WEBBAECKER AKTUELL FÜR DIE 23. KW 2015 (30.05. bis 05.06.)
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In der Zusammenfassung für diese Woche lesen Sie:
MARKT + UNTERNEHMEN:
01. Feneberg: «Aus der Region für die Region»
02. Pema: Vollkornbäckerei investiert in die Zukunft
03. SBG statt Yi-Ko: Burger King hält an Kolobov fest
04. Burger King: baut Lieferservice systematisch aus
05. Olcama wird abgewickelt, Hinnerbäcker übernimmt Filialen
06. Edeka Zentrale: bäckt keine kleinen Brötchen
TERMINE + EVENTS:
07. Getreidefachtagung: Herausforderung Dünge-Verordnung
MANAGEMENT + BETRIEB:
08. Berlin: Gericht verbietet dunkle Arbeitskleidung
09. EuGH: Was draufsteht, muss auch drin sein
10. BIV: Binnenkonjunktur lässt Bäckerumsätze leicht steigen
11. Tipps + Tricks: Artikel ohne Preis abgerechnet?
12. BIV: Bäcker-Sorgen mit Politik und Fachschul-Finanzen
13. Belastet der Mindestlohn die Bäckereiunternehmen?
14. Jetzt kostenlos anfordern: Auswertung der Preisanalyse 2015
15. Nordzucker: Ergebnis 2014/15 schlechter als gedacht
16. Weshalb ist Deutschland so planlos bei der Altersvorsorge?
17. Aryzta AG: bietet Schnupper-Praktika für die Sommerferien
18. HDE: schlägt Clearingstelle für Gewerbesteuer vor
BOOKMARKS + BOOKS:
19. Degustation: Sagen Sie, wie Ihr Brot schmeckt
20. Global Industry: Aryzta Reports Q3/2015 Financial Results
REZEPTE + IDEEN:
21. Ethno Food: Chicken Tandoori für noch mehr Umsatz
MARKT + UNTERNEHMEN
Feneberg: «Aus der Region für die Region»
Kempten. (04.06. / flg) Feneberg ist ein familiengeführtes Unternehmen aus dem Allgäu und betreibt 75 Lebensmittelmärkte. «Aus der Region für die Region» – das ist das Motto. So ist das Unternehmen nicht nur an vielen Orten in der Region präsent, es setzt sich auch stark für regionale Lebensmittel ein. 1959 gegründet und schon mit 29 Bundesehrenpreisen ausgezeichnet, gehört die Feneberg-Metzgerei zu den Spitzenadressen in Deutschland. Die Feneberg-Bäckerei gehört zu den modernsten Bäckereien im Allgäu. Hier arbeiten rund 150 Fachleute, darunter neun Bäcker- und zwei Konditormeister. Täglich backen sie etwa 14 Tonnen frische Brote und Kleingebäck. Damit beliefert die Bäckerei das gesamte Feneberg-Verbreitungsgebiet. Seit 2011 verzichten die Feneberg-Bäcker auf jegliche industrielle Backhilfsmittel und arbeiten ohne künstliche Zusatz- oder Hilfsstoffe. «Na,Pur», heißt ihr Motto: «Wir backen Klartext!». Das sei zwar alles viel aufwändiger und die Bäckerei habe auch eine Durststrecke überwinden müssen. Doch ungefähr nach einem Jahr hätten sich die Kunden daran gewöhnt und – was viel wichtiger ist – verstanden, worum es bei «Na,Pur» geht. Heute könne man sagen, dass einerseits die Bäcker fachlich wieder viel fitter und «richtige» Bäcker sind. Andererseits kommt «Na,Pur» bei den Kunden immer besser an. Die Wertschätzung wird immer größer. Vier Mal DLG-Gold und viele weitere Medaillen bestätigen auch in Fachkreisen die Qualität der Feneberg-Backwaren. Wer einen Blick in die Produktion werfen möchte, dem steht eine virtuelle Tour inklusive Video-Sequenzen zur Verfügung.
