DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 42. KALENDERWOCHE 2004:


BRANCHE:
01. Der Feinschmecker: kürt beste Bäcker Deutschlands
02. Evenord + Bäko Franken: «Premiere erfolgreich»
03. «Kay Klein»: Leckeres Gebäck für Vierbeiner
04. Alles in Butter: «Frau mit Tuch» brachte Gold
05. Naglreiter: mit vollem Einsatz an die Spitze

TERMINE:
06. BÖLW-Herbsttagung: «Zukunft, die schmeckt»

ALLGEMEINES:
07. Reis: Sattmacher der Menschheit - wie lange noch?
08. E-Business: Mittelstand weiter auf dem Vormarsch
09. Bund-Länder-Konzept: für mehr Lebensmittelsicherheit

PERSONALIEN:
10. Außergewöhnlich: Bäcker Tamke und die Kultur

BUCH- / SURFTIPPS:
11. «brotmanufaktur»: für mehr Kreativität aus der Backstube
12. Mit allen Sinnen: Die Backstube als Genussversprechen
13. Alltagskultur: Textsammlung rund um das «Franzbrötchen»
14. Diskussion: Mit längeren Arbeitszeiten aus der Krise?
15. Unterrichtshilfe: Arbeitsplatz-Check «Gesunder Rücken»

REZEPT DER WOCHE:
16. Dinkelvollkornbrot mit Sprossen


BRANCHE


01. Der Feinschmecker: kürt beste Bäcker Deutschlands
Hamburg. (13.10. / ots) Die besten Bäcker in Deutschland präsentiert «Der Feinschmecker» aus dem Hamburger Jahreszeiten Verlag in seiner November-Ausgabe (ab heute am Kiosk) in einer handlichen Broschüre. Knapp über 500 Bäckereien -- von mehr als 1.000 Betrieben in der engeren Wahl -- wurden nach eingehender Prüfung durch die Redakteure und Mitarbeiter des Feinschmeckers in das 134 Seiten starke Booklet aufgenommen. Viele renommierte Köche, Gastronomen und Journalisten, besonders aber auch die Feinschmecker-Leser hatten der Redaktion ihre Lieblings-Bäcker genannt. In Zusammenarbeit mit den Experten von IsernHäger -- führende Vorteigspezialisten aus Isernhagen -- wurden die Mitarbeiter und Redakteure des Feinschmeckers für die Brotprüfung geschult. Anschließend nahmen sie die Bäckereien bei anonymen Testbesuchen unter die Lupe. Dabei wurde die Qualität von Roggen- oder Weizenmischbroten, Spezialbroten und Brötchen der jeweiligen Bäckerei gewürdigt. Auch die Freundlichkeit und Kompetenz des Verkaufspersonals sowie das Angebot und die Atmosphäre im Geschäft wurden bewertet. Die Auswahl der empfohlenen Bäckereien lag allein bei der Redaktion, die zudem erstmals die -- ihrer Meinung nach -- jeweils besten Bäcker in den einzelnen Bundesländer kürte.
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/2004/1004BESTEBAECKER.PDF


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02. Evenord + Bäko Franken: «Premiere erfolgreich»
Nürnberg. (12.10. / mn / dm) Rund 9.400 Besuche/r und 272 Aussteller auf rund 13.500 Quadratmetern brutto -– das ist das Ergebnis der Evenord + Bäko Franken, die am 09. und 10. Oktober im Nürnberger Messezentrum stattfand. Einhellige Meinung der Veranstalter zur ersten gemeinsamen Fachmesse für Bäcker und Fleischer: «Die Premiere war ein voller Erfolg», sind sich die Bäko Franken aus Langenzenn und die Evenord Einkaufs- und Verwertungsgenossenschaft nordbayerischer Fleischer aus Nürnberg sicher. «Gut besucht» lautete auch das Fazit unbeteiligter Betrachter. Die Stand-Gestaltung auf das Wesentliche konzentriert, ebenso beim Evenord-Biergarten und dem Bäko-Café, habe die Regionalmesse den Charakter einer Order- oder Hausmesse vermittelt -- «bis auf den letzten Quadratmeter» ausgebucht. Dank der Erwartung, dass es mit Bäckern und Fleischern gemeinsam interessant würde, sei der Zuspruch von Aussteller-Seite (auch dank eines hartnäckigen Großhandels) im Vorfeld «fast wie von selbst» gewachsen. Dass sich die Erwartungen durchaus erfüllt haben, berichtet Bernd Ratzel von MSG GOECOM in Kronau: «Die Fachmesse verlief sehr zufrieden stellend. Trotz des eher ruhigen Verlaufes war die Qualität der Besucher, welche sich für die neue Bäckereisoftware Marvin 5.0 interessierten, sehr hoch. Ganz gegen den derzeitigen politischen Trend scheint es eine leicht spürbare Aufbruchstimmung mit größerer Investitionsbereitschaft im Bäckerhandwerk zu geben. Insgesamt war die Messe eine runde, fast familiäre Veranstaltung, welche wir nächstes Jahr mit Sicherheit in gleichem Umfang buchen werden.» Alles in allem wurde der neue Messetyp unter den Ausstellern im Ergebnis einhellig positiv beurteilt. Die nächste Evenord + Bäko Franken findet am 24. und 25. September 2005 in Nürnberg statt.

