Donnerstag, 28. März 2024

Wurzbacher Backhaus: kämpft gegen Liquiditätsengpass

Saale-Orla-Kreis. (div) Die Wurzbacher Backhaus GmbH aus Thüringen hat vor dem Amtsgericht Gera Insolvenz angemeldet. Geschäftsführende Gesellschafterin ist Michaela Aberra aus Wurzbach. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestimmte das Amtsgericht RA Kerstin Jeska-Zimmermann aus Gera. Im Einzugsgebiet Thüringen, Franken und Sachsen unterhält die Bäckerei 20 Filialen und beliefert rund 60 Netto-Märkte. Von der finanziellen Schieflage seien etwa 100 Mitarbeitende betroffen, berichtet die OTZ. 2006/2007 war der Betrieb als «Rennsteigbäckerei» in die Insolvenz geraten. Nachdem sich neue Investoren fanden, wurde das Filialnetz von 20 auf 34 Standorte deutlich erweitert, der Fuhrpark erneuert und der Investitionsstau sukzessive abgebaut. Der Aufwärtstrend endete 2009, als Supermärkte und Discounter begannen, eigene Backstationen zu installieren. Ein zunehmendes Preisbewusstsein der Konsumenten und teilweise explodierende Rohstoffkosten erschwerten das Geschäft zusätzlich. Als Reaktion darauf reduzierte das Wurzbacher Backhaus sein Filialnetz wieder auf 20 Standorte. RA Jeska-Zimmermann favorisiert bei der Sanierung des Unternehmens ein Insolvenzplanverfahren, weil die Situation des Backbetriebs mehr oder weniger aus einem «temporären Liquiditätsengpass» resultiert. Für den Ausstieg aus diversen Mietverträgen und die Optimierung der Zusammenarbeit mit dem neuen Kunden Netto habe man zunächst tief in die Tasche greifen müssen. «Wir stehen jetzt eigentlich gut da», gibt sich Michaela Aberra optimistisch. Wichtig sei, dass die Belegschaft jetzt bei der Stange bleibe. Löhne und Gehälter seien mindestens bis Ende 2011 gesichert.

WebBaecker.Net