Pema: Vollkornbäckerei investiert in die Zukunft
Weissenstadt. (04.06. / hf) Die Pema Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG ist auf Wachstumskurs, investierte 3,5 Millionen Euro in eine neue Vollkornbrot-Produktion und wird weitere zwei Millionen Euro in die Erweiterung der Kapazität im Bereich Schneiden und Verpacken investieren. Von der kleinen Konditorei und Lebküchnerei hin zum international erfolgreichen Hersteller von Vollkornbroten, Lebkuchen und Soßenkuchen, vom Einmannbetrieb zum 160-köpfigen Team – in den 110 Jahren der Unternehmensgeschichte hat sich Pema stets verändert und weiterentwickelt. «Das größte Wachstum generieren wir gegenwärtig auf dem Öko-Markt. Aber auch weltweit sind unsere Produkte immer stärker gefragt, die Exportquote liegt mittlerweile bei 30 Prozent», sagt der persönlich haftende Gesellschafter Franz Leupoldt, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Laura Krainz-Leupoldt führt. Aktuell stellen die Weissenstädter 24 Brotsorten her, das Sortiment reicht vom klassischen Roggen-Vollkornbrot über verschiedenste Vollkornbrotsorten mit Zusatznutzen bis hin zu Neuheiten wie etwa glutenfreies Brot.
SBG statt Yi-Ko: Burger King hält an Kolobov fest
München. (03.06. / eb) Wer erinnert sich nicht an den Skandal, der vor gut einem Jahr die Burger King Beteiligungs GmbH erschütterte. Auslöser war der Franchisenehmer Yi-Ko Holding mit seinem Verständnis von Arbeits- und Hygiene-Bedingungen in den angeschlossenen 89 Schnellkost-Filialen mit insgesamt 3.000 Beschäftigten. Yi-Ko steht für Ergün Yildiz und Alexander Kolobov und besonders Yildiz als Geschäftsführer war in die Kritik geraten, während sich Kolobov um seine Geschäfte in Russland kümmerte. Noch im Januar sah es so aus, als kämen die Yi-Ko-Filialen unter den Hammer. Doch dann probte Kolobov die Rolle rückwärts, beglich die Schulden der alten Betreibergesellschaft und gab der Fritz Nols AG den Auftrag zur Restrukturierung. Aus Yi-Ko wurde alsbald die SBG Schloss Burger GmbH. Mit einem professionellen Management-Team kehrte Ruhe ein und es wurden wichtige Maßnahmen umgesetzt. Nicht zuletzt, um verlorenes Vertrauen bei der Burger King Beteiligungs GmbH respektive Burger King Europe (BKE) zurück zu gewinnen. Die Mühe hat sich gelohnt: Wie BKE in dieser Woche mitteilte, hat Burger King der SBG Schloss Burger GmbH die offizielle Lizenz zum Betrieb der Restaurants in Deutschland erteilt. Das Management und die operative Leitung der heute 84 Restaurants verantwortet nun Denis Korabljov. Ein Grund, weshalb sich BKE mit dem alten Franchisenehmer wieder zusammengerauft hat mag darin liegen, dass die Suche nach neuen Filialbetreibern schwierig ist. Andererseits gilt Kolobov als erfahrener Systemgastronom und einer der größten Restaurantbetreiber Europas. So hat er mit gut 600 Filialen nicht nur eine der größten Coffee-Shop-Ketten Russlands aus dem Boden gestampft, sondern darüber hinaus in den letzten Jahren über 250 Burger King Filialen in Russland eröffnet. In Folge der auch an dieser Stelle beschriebenen Missstände 2014 sah sich Kolobov gezwungen, den früheren Betreiber zu ersetzen und eine aktivere Rolle zu übernehmen. Ein weiterer Grund wird das Russland- Embargo mit seinen Folgen sein: Die 84 Filialen in Deutschland können die über 250 Burger King Filialen in Russland stützen, für die der Einkauf derzeit immens teuer sein muss. Wir hoffen, dass es die 3.000 Beschäftigten in Deutschland mit der neuen SBG jetzt gut getroffen haben.