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03. «Kay Klein»: Leckeres Gebäck für Vierbeiner
Pulheim bei Köln. (11.10. / kk / eb) Was verbindet eine schriftstellernde Geschäftsführerin, eine Immobilienmaklerin, eine PR-Beraterin und eine agile Rentnerin -- außer ihrer Freundschaft? Das gemeinsame gegründete «Start-up»-Unternehmen «Kay Kleins Hunde-Kekse». «Alles begann vor etwa einem halben Jahr», berichten Helga Speh, Monika Klopsch, Anne Krick und Gisela Heller. Damals sei die Hündin von Helga Speh erkrankt. Um sie zu verwöhnen, backte sie ihr Kekse. Doch nicht nur, dass sich «Diva» sehr schnell erholte. Die Leckerbissen gingen auch bei anderen Hunden weg wie warme Semmeln. Schneller als gedacht, rührte Helga Speh den nächsten Teig an. Diesmal jedoch nicht allein, sondern gemeinsam mit den Frauchen von «Kimba» und «Spike». Die Besonderheit der Leckerlis sprach sich schnell herum. «Hundekekse in dieser Qualität sind rar», fühlten sich die Damen bestätigt, die alle in gut situierten Berufen ihren Lebensunterhalt verdienen. Helga Speh nahm die Sache in die Hand. Erst wurde das Gewerbe angemeldet, das Veterinärsamt informiert und eine Backstube eingerichtet, die allen Forderungen der Gesundheitsbehörde Rechnung trägt. Dabei störte es kaum, dass das Quartett überall für seine Idee beschmunzelt wurden. Als dann die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen den Keksen nach einem Test den Segen gab, stiegen die vier Frauen professionell ins Geschäft ein. Die vier Hundekeks-Expertinnen bauen nun ein Vertriebsnetz auf. Im Visier sind Hunde-Salons und Zoogeschäfte; aber auch Lebensmittelläden, Kioske und Tankstellen, die von Hundebesitzern frequentiert werden. Leckerchen für größere Vierbeiner gibt es neuerdings auch: «Pferde-Knubbis» haben gerade die Prüfung durch die Landwirtschaftskammer NRW bestanden und gehören nun zum Standard-Sortiment der etwas anderen Bäckerei.
Info: http://www.kayklein.de

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04. Alles in Butter: «Frau mit Tuch» brachte Gold
Ottobeuren / Allgäu. (09.10. / eb) Bäcker- und Konditormeister Klaus Ostenrieder (34) hat beim Internationalen Kochkunstwettbewerb in Luzern die Goldmedaille in der Kategorie Koch-Artistik errungen. Die erhielt er für ein filigranes Kunstwerk aus Butter: In drei Nächten formte Ostenrieder eine liegende «Frau mit Tuch». Die Skulptur ist 140 Zentimeter lang und knapp einen Meter hoch. Die grazile Dame bringt rund 50 Kilogramm auf die Waage. Im internationalen Teilnehmerfeld der rund 80 Patissiers großer Hotels sei er als Bäcker- und Konditormeister eher ein Exot gewesen, verrät der Allgäuer schmunzelnd. Seit fünf Jahren widmet er sich der Kunst aus Butter, Schokolade oder Zucker, die auf großen Büffets regelmäßig zum Blickfang wird. «Mein Mentor ist der Schweizer Urs Regli, selbst fünffacher Weltmeister in diesem Fach», sagt der Bäckermeister. Regli hat in Kempten eine Schule für «Culinary Food Art» (Kulinarische Nahrungsmittel-Kunst), an der Ostenrieder mittlerweile Gastdozent ist. Mehr über dieses spezielle Kunsthandwerk gibt es unter
Info: http://www.culinary-food-art.de/entrance.htm

