Sonntag, 13. Oktober 2024
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WKNÖ: greift gesunden Unternehmen unter die Arme

St. Pölten / AT. (wko) Eine solide Kapitalbasis der Betreibe ist für den Wirtschaftsstandort von enormer Bedeutung, das hat die Covid-19-Pandemie verdeutlicht. Es ist davon auszugehen, dass die traditionell geringe Eigenkapitalquote vor allem bei kleineren und mittleren Betrieben durch die Covid-19-Pandemie unter Druck gerät. Eine gute Eigenkapitalbasis ist nicht nur die Voraussetzung für eine nachhaltige Krisenbewältigung, sondern auch für das künftige Wachstum der Betriebe. Genau hier setzt die umfassende Kapitalstärkungsoffensive des Landes Niederösterreich gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich für die heimischen kleinen und mittleren Betriebe an. Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker stellten in den Räumlichkeiten der Bäckerei Hager in St. Pölten diese Offensive vor.

«Eine solide Kapitalbasis ist für unsere Betriebe enorm wichtig, um einerseits die Krisen gut zu überstehen und andererseits auch um danach wieder an Wachstum denken zu können», betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger. «Daher unterstützen wir unsere heimischen Unternehmer mit einer umfassenden Kapitalstärkungsoffensive. Niemals zuvor gab es in unserem Bundesland eine Kapitalstärkungsoffensive für Betriebe in der Höhe von 120 Millionen Euro. Diese Maßnahme gibt den Unternehmen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, welcher Weg für sie der Beste aus dieser Krise ist.»

Diese umfassende Kapitalstärkungsoffensive tritt mit 23. Oktober in Kraft und wird von der NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH (NÖBEG) umgesetzt. Sie besteht aus drei Maßnahmen: einer Erweiterung des NÖ Beteiligungsmodells um nachrangiges Kapital, einer Aufstockung der Mittel für das NÖ Beteiligungsmodell und einer Haftung für kleinere Investitionsprojekte.

Das bewährte niederösterreichische Beteiligungsmodell wurde um nachrangiges Kapital in der Höhe von 50 Millionen Euro erweitert. Damit erhalten erstmals kleine und mittlere Betriebe die Möglichkeit, ihre Kapitalbasis zu stärken – und dies zu geförderten Konditionen. Dieses neue Nachrangkapital erhöht die Kreditwürdigkeit der Betriebe und ebnet so den Weg für weitere Finanzierungen. Damit erhalten die Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser schwierigen Zeit neuen Spielraum für ihr weiteres unternehmerisches Handeln.

«Der finanzielle Spielraum ist die Grundlage für Investitionen und damit ein zentraler Schlüssel für neues Wachstum», unterstreicht WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, der auch Vorsitzender im NÖBEG-Aufsichtsrat ist. «Das niederösterreichische Beteiligungsmodell hat für die Unternehmen ganz entscheidende Vorteile: Die Eigentumsverhältnisse in den Unternehmen bleiben unberührt. Die Höhe der Beteiligung beträgt 1,5 Millionen pro Projekt und Unternehmen. Für größere Betriebe sind auch bis zu 5 Millionen möglich. Und auch bei der Laufzeit liegt Niederösterreich mit einem Zeitraum von bis zu 15 Jahren deutlich besser als andere Modelle.»

Um den Unternehmen direkt unter die Arme zu greifen, wird das bewährte Beteiligungsmodell des Landes Niederösterreich, um 50 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro aufgestockt. Nun wird es den kleineren und mittleren Betrieben neben Wachstumsprojekten auch zur Stabilisierung zur Verfügung stehen. Bis dato wurden 750 Betriebe mit dem NÖ-Beteiligungsmodell finanziert. Einer davon ist die Firma Hager, die von diesem Modell schon seit vielen Jahren profitiert. Mit den zusätzlichen 50 Millionen Euro können rund 100 weitere Unternehmen diese Leistungen in Anspruch nehmen.

«Seit über 20 Jahren arbeiten wir mit der NÖBEG zusammen: damals hatten wir rund 40 Mitarbeiter, heute eröffnen wir mit Traismauer unsere insgesamt 16. Filiale und haben 240 Mitarbeiter», erklärt Hager-Geschäftsführer Wolfgang Hager. «Über all die Jahre hat uns die NÖBEG nicht nur auf schnelle und unbürokratische Weise geholfen, sondern vor allem unsere Weiterentwicklung gefördert. Für mich als Unternehmer ist das die wertvollste und nachhaltigste Form der Unterstützung, weil wir so nicht nur als Betrieb gestärkt wurden, sondern auch wertvolle Arbeitsplätze für unsere Region schaffen konnten. Wir sind sehr dankbar, die NÖBEG als verlässlichen Partner an unserer Seite zu wissen.»

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Angeboten und in Ergänzung zur «Investitionsprämie neu» des Bundes, wird auch eine 100-prozentige Haftung in der Höhe von 20 Millionen Euro für geringfügigere Investitionsprojekte angeboten, damit die niederösterreichischen Betriebe auch über die Investitionsprämie hinaus profitieren können.

«Wir haben uns die verschiedensten Modelle österreich- und EU-weit angesehen, um für unsere heimischen Unternehmen die bestmögliche finanzielle Unterstützung geben zu können», erklärt NÖBEG-Geschäftsführer Stefan Chalupa. «Durch die Covid-19-Pandemie ist eine Sondersituation eingetreten, die besondere Finanzierungsmodelle benötigt. Die NÖBEG gibt dabei die wirkungsvolle Hilfestellung» (Foto: noebeg.at).