Burger King: baut Lieferservice systematisch aus
Hamburg. (02.06. / eb) Falls sich jemand fragt, weshalb die Schnellkostkette Burger King derzeit international so erfolgreich ist, dem wird die Antwort bald auch in Deutschland frei Haus geliefert: Wie der Burger-Brater mitteilt, hat er eine Testphase erfolgreich abgeschlossen und will den Lieferservice nun auf bundesweit 200 Filialen ausdehnen – vorerst. Wo und wann das Angebot verfügbar ist, erfahren Interessenten über die Homepage und Facebook-Seite von Burger King. Der Anspruch ist, Marktführer im Bereich Lieferservice zu werden. Das hört sich ehrgeiziger an als es ist, denn natürlich beschränkt sich BK auf das bekannte Segment: Die Kette möchte also Marktführer im Burger- Lieferservice werden, was ihr angesichts der noch währenden Findungsphase beim größten Konkurrenten McDonalds nicht schwer fallen dürfte. Der Mindestbestellwert soll zehn Euro betragen. Für das Geschäftsjahr 2014 wies die Konzernmutter, die Restaurant Brands International Inc. (RBI) einen Gesamtumsatz von etwa 23 Milliarden US-Dollar aus. Davon entfallen rund 6,5 Milliarden USD auf Tim Hortons (TH) und 16,5 Milliarden USD auf Burger King (BK). Insgesamt zählt RBI über 18.000 Restaurants in 100 Ländern. Davon entfallen etwa 4.000 auf TH (Kanada und USA) sowie 14.000 auf BK (weltweit). BK Deutschland zählt knapp 700 Restaurants, BK Österreich laut Homepage 38 Restaurants. In Österreich soll der Lieferservice ebenfalls installiert werden. Burger King gehört seit 2010 zur Finanzgruppe 3G Capital. BK und TH fusionierten 2014 zur Restaurant Brands International Inc. mit Sitz in Kanada, was in den USA für großes Aufsehen und Gesetzesänderungen führte. Auch an RBI hält 3G Capital heute die Anteilsmehrheit (51 Prozent).
Olcama wird abgewickelt, Hinnerbäcker übernimmt Filialen
Frankfurt. (02.06. / eb) Mit Beschluss des Amtsgerichts Frankfurt vom 30. Mai wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Olcama GmbH eröffnet – vormals Bäckerei Mayer. Insolvenzverwalterin ist Rechtsanwältin Ulrike Hoge-Peters von der Kanzlei Hoge Gutsche Walter. Das vorläufige Insolvenzverfahren war am 09. April angeordnet worden. Am 27. April schlossen Mitarbeiter der Veterinärabteilung des Ordnungsamts sowie des Regierungspräsidiums Darmstadt die Produktion wegen gravierender Hygienemängel. Logistische Probleme während des Produktionsverbots führten dazu, dass acht von 15 Filialen vorübergehend von Mitbewerbern beliefert wurden und die anderen geschlossen blieben. Nach einem großen Einsatz aller Mitarbeitenden der Bäckerei wurde die Produktion in der 21. Kalenderwoche wieder freigegeben. Nach dem Hygiene-GAU blieb der wirtschaftlichen Erfolg jedoch aus. Alle Lieferkunden waren verloren und der Umsatz in den verbliebenen zwölf Filialen ging nochmals deutlich zurück. Die Produktion ist seit dem 30. Mai eingestellt; den 49 dort Beschäftigten ist gekündigt. Die zwölf noch vorhandenen Filialen übernimmt die Hinnerbäcker GmbH + Co. KG aus Wölfersheim-Berstadt bei Friedberg. Dadurch sind die Arbeitsplätze der insgesamt 66 Beschäftigten im Verkauf dieser Filialen gesichert. Gegründet 1854, ist der Hinnerbäcker die älteste und bedeutendste im Familienbesitz befindliche Bäckerei im Wetteraukreis. Laut Homepage zählt das Unternehmen rund 370 Mitarbeitende, bis dato 57 eigene Filialen, davon etliche Bistro-Cafés, sowie zahlreiche Lieferkunden. Hinnerbäcker plante schon seit längerem die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten in Richtung Frankfurt, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung Kai Steinhauer in einer Mitteilung.