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05. Naglreiter: mit vollem Einsatz an die Spitze
Wien. (09.10. / wb / eb) Den Wettbewerb «Österreichs beste Familienbetriebe 2004» hat im Burgenland -- als dynamischster Kleinbetrieb -- die Bäckerei + Konditorei Naglreiter aus Neusiedl am See für sich entschieden. Mit dem hochkarätigen Wettstreit ehrte die Wiener WirtschaftsBlatt Verlags AG, PricewaterhouseCoopers und die KSV kürzlich zum vierten Mal eine Elite österreichischer Familienunternehmen und präsentierte sie einer breiten Öffentlichkeit.
Info (212 KB): http://www.webbaecker.de/r_branche/2004/1004NAGLREITER.PDF


TERMINE

06. BÖLW-Herbsttagung: «Zukunft, die schmeckt»
Berlin. (15.10. / boe) Unter die Überschrift «Zukunft, die schmeckt -- Marktpotentiale und Marketing für Bio-Lebensmittel» hat der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) seine Herbsttagung gestellt. Sie findet am 25. November in Berlin statt. Die Ökologische Lebensmittelwirtschaft hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Ihr Umsatz ist in Deutschland auf über drei Milliarden Euro gestiegen. Studien zeigen, dass weiteres Wachstum möglich ist. Dem Potential stehen strukturelle Defizite, hoher bürokratischer Aufwand, Preisdruck und schwierige politische Rahmenbedingungen gegenüber. Diese Hemmnisse behindern die weitere Entwicklung. Neben der aktiven Verbesserung der Rahmenbedingungen gilt es die Spannung zwischen Potentialen und Hemmnissen durch geeignetes Marketing zu überwinden. Die Tagung stellt sich der Frage, wie die Besonderheiten und Stärken der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft vom einzelnen Betrieb individuell genutzt werden können, um wiederum die gesamte Ökologische Lebensmittelwirtschaft weiterzuentwickeln und auszudehnen. Weiterführende Hinweise und Kontaktadressen gibt es unter
Info: (405 KB) http://www.webbaecker.de/r_termine/2004/1004BOELW.PDF


ALLGEMEINES

07. Reis: Sattmacher der Menschheit - wie lange noch?
Bonn. (15.10. / aid) Reis gilt als das «Brot Asiens» und liefert weltweit rund ein Fünftel der Nahrungsenergie. Mit dem Welternährungstag Mitte Oktober erinnerten die Vereinten Nationen (FAO) an das bestehende Problem, weltweit die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser zu versorgen. Derzeit leiden rund 800 Millionen Menschen Hunger, 170 Millionen davon sind Kinder. Die Vereinten Nationen haben 2004 als «Internationales Reis-Jahr» ausgerufen, um auf die Rolle dieser Kulturpflanze bei Ernährungssicherung und Bekämpfung von Armut aufmerksam zu machen. Doch der Reisanbau verbraucht zuviel Wasser: Bis zu 5.000 Liter werden benötigt, um ein Kilogramm Reis zu erzeugen. Eine der Folgen: In China sank der Grundwasserspiegel in der Ebene um Peking um bis zu drei Metern. Die Regierung hat den Reisanbau in einem Umkreis von 40 Tausend Hektar rund um ihre Hauptstadt verboten. Aufgrund zunehmender Wasserknappheit schätzen Experten, dass in zwanzig Jahren auf rund einem Viertel der weltweiten Anbaufläche Reis nicht mehr wie bisher angebaut werden kann. Unter Hochdruck arbeiten Wissenschaftler daher an Lösungsstrategien: Ein Ansatz ist die Gentechnik. So werden Reispflanzen entwickelt, die resistent gegen Pflanzenschutzmittel, Schädlinge, Salz, Dürre oder Kälte sind und Beta-Carotin sowie Eisen bildende Gene enthalten, um mangelernährte Menschen besser mit diesen Nährstoffen zu versorgen. Auf wasserärmere Anbaumethoden mit traditionellem Saatgut setzen andere Wissenschaftler -- mit mehr oder weniger Erfolg. Viel versprechend und ohne negative Begleiterscheinungen scheint jetzt eine aus Madagaskar stammende Anbaumethode zu sein. Die Farmer pflanzten ihre Setzlinge früher als üblich, in größerem Abstand und hielten die Böden nur feucht anstatt sie zu überfluten. Auf diese Weise ernteten sie fast die doppelte Menge als üblich. Die FAO unterstützt die Erhaltung der biologischen Sortenvielfalt mit ihrem diesjährigen Motto «Biodiversität im Dienste der Ernährungssicherheit».

