Freitag, 19. April 2024

ZMP: Prognosen zur Welt-Weizenernte im Dezember

Bonn. (zmp) Jeden Monat veröffentlichen der Internationale Getreiderat (IGC) und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) ihre Einschätzungen zur weltweiten Weizenversorgung. Die aktuellen Dezember-Prognosen hat die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) aus Bonn kurz zusammengefasst:

USDA: Weltgetreidebilanz bleibt eng

In seiner am 11. Dezember veröffentlichten Schätzung zu Angebot und Nachfrage am Weltgetreidemarkt veranschlagte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die Welt-Weizenerzeugung auf 602,3 Millionen Tonnen und damit um rund eine Million Tonnen niedriger als im Vormonat. Ursache waren nach unten korrigierte Ernteprognosen für Argentinien, Kanada und die EU, die nur teilweise durch höhere Ernteerwartungen in anderen Ländern kompensiert wurden.

Den weltweiten Weizenverbrauch 2007/2008 schätzte das USDA auf 616,5 Millionen Tonnen und damit ebenfalls um eine Million Tonnen geringer ein als im November. Die Endbestände werden auf 110,1 Millionen Tonnen beziffert gegenüber 124,3 Millionen Tonnen zur Vorjahreszeit. Auch bei der Ernteprognose für Grob- und Futtergetreide kam es nur zu geringfügigen Änderungen. Das USDA rechnet für 2007/08 weiterhin mit 1,05 Milliarden Tonnen. Die Schätzung der Endbestände wurde um beachtliche 2,3 Millionen Tonnen auf 133 Millionen Tonnen nach unten korrigiert.

IGC korrigiert seine Prognose nach oben

Der Internationale Getreiderat (IGC) hatte Ende November seine Schätzung der weltweiten Weizenerzeugung 2007/2008 gegenüber dem Vormonat indes um eine Million Tonnen auf 603 Millionen Tonnen heraufgesetzt. Während die Schätzungen für Argentinien, Osteuropa sowie die EU leicht höher ausfielen, senkte der IGC sie erneut für Australien und China. Die Aussichten für die Weizenernte Argentiniens sind überwiegend positiv. Aufgrund höherer Ertragserwartungen wird dort mit 15,5 Millionen Tonnen Weizen gerechnet – 0,9 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr.

Der globale Weizenverbrauch für 2007/2008 wird mit 611 Millionen Tonnen angegeben und somit um eine Million Tonnen höher veranschlagt als im Vormonat. Der IGC rechnet besonders im Futtersektor mit einem höheren Weizen-Verbrauch als zunächst angenommen. 2007/2008 werden 92,2 Millionen Tonnen in diesen Bereich fließen.

Erste Prognosen des IGC für 2008

Mit Blick auf die Anbauflächen zur Ernte 2008 prognostiziert der IGC eine Ausdehnung der Welt-Weizenfläche um rund vier Prozent auf 222 Millionen Hektar. Für die EU-27 wird dabei ein Anstieg um sechs Prozent beziehungsweise um 1,6 Millionen Hektar auf 26,7 Millionen Hektar erwartet. Neben den höheren Preisen wird auch die Aussetzung der Flächenstilllegung als Grund angeführt. In Russland und der Ukraine erwartet der IGC einen Flächenzuwachs um bis zu zehn Prozent. Für Kanada und die USA wird ein Plus von sechs Prozent beziehungsweise elf Prozent auf 9,8 oder 26 Millionen Hektar prognostiziert (Quelle).

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