Edeka Zentrale: bäckt keine kleinen Brötchen
Hamburg. (01.06. / ez) Schon 64,5 Prozent aller Kunden im Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) nutzen Bake-Off-Stationen häufig. Das haben Marktforschungen ergeben, schreibt die Edeka Zentrale in ihrem Geschäftsbericht 2014. Knapp drei Viertel aller Verbraucher halten Bake-Off-Produkte demnach für gleichwertig mit solchen aus Bäckerfachgeschäften. Der Einfluss dieser Entwicklung auf das Portfolio regionaler Bäckereien und die Backwarenumsätze nehme zu. Im Edeka-Verbund versorgen heute 15 Backwarenbetriebe, die von den Regionalgesellschaften betrieben werden, die Vorkassenzonen des Einzelhandels. Das Umsatzvolumen im Backwareneinzelhandel des Verbunds stieg 2014 auf rund 640 Millionen Euro. Produktinnovationen und Vielfalt sind im Wettbewerbsumfeld gefragt. Anbieter wie die Bäckerei K+U bei Edeka Südwest oder die Edeka Südbayern-Tochter Wünsche haben sich darauf eingestellt. Edeka Minden-Hannover rief 2014 sogar zum «Jahr der Backwaren» aus. «Mit Liebe gebacken, mit Leidenschaft verkauft» lautete das Motto. Die größte Edeka-Region setzte zudem den in 2013 eingeschlagenen Kurs zur Neupositionierung ihrer Backsparte Schäfer’s weiter fort. Die Filialen werden Schritt für Schritt in den selbstständigen LEH integriert. «Keiner kennt die Kundenwünsche besser als unsere Kaufleute vor Ort», zitiert der Bericht noch einmal Mark Rosenkranz, Sprecher des Vorstands bei Edeka Minden- Hannover: «Wir verzeichnen seit der Umstellung überdurchschnittliche Zuwächse». Auch die Strukturen in der Produktion werden an die neuen Erfordernisse angepasst: In Osterweddingen bei Magdeburg entstanden in den letzten zwei Jahren zwei neue Anlagen (für Tiefkühlprodukte). Schäfer’s versorgt heute auch die Bake-Off-Stationen beim Netto Marken-Discount. «Das sorgt für langfristige Auslastung der Produktionskapazitäten und ist ein bedeutender strategischer Brückenschlag zwischen Einzelhandel, Regionalgesellschaft und Edeka-Zentrale», ordnet Edeka-Vorstand Markus Mosa das Vorgehen ein. Die Edeka-Zentrale ist auch an der Konzeption eines neuen Backwerks für Teiglinge beteiligt, das ab Mitte 2015 vor allem den Netto-Bedarf abdecken soll. Der Geschäftsbericht meint damit möglicherweise die Panem Backstube GmbH in Bleicherode, die an dieser Stelle schon mehrfach Thema war. Der Netto Discount zählt bundesweit um die 4.100 Verbrauchermärkte. Ende 2014 verfügten knapp 2.200 davon über Bake-Off-Stationen.