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08. E-Business: Mittelstand weiter auf dem Vormarsch
Berlin. (11.10. / bmwa) Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit hat die Rambøll Management GmbH eine Studie zum Thema «Aktuelle Herausforderungen und Strategien zur Nutzung des E-Business in KMU» vorgelegt. Die Studie beruht auf einer Befragung von mittelständischen Unternehmen in Deutschland, den USA, den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien, Schweden und Italien. Das Ergebnis in Kürze: Die Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ohne Internetzugang ist seit 1999 rückläufig. Während vor fünf Jahren noch 28 Prozent der KMU über keinen Internetzugang verfügten, gilt dies heute nur noch für ein Prozent der Unternehmen. Auch die Zahl der Unternehmen, die E-Business nur über einen, dafür aber höherwertigen Internetzugang nutzen, verringerte sich kontinuierlich von rund 25 Prozent in 1999 auf heute nur noch fünf Prozent. Gleichzeitig ist die Zahl der Intensiv-Nutzer in diesem Zeitraum deutlich gestiegen, etwa der Nutzer einer B2B-Integration von 15 Prozent auf 35 Prozent und der «Rundum-Nutzer» von zehn auf 25 Prozent. Die Unternehmensbefragung gibt folgende Trends wieder:
  • Deutsche KMU nutzen immer intensiver E-Business. Allerdings haben Kleinstunternehmen (ein bis zehn Mitarbeiter) ihre E-Business-Nutzung noch nicht im selben Maße intensiviert wie größere Unternehmen.
  • Es deutet viel darauf hin, dass der Verzicht auf E-Business mit einem Verzicht auf unternehmerischen Erfolg einher gehen kann. Unternehmen, die sich wenig bis gar nicht am elektronischen Handel beteiligen, haben ihre Ziele unter anderem bei Gewinn und Beschäftigungsanstieg weniger oft erreicht.
  • Stand in 2001 noch die Marktentwicklung im Fokus der E-Business-Nutzung, investieren deutsche KMU heute vor allem deshalb in E-Business, um den Wünschen ihrer Kunden zu entsprechen.
  • Die erfolgreichsten E-Business-Applikationen finden sich bei den KMU, die mit Großkunden gemeinsame Lösungen entwickeln.
  • Es gibt keine für alle Branchen und alle Betriebsgrößen gleichermaßen geeigneten E-Business-Lösungen. Erfolgreiche Lösungen sind mindestens branchenspezifisch, wenn nicht gar unternehmensspezifisch gestaltet.
  • Hinsichtlich der Nutzungshäufigkeit unterschiedlicher E-Business-Lösungen gibt es keinen eindeutigen Favoriten.
  • Die Nutzung von E-Government-Angeboten ist in Deutschland zwar vielfach vorhanden, fällt aber im internationalen Vergleich weit zurück.

Der Abschlussbericht der Studie «Aktuelle Herausforderungen und Strategien zur Nutzung des E-Business in KMU» steht in drei verschiedenen Versionen zum Herunterladen zu Verfügung unter
Info: http://www.bmwa.bund.de/bmwa/generator/Navigation/root,did=42816.html


