstoffe und Mobil Schmierstoffe verkauft. Gemeinsam mit unserem neuen Markenpartner EG wollen wir nun für Wachstum von Esso in Deutschland sorgen. EG hat bereits in Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Benelux eindrucksvoll ihre große Expertise im Betreiben von Tankstellennetzen unter Beweis gestellt – übrigens auch schon als Partner von ExxonMobil und Esso», sagt Florian Barsch, Vorstandsvorsitzender der ExxonMobil Central Europe Holding GmbH in Hamburg. Er hebt hervor: «Die Übergabe des operativen Geschäfts verlief reibungslos. Nun freue ich mich auf die gute Zusammenarbeit mit EG, bei der beide Unternehmen sich auf ihre jeweiligen Stärken fokussieren und noch kraftvoller im deutschen Tankstellenmarkt auftreten».
Mohsin Issa, Gründer und Mitgeschäftsführer der EG Group, die nun rund 5.000 Stationen in Europa und den USA betreibt, erklärt: «Ich möchte mich besonders beim Team von Esso Deutschland für die umfassende Übergabe und die hervorragende Unterstützung seit der Bekanntgabe im vergangenen November bedanken. Zusammen beispielsweise mit bestehenden Lieferanten haben alle, die an diesem Projekt beteiligt sind, unermüdlich daran gearbeitet, einen reibungslosen und erfolgreichen Übergang zu gewährleisten. Wir haben ein gut geführtes Geschäft übernommen. Für uns bietet das Esso Tankstellennetz in Deutschland eine starke Einzelhandels-Plattform, die wir weiterentwickeln und ausbauen werden. Die EG Group ist fest entschlossen, in ein umfassendes Convenience-Retail-Angebot zu investieren, das Kraft- sowie Schmierstoffe, Convenience-Store und Food-to-go bietet. Unser Führungsteam wird eng mit unseren deutschen Kollegen in Hamburg zusammenarbeiten, um den Kunden einen modernen Forecourt und ein umfangreiches Angebot an den Esso Tankstellen zu bieten».
Hintergrund
Die Zusammenarbeit zwischen ExxonMobil und EG ist zunächst auf 20 Jahre festgeschrieben. Die Verantwortlichkeit für die Kraft- und Schmierstoffentwicklung, die Marke Esso sowie das Marketing bleiben bei ExxonMobil, EG übernimmt das operative Geschäft inklusive der Bepreisung der Kraftstoffe. Dabei wird EG an seinen deutschen Esso Stationen weiterhin Synergy-Kraftstoffe und Mobil Schmierstoffe verkaufen und sagt unter anderem Investitionen in das Kraftstoff-, Wasch und Shop-Geschäft zu. Beide Unternehmen, ExxonMobil und EG, haben bereits ähnliche Markenpartnerschaften in Großbritannien, Frankreich, Benelux und Italien erfolgreich eingeführt.
Nachdem Ende November vergangenen Jahres verkündet wurde, dass EG künftig Markenpartner von Esso in Deutschland sein wird und das Tankstellennetz führen soll, gaben die europäischen Wettbewerbsbehörden im Januar grünes Licht für den Verkauf. Im Juli gab EG bekannt, dass Volker Friedemann – er sammelte viele Jahre in unterschiedlichen Positionen Erfahrungen bei Esso und ExxonMobil – Deutschland-Chef wird und die Geschicke des Unternehmens von Hamburg aus lenkt.
Während der vergangenen Monate gab es zudem auf unterschiedlichen Ebenen beider Unternehmen einen intensiven Austausch, um einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten (Foto: Esso Deutschland).
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