Samstag, 12. Oktober 2024
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Weltmarkt: Billiges Sojaschrot drückt die Preise

Berlin. (ufop) Ein Blick auf den Weltmarkt zeigt: Die großen Ernten in Argentinien und Brasilien und die gebremsten Absatzchancen US-amerikanischer Ware Richtung China schicken die Sojapreise international auf Talfahrt. Das wirkt sich selbst auf die Preise von Eiweißpflanzen auf bundesdeutschen Feldern aus.

Sojaschrot ist in den letzten Wochen regelrecht billig geworden. Die Großhandelspreise in Deutschland gaben allein seit Monatsbeginn (Mai) um 3,5 Prozent nach und erreichten für 44er Sojaschrot fast die Linie von 270 Euro je Tonne. GVO-freies Sojaschrot hat ebenso viel verloren und kostetet zuletzt 370 Euro je Tonne. Damit hat Sojaschrot seit dem Preishoch von Mitte Januar 2019 über 30 Euro je Tonne verloren. Die anhaltende extreme Preisschwäche hat das Kaufinteresse der Landwirte belebt. Zuletzt wurde im September 2017 so wenig für Sojaschrot gefordert und in den letzten sieben Jahren gab es nur drei Monate, in denen Sojaschrot noch preisgünstiger war als jetzt.

Landwirtschaftliche Betriebe nutzten folglich die sehr günstigen Offerten und schlossen verstärkt Lieferkontrakte ab, die sogar bis zu einem Jahr abdecken. Konventionelles Sojaschrot ist damit frei Hof fast ein Viertel preisgünstiger als vor einem Jahr. GVO-freie Partien weisen demgegenüber «nur» einen Preisvorteil von knapp 18 Prozent auf. Der Preisverfall macht den Anbietern zu schaffen, diese setzten am 15. Mai 2019 ihre Forderungen um 10 Euro je Tonne nach oben. Ob sich dafür anhaltend lebhaftes Kaufinteresse generieren ließ, ist noch nicht bekannt.

Die ufop Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen verfolgt diese Preisentwicklung mit großer Sorge. Die Gründe dafür liegen sowohl in den großen Ernten in Argentinien und Brasilien als auch in der Handelsauseinandersetzung zwischen den USA und China. Der Preisverfall verstärkt einerseits den Einkommensdruck im Sojagürtel der USA. Auf der anderen Seite steigen die Herausforderungen für bundesdeutsche Landwirte und andere Teile der Wertschöpfungskette, die Wirtschaftlichkeit einer Eiweißpflanzenstrategie in Deutschland und der Europäischen Union darzustellen, bleibt der US-Abgabepreis für Sojaschrot mit seiner Eckpreisfunktion weiterhin auf Talfahrt (Foto: pixabay.com).