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09. Bund-Länder-Konzept: für mehr Lebensmittelsicherheit
Berlin. (11.10. / bmvel) Der Bundesrat hat eine Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Lebensmittelkontrolle verabschiedet, die ihm das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Dezember 2003 zugeleitet hatte. «Damit haben wir jetzt ein Gesamtkonzept für die amtliche Lebensmittelüberwachung. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zu mehr Lebensmittelsicherheit in Deutschland», sagt Bundesministerin Renate Künast. Der Bund habe seinen Beitrag zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit mit der Umstrukturierung von Bundesministerien sowie der Einrichtung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz und des Bundesinstituts für Risikobewertung geleistet. In der Vorschrift werden unter anderem Anforderungen an Überwachungsbehörden und amtliche Prüflaboratorien, Grundsätze für die amtliche Betriebsprüfung, Bestimmungen für die amtliche Probennahme und -untersuchung sowie für die Installierung eines bundesweiten Überwachungsplans festgelegt. Einheitliche Regeln soll es auch geben für die Überwachungsprogramme der Länder sowie die behördlichen Kommunikationswege. «Länderübergreifende Transparenz, Kommunikation und einheitliche Grundregeln sind wichtige Voraussetzungen für zielgerichteten und präventiv wirkenden Verbraucherschutz», sagt Künast. Die Qualität der amtlichen Lebensmittelüberwachung sei entscheidend für das Vertrauen der Verbraucher/innen. Sie sei aber auch ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor. Die Ministerin wies darauf hin, dass zunehmend mehr Staaten die amtliche Lebensmittelkontrolle inspizierten. «Unser Export in diese Staaten ist nur möglich, wenn es ein leistungsfähiges amtliches Überwachungssystem auf einheitlichem Niveau gibt».


PERSONALIEN


10. Außergewöhnlich: Bäcker Tamke und die Kultur
Visselhövede. (14.10. / eb) «Die Stadtbäckerei Tamke geht außergewöhnliche und originelle Wege, um Kultur vor Ort zu fördern», sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche anlässlich einer Festveranstaltung in Verden, zu der rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur geladen waren. Die Rede ist von der «Börse KulturKontakte» und dem Sonderpreis, den Bäckermeister Heiner Tamke als engagierter Kulturförderer bekam. Aufwändigen Werbeaktionen sind es, mit denen Tamke viele Kulturveranstaltungen besonders im Raum Visselhövede unterstützt. So ist nicht nur das Programm des Hütthofer Metronom-Theaters auf bis zu 80.000 Brötchentüten zu lesen. Auch über den Kultursommer und über das Konzert mit der Big Band der Bundeswehr wurden und werden die Visselhöveder schon während des Frühstücks umfassend informiert. Das Land Niedersachsen hatte den Kultur-Kontakte-Preis landesweit zum ersten Mal ausgelobt. Eine unabhängige Jury entschied über die Preisträger. Unter 55 Bewerbern aus ganz Niedersachsen erhielt die Stadtbäckerei Tamke den Sonderpreis. Ziel der KulturKontakte ist, Wirtschaft und Kultur neue Impulse für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu geben. Unternehmerische Kulturförderung sei viel mehr als finanzielle Unterstützung von Kultur durch Unternehmen. Sie sei auch eine Investition in Identität und Image von Unternehmen. Zugleich werde damit die Verbindung von Kultur und Wirtschaft deutlich. Dort, wo die Kultur betriebsintern zum Thema werde, finde sie neue Freunde, ist der Minister überzeugt. Mehr zum Preisträger gibt es übrigens unter
Info: http://www.baeckerei-tamke.de


BUCH- / SURFTIPPS


11. «brotmanufaktur»: für mehr Kreativität aus der Backstube
Bad Honnef. (15.10. / bufa) Eine Hilfe auf dem Weg, Kunden mit unverwechselbaren Premium-Produkten zu überzeugen, bietet das neu entwickelte PC-Programm «brotmanufaktur», das Betriebe bei der Entwicklung individueller Rezepturen für Brot und Brötchen unterstützt und das während der Jahrestagung des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) in Köln vorgestellt wurde. Neben der Möglichkeit, individuelle Rezepturen zu entwickeln, zu überarbeiten, zu optimieren und umzurechnen, bietet das Programm detaillierte Informationen zu Sauerteig und zu verschiedenen Sauerteigführungen sowie die Leitsätze für Brot und Kleingebäck inklusive einer Suchfunktion. Ein Lernprogramm und ein integriertes Handbuch runden das Programm ab. Das neue Programm soll die erfolgreiche ZV-Software-Reihe ergänzen: mit «brotmanufaktur» werden Rezepturen entwickelt, mit «bro:T» die Ertragskraft der Artikel bewertet und mit «PIN-Backwaren» umfassende Kunden-Informationen zur Verfügung gestellt. Das Programm ist voraussichtlich ab Ende Oktober über die Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. für 150 Euro zu beziehen. Innungsmitglieder erhalten «brotmanufaktur» zum Sonderpreis von 20 Euro. Bestellungen können Interessenten bereits jetzt per Fax an 02224/7704-40 oder per Mail an grosse@baeckerhandwerk.de senden. Ausführlichere Hinweise bietet ein Flyer im Format PDF (vier Seiten; 1,583 MB; Zeit zum Laden -- je nach Verbindung -- 40 Sekunden und mehr) unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_buchsurftipps/1004BROTMANUFAKTUR.PDF