TERMINE + EVENTS
Getreidefachtagung: Herausforderung Dünge-Verordnung
Berlin. (05.06. / vdm) Der Verband Deutscher Mühlen (VDM) lädt zur Getreidefachtagung am 08. Juli in Weihenstephan ein. Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung ist die neue Dünge-Verordnung, die weitreichende Einschnitte für die gesamte Getreidewirtschaft bringen wird. Mit dem Blick auf die neue Verordnung berichten Experten unter anderem von den aktuellen Herausforderungen für die Wertschöpfungskette, Trends im Getreidebau, neuen Sorten sowie von den Getreidemärkten kurz vor der Ernte. Die Getreidefachtagung kurz vor der Ernte findet 2015 bereits zum 23. Mal statt und hat sich über die Jahre zu einer über die Branche hinaus bekannten und erfolgreichen Diskussionsplattform für die gesamte Getreidewertschöpfungskette etabliert. Zentrales Thema in diesem Jahr sind die Herausforderungen, die die Novelle der Dünge-Verordnung für alle Beteiligten mit sich bringt. Die Ausgestaltung der Dünge-Verordnung ist für die Mühlen von großer Bedeutung, da sie die Produktion von backstarken A- und E-Weizen unmittelbar betrifft. Die für die Qualitätsweizen- Produktion benötigte Stickstoff- Spätdüngung, die zur Sicherung des Proteingehalts maßgeblich beiträgt, könne durchaus mit den im Entwurf der Dünge-Verordnung vorgesehenen reduzierten N-Salden kollidieren (Programm – Anmeldung).
MANAGEMENT + BETRIEB
Berlin: Gericht verbietet dunkle Arbeitskleidung
Berlin. (05.06. / vg) In einem fleisch- und wurstverarbeitenden Einzelhandelsbetrieb sind bordeauxrote Hemden und schwarze Schürzen keine geeignete Arbeitskleidung. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin (VG) entschieden. Der Kläger ist Inhaber von vier Lebensmittel- Einzelhandelsgeschäften im Bezirk Steglitz- Zehlendorf. Bei Kontrollen der Ladengeschäfte stellte das Bezirksamt fest, dass das Bedienungspersonal der Fleisch- und Wursttheke bordeauxrote Hemden und schwarze Schürzen trug. Die Behörde gab dem Kläger daraufhin auf, für helle Arbeitskleidung des Personals zu sorgen. Nur auf heller Kleidung sei der Grad der Verschmutzung eindeutig optisch feststellbar. Der Kläger machte demgegenüber geltend, die farbige Berufskleidung sei sein Markenzeichen und ausreichend farbecht. Die Kleidung werde mindestens täglich, bei Bedarf auch öfter gewechselt. Die Behörde habe keine konkreten Mängel, wie etwa verunreinigte Berufsbekleidung, festgestellt. Eine zwingende gesetzliche Verpflichtung, helle Arbeitskleidung zu verwenden, bestehe nicht. Die 14. Kammer des Verwaltungsgerichts wies die Klagen ab. Die verwendete Kleidung verstoße gegen die europarechtliche Lebensmittel- Hygiene- Verordnung. Danach müssten Personen, die im Lebensmittelbereich arbeiteten, unter anderem geeignete und saubere Arbeitskleidung tragen. Dieser Verpflichtung genügten bordeauxrote Hemden und schwarze Schürzen in einem Fleisch- und Wurst-verarbeitenden Einzelhandelsbetrieb nicht.
Nachtrag: In der Begründung heißt es, dass die Eignung von Berufskleidung tätigkeitsspezifisch und mit Blick auf die gebotene Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutz-Niveaus beurteilt werden muss. Die Verarbeitung leicht verderblicher, unverpackter Lebensmittel erfordere es, dass Arbeitskleidung alsbald gewechselt werde, wenn sie nicht mehr sauber sei. Mitarbeiter müssten daher in der Lage sein, Verschmutzungen schnell und einfach zu bemerken, was beim Tragen heller Arbeitskleidung besser gewährleistet sei, weil darauf die Verschmutzungen deutlich leichter auszumachen seien. Diese Begründung könnte im Zweifelsfall auch für die Bäcker-Gastronomie gelten.
