Donnerstag, 25. April 2024

WKO: Lebensmittelindustrie startet Fachkräfteoffensive

Feldkirch / AT. (wko) Die Lebensmittelindustrie in Österreich hat eine neue Fachkräfteoffensive aufgenommen, berichtet die Wirtschaftskammer Vorarlberg WKV. Damit soll die Branche künftig noch besser als attraktiver und vielfältiger Arbeitgeber wahrgenommen werden.

Momentan gibt es unter den 15 Mitgliedsbetrieben in Vorarlberg zahlreiche offene Stellen, darunter auch die Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH in Dornbirn. Die Ergebnisse einer aktuellen und in diesem Zusammenhang durchgeführten repräsentativen Umfrage bestätigten zudem, dass die Vorarlberger (m/w/d) zu wenig über die verschiedenen Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten in der heimischen Lebensmittelindustrie informiert sind.

«Auf dem heimischen Arbeitsmarkt fehlen jede Menge Fachkräfte. Das trifft natürlich auch auf die Vorarlberger Lebensmittelindustrie zu», weiß Raimund Wachter, Obmann der Fachvertretung Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Gemeinsam mit seinen Branchenkollegen und der Wirtschaftskammer Vorarlberg wurde daher die Fachkräfteinitiative mit dem Titel «Lebe den Genuss. Karriere in der Vorarlberger Lebensmittelindustrie» ins Leben gerufen. Ziel ist, die Wahrnehmung als Branche mit attraktiven beruflichen Angeboten in der Vorarlberger Bevölkerung noch mehr zu stärken. Die zahlreichen unterschiedlichen Berufsbilder sollen mit gezielten Maßnahmen sichtbarer gemacht werden. Der Lebensmittelindustrie werden zwar durchaus Berufe wie etwa Brau- und Getränketechniker oder Bäcker zugeordnet, weniger jedoch solche, die typischerweise aus anderen Bereichen bekannt sind – zum Beispiel der Metallindustrie oder technischen Berufszweigen.

Fachkräfte in allen Bereichen notwendig

Die Vorarlberger Lebensmittelindustrie gilt als gesunder und krisensicherer Wirtschaftszweig, der inzwischen einen hohen Grad an Industrialisierung aufweist. Die Betriebe benötigen daher zahlreiche, qualifizierte Fachkräfte, um vorhandene Wachstumspotenziale auch in Zukunft realisieren zu können und Aufträge nicht ablehnen zu müssen. Tatsächlich sind eine Reihe Stellen derzeit nicht besetzt. Aktuell fehlen in den 15 Unternehmen der Vorarlberger Lebensmittelindustrie mit insgesamt mehr als 5.000 Mitarbeitern rund 80 Fachkräfte und Lehrlinge in Berufen wie zum Beispiel Lebensmitteltechnik, Betriebslogistik, Elektrotechnik, Metalltechnik, Labortechnik oder IT-Technik.

Studie bestätigt Wissenslücken über vorhandene Berufsbilder

Die VLMI hat zur Bekanntheits- und Imageanalyse in Vorarlberg eine repräsentative Studie – durchgeführt von Dr. Wolfram Auer Institut für Management + Marketing – in Auftrag gegeben und präsentiert erstmals konkrete Zahlen. Insgesamt wurden 380 Vorarlberger (m/w/d) im Alter von 14 bis 59 Jahren befragt. Das Ergebnis ist eindeutig, sagt Raimund Wachter: «Wir haben in der Vorarlberger Lebensmittelindustrie eine Reihe starker Marken und Unternehmen mit hohen Bekanntheitswerten und auch einem sehr guten Arbeitgeberimage. Die unterschiedlichen Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten sind aber noch zu wenig bekannt.» Laut Wachter gibt es zum Teil keine oder die falschen Assoziationen mit diversen Berufen. «Diese Wissenslücken müssen wir rasch schließen und uns künftig auch als Arbeitgebermarke noch besser bemerkbar machen», verdeutlicht er die aktuelle Herausforderung.

Zusammenhalt in der Branche stärken

Die neue Fachkräfteinitiative richtet sich an ausgebildete Personen – auch aus anderen Branchen, an Jugendliche, Absolventen von Berufsausbildungen, an potenzielle Lehrlinge und deren Eltern und somit an fast alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Sie ist zudem ein wichtiger Schritt, die Zusammenarbeit und die Vernetzung innerhalb der Branche mit ihrem Mix aus großen und kleinen Betrieben, sehr bekannten und weniger bekannten Marken noch mehr zu forcieren. Wachter: «Es geht darum, dass die gesamte Vorarlberger Lebensmittelindustrie an einem Strang zieht. Nur gemeinsam lassen sich diese Herausforderungen meistern».

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