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12. Mit allen Sinnen: Die Backstube als Genussversprechen
Berlin. (14.10. / eb) «Die Realität industrieller Brotproduktion findet selten den Weg ins Kino. Wegen dieser Leerstelle kann die Bäckerei zum Sehnsuchtsort werden, an dem die Arbeit und das Leben zur Deckung kommen», heißt es im TAZ-Artikel «Das tägliche Brot». Man muss sich zum Lesen ein wenig Zeit nehmen, wird aber mit Sichtweisen aufs Bäckerleben und das tägliche Brots belohnt, wie sie einem nicht unbedingt selbst in den Sinn kommen. Kritisch und doch voller Sehnsucht spannt Autorin Claudia Lenssen den Bogen dabei ausgehend von den emotionalen Mängeln heutiger Warenverteilstationen bis hin zu dem, was für sie wichtig und beinahe heilig ist: Die Backstube als kleines Schlaraffenland und Genussversprechen, das alle Sinne anspricht. Dies am Beispiel verschiedener (Kino-) Filme über das Backen -- oder wo das Backen an sich mindestens eine der Hauptrollen spielt. Als Analogie auf das Leben an sich in allen seinen Facetten. Den Artikel «Das tägliche Brot» (TAZ Nr. 7487 vom 14.Oktober, Seite 15) gibt es als Druckversion unter
Info: http://www.taz.de/pt/2004/10/14/a0242.nf/textdruck

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13. Alltagskultur: Textsammlung rund um das «Franzbrötchen»
Hamburg. (14.10. / eb) Gelernte Berliner mögen sich bei seinem Anblick fragen, wie man Splitterbrötchen unter Zugabe von Zimt und Zucker so verhunzen kann. «Naja», denkt der Preuße, «die Hanseaten haben schon immer viel auf ihre Weltläufigkeit gegeben und tragen sie, wenn nötig, auch auf dem Tablett». Wie zum Beispiel «Franzbrötchen». Beeindruckt von dem, was man hierzulande Großstadt nennt, schließen Reisende schnell von der erwähnten Weltläufigkeit auf den Franz(osen): Irgendeine interessante Produktgeschichte wird schon dahinter stecken. Wäre ja nicht das erste Mal, dass uns der Duft der großen weiten Welt von der Bäckertheke aus entgegenströmt, oder? Eine Annahme, die lange Zeit unwidersprochen blieb. Ob aus «hanseatischer Zurückhaltung» heraus oder weil man es nicht besser wusste, bleibt unklar. Sicher ist: Die Hamburger lieben ihre Franzbrötchen. Der manchmal etwas spröde wirkende Menschenschlag hat sogar eine «Ode an das Franzbrötchen» vorzuweisen. Wie tief die Liebe geht, beweisen zudem Kinderlieder, ein hier und da zurechtgebogener Goethe und andere Gunstbeweise, die -- wie sollte es anders sein -- im extra dafür gegründeten Franzbrötchen-Verlag gesammelt und nun veröffentlicht wurden. Eine Lesereihe zum Buch «Das Franzbrötchen -- Wunderbarer Plunder aus Hamburg» beschäftigt gerade Kulturschaffende und -interessierte gleichermaßen. Dabei wurde auch mehr über die Ursprünge des Gebäcks bekannt: «Erfinder ist der Franz'sche Bäcker aus Altona um 1900», sagt Herausgeber Manfred Beseler. Das war's dann wohl mit der Weltläufigkeit, oder? Zu blöd auch, dass Altona erst 1938 vollständig nach Hamburg eingemeindet wurde. Doch da kennen wir die Hanseaten schlecht. Schließlich sind sie nicht nur Kaufleute, sondern hier und da auch Botschafter ihres Geschmacks. So können wir davon ausgehen, dass nicht nur Exilanten die Kunde vom «original Hamburger Franzbrötchen» längst um die Welt getragen haben und dadurch hierzulande nichts zurückzunehmen geht. Unterstützung erfährt das Franz'sche Brötchen übrigens durch die Website
Info: http://www.franzbroetchen.de