EuGH: Was draufsteht, muss auch drin sein
Luxemburg / LU. (05.06. / eugh) Was draufsteht, muss auch drin sein. Auf diese Kurzformel lässt sich das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in der Rechtssache C-195/14 (Verbraucherzentrale Bundesverband etcetera gegen das Unternehmen Teekanne aus Düsseldorf) zusammenfassen. Kurzum: Die Verpackung eines Lebensmittels darf Verbraucher nicht über die enthaltenen Zutaten in die Irre führen. In der Sache geht es um einen Früchtetee mit der Bezeichnung «Felix Himbeer-Vanille Abenteuer». Die Verpackung weist unter anderem Abbildungen von Himbeeren und Vanilleblüten sowie die Angaben «Früchtetee mit natürlichen Aromen», «Früchteteemischung mit natürlichen Aromen – Himbeer-Vanille-Geschmack» und «nur natürliche Zutaten» auf. Tatsächlich enthält der Früchtetee keine natürlichen Zutaten aus Vanille oder Himbeere oder aus Vanille oder Himbeere gewonnene Aromen. Das Verzeichnis der Zutaten auf einer Seite der Verpackung lautet: «Hibiskus, Apfel, süße Brombeerblätter, Orangenschalen, Hagebutten, natürliches Aroma mit Vanillegeschmack, Zitronenschalen, natürliches Aroma mit Himbeergeschmack, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Holunderbeeren». In seinem Urteil von dieser Woche weist der Gerichtshof darauf hin, dass der Käufer nach dem Unionsrecht über korrekte, neutrale und objektive Informationen verfügen muss, durch die er nicht irregeführt wird, und die Etikettierung eines Lebensmittels nicht irreführend sein darf. Auch wenn angenommen wird, dass der Verbraucher das Verzeichnis der Zutaten vor dem Kauf eines Erzeugnisses liest, schließt der Gerichtshof nicht aus, dass die Etikettierung des Erzeugnisses geeignet sein kann, den Käufer irrezuführen, wenn bestimmte Elemente der Etikettierung unwahr, falsch, mehrdeutig, widersprüchlich oder unverständlich sind.
BIV: Binnenkonjunktur lässt Bäckerumsätze leicht steigen
Hannover. (05.06. / biv) Mit einem attraktiven Frühstücksangebot können Bäckereien spürbare Umsatzzuwächse erzielen. Andererseits ist das Gastronomiegeschäft mit Frühstück, Mittagssnack sowie Kaffee und Kuchen mit einem erhöhten Aufwand für den Service verbunden, wodurch die Personalkosten steigen. In den zurückliegenden Monaten konnten dank der guten Binnenkonjunktur dennoch durchschnittliche Umsatzzuwächse von drei bis acht Prozent erzielt werden, je nach Betriebsgröße. «Die Bereitschaft der Menschen, mehr Geld auszugeben, lässt für Bäckereien moderate Preisanpassungen zu», berichten die niedersächsischen Steuerberater, die als Schwerpunktkanzleien mit hohem Beratungsanteil im Bäckerhandwerk den jährlichen Betriebsvergleich beim Verbandstag des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen / Bremen (BIV) vorstellten. Generell bestehe derzeit ein gutes Investitionsklima in der backenden Branche, bestätigen auch die norddeutschen Bäko-Einkaufsgenossenschaften den Trend. Seit der Fachmesse Internorga im März sei mehr Bereitschaft zu Ersatzkäufen für den Bäckerei-Maschinenpark zu erkennen, nachdem die zurückliegenden, mageren Jahre einen Investitionsstau verursacht hatten. Die Marktbereinigung im Bäckerhandwerk bringt auch eine Wende bei der Nutzung von Vorkassenzonen im Lebensmittel- Einzelhandel (LEH). Ein guter Handwerksbäcker im Vorkassenbereich sorge für einen um acht bis zehn Prozent höheren Gesamtumsatz im Supermarkt selbst, berichten die Steuerbüros übereinstimmend. Daher suchten «Vollsortimenter» wie Rewe oder Edeka qualitativ gute Handwerksbäcker und zeigten sich bei den Pachten entsprechend verhandlungsbereit. Ein Risiko bleibe der Vorkassenstandort für den Bäcker für den Fall, dass der Supermarkt seinen Standort kurzfristig aufgibt. Die derzeit gute Binnenkonjunktur mit ihren positiven Umsatzeffekten sollten die Bäcker dringend dazu nutzen, raten die Kanzleien und der BIV-Betriebsberater Mathias Götting, um ihre Liquidität zu steigern und ihr betriebliches Eigenkapital aufzustocken. Die Niedrigzinsphase biete sich dafür an, Investitionen Kredit-finanziert vorzunehmen. Banken und Sparkassen kämen Bäckern heute mehr als bisher entgegen, müssen allerdings wegen der Basel-III-Vorgaben auf das Rating achten. Die Eigenkapitalquote sei daher die «Mega-Zahl» im Bankengespräch.
Tipps + Tricks: Artikel ohne Preis abgerechnet?
Kronau. (05.06. / goe) Bei Sonderbestellungen wie zum Beispiel Torten ist oftmals im Vorfeld der abzurechnende Preis noch nicht exakt festgelegt, da dieser sich nach Aufwand und Gestaltung richtet. Der Artikel wird zwar mit Informationen im Bestellwesen erfasst, der Preis jedoch erst einige Tage später. Dies kann dazu führen, dass der Nachtrag des Artikelpreises versehentlich vergessen wird. Spätestens auf der Rechnung fällt dies natürlich auf. Um einen solchen Abrechnungsfehler zu vermeiden, gibt es in Marvin die «Nullpreis-Kontrolle». Auf dieser Auswertung zeigt Ihnen die Bäckerei-Software übersichtlich und exakt, an welchem Tag und bei welchem Kunden ein Artikel ohne Preis vorhanden ist. Alle fehlenden Preise können im Anschluss daran bequem nachgetragen werden. Marvin-Nutzer finden diese Liste im Menü Ausdrucke bei den Kontroll-Auswertungen. Die Goecom Hotline oder Ihr zuständiger Servicepartner informieren Sie gerne näher über diese Funktion.
BIV: Bäcker-Sorgen mit Politik und Fachschul-Finanzen
Hannover. (05.06. / biv) Mit einem teilweise neu besetzten Gesamtvorstand und einem kleineren Mitarbeiterteam in der Geschäftsstelle geht der Bäckerinnungsverband Niedersachsen / Bremen (BIV) in die zweite Jahreshälfte. Zu den Personalentscheidungen der Mitgliederversammlung Anfang Juni in Hannover gehörte auch die Wahl des Osnabrücker Bäcker- Obermeisters Wilhelm Wolke zum Ehrenmitglied des BIV, womit sein großes Engagement für die berufliche Aus- und Weiterbildung im Bäckerhandwerk gewürdigt wurde. Ferner beschlossen die Delegierten einstimmig eine moderate Beitragserhöhung, um Mindereinnahmen wegen des verringerten Mitgliederbestands entgegen zu wirken. Im Dezember hatte sich der BIV von seiner Geschäftsführerin und dem Leiter der Bäckerfachschule Hannover (BFS) getrennt. Landesinnungsmeister (LIM) Karl-Heinz Wohlgemuth verwies auf den Rückgang der Lehrgänge zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) um ein Drittel. Das habe zusammen mit der zu geringen Auslastung der BFS-Weiterbildungsseminare zu Einnahmeverlusten und damit zu einer Gefahr für die Finanzierung des Schulumbaus geführt … (Volltext).
Belastet der Mindestlohn die Bäckereiunternehmen?
Isernhagen / Hannover. (04.06. / ge) Seit Anfang des Jahres gilt in Deutschland flächendeckend der Mindestlohn in allen Branchen. Seitdem schlägt der Mindestlohn hohe Wellen in der deutschen Wirtschaft. Politiker, Arbeitgeber, Gewerkschaften und Verbände streiten seit Wochen um die Sinnhaftigkeit und die Praktikabilität der Regelungen des Mindestlohngesetzes. Auch das Bäckerhandwerk ist von der Einführung des Mindestlohns betroffen. Viele