Berlin. (bll) Weniger Zucker in Erfrischungsgetränken, Frühstückscerealien und Milchprodukten, weniger Salz in der Tiefkühlpizza: Der Monitoringbericht zur Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie zeigt, dass die Unternehmen der beteiligten Wirtschaftsverbände intensiv daran arbeiten, die Prozess- und Zielvereinbarungen zur Reduktion von Zucker und Salz umzusetzen und zwar auf freiwilliger Basis, ohne staatliche Verordnung. Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland, kommentiert: «Wir sind zufrieden mit den ersten Monitoringergebnissen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir April 2020 haben und die Zielvereinbarungen erst in fünf Jahren vollständig umgesetzt werden sollten. Angesichts der vielen anderen Herausforderungen unserer Branche, danken wir deshalb bereits jetzt jedem einzelnen Unternehmen für sein Engagement. Die aktuelle Krisensituation führt uns allen vor Augen, was tatsächlich wichtig ist für die Versorgung mit Lebensmitteln: Eine Wertschöpfungskette, die mit hohen hygienischen Standards arbeitet, die gemeinsam agiert und die so vielfältig und ausdifferenziert ist, dass es in keinem Bereich zu längeren Lieferschwierigkeiten kommt. Und das ist der Punkt. Diese Branche wird zu 90 Prozent von kleinen und mittelständischen Unternehmen getragen. Der Wettbewerb funktioniert, weil eben nicht alles staatlich reglementiert ist und es die Freiheit gibt, nach den eigenen unternehmens- und produktbedingten Fähigkeiten und Geschwindigkeiten arbeiten zu können. Einige Firmen haben die Reduktionsvorgaben vielleicht schon vollständig erfüllt, andere probieren sich noch an den Rezepturen und arbeiten noch am perfekten Ergebnis. Denn am Ende des Tages müssen Joghurt und Pizza auch noch schmecken.»
Nachtrag: Das hält der AOK Bundesverband vom Monitoringbericht
Was Verbraucher und auch Erzeuger vom «Monitoringbericht zur Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie» und den Ausführungen des Lebensmittelverbands halten dürfen, zeigt die aktuelle Cerealienstudie «Süß, süßer, Frühstück» des AOK-Bundesverbands. Dafür nahm der Verband das Kaufverhalten von 30.000 Haushalten in Deutschland unter die Lupe und wertete den Zuckergehalt von über 1.400 Produkten aus – mit eindeutigem Ergebnis (Grafik: AOK Bundesverband).
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