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14. Diskussion: Mit längeren Arbeitszeiten aus der Krise?
Nürnberg. (12.10. / iab) Die Diskussion um Maßnahmen für mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslosigkeit bringt unterschiedlichste Vorschläge hervor. Besonders der Tarifpolitik wird allgemein ein hoher Rang im Rahmen einer Gesamtstrategie für mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslosigkeit zugeschrieben. Neben der Lohnpolitik, die regelmäßig auf der Tagesordnung der Tarifpartner steht, gerät die Arbeitszeitpolitik in den Fokus. Anders als in der Vergangenheit, wo es vornehmlich um die Kürzung von Wochenarbeitszeiten ging, stehen nun Verlängerungen im Blickpunkt. So werden zunehmend Stimmen laut, die sich von längeren Regelarbeitszeiten positive Effekte sowohl auf Wachstum als auch Beschäftigung versprechen. Es geht dabei um die Senkung von Arbeitskosten, denn es soll ohne Lohnausgleich länger gearbeitet werden. Sind solche Überlegungen ökonomisch vernünftig? Welche Konsequenzen wären für den Arbeitsmarkt zu erwarten? Wie flexibel ist die Arbeitszeit? Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich da? Diese und ähnliche Fragen behandelt der IAB-Forschungsbericht Nr. 05/2004 unter dem Titel «Mehr Beschäftigung durch längere Arbeitszeiten? Ein Beitrag zur Diskussion um eine generelle Erhöhung der Arbeitszeit». «IAB» ist das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Den Forschungsbericht Nr. 05/2004 (39 Seiten, 859 KB) gibt es im Format PDF zum kostenlosen Download unter
Info: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2004/fb0504.pdf

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15. Unterrichtshilfe: Arbeitsplatz-Check «Gesunder Rücken»
Mannheim. (11.10. / bgn) Der HVBG bietet in einer Unterrichtshilfe zur Zeitschrift «Arbeit und Gesundheit -- next» einen Arbeitsplatz-Check «Gesunder Rücken» und eine Folienvorlage mit Tipps zum richtigen Heben und Tragen an. Mit der Checkliste können mögliche gesundheitliche Gefährdungen durch schweres Heben oder Zwangshaltungen am eigenen Arbeitsplatz aufgespürt werden.
Info: http://admin.next-line.de/uploads/27/uhilfe8-04.pdf


REZEPT DER WOCHE

16. Dinkelvollkornbrot mit Sprossen
Weinheim. (15.10. / bufa) Besonderes Merkmal des Dinkelsprossenbrots aus der Ideenbäckerei der Bundesfachschule des Deutschen Bäckerhandwerks ist die Zugabe von gekeimten Dinkelkörnern. Diese werden als Dinkelsprossen bezeichnet. Durch den Keimvorgang, der die erste Phase im Leben einer neuen Pflanze darstellt, werden die im Getreide gespeicherten Inhaltsstoffe in leicht verdauliche Nährstoffe umgewandelt. Gleichzeitig werden viele Vitamine gebildet. Das Dinkelsprossenbrot, wie es nach dem vorliegenden Rezept entstehen soll, ist durch saftige Krume und gute Frischhaltung geprägt. In Verbindung mit einem handwerklichen, nach altem Hausrezept geführten Dinkelsauerteig entsteht ein mild aromatisches und bekömmliches Brot.
Rezept (133 KB):
http://www.bufa-weinheim.de/downloads/Dinkelvollkornbrot_mit_20_Dinkelsprossen_R_2004_09.pdf
Produktinfo (93 KB):
http://www.bufa-weinheim.de/downloads/Dinkelvollkornbrot_mit_20_Dinkelsprossen_PI_2004_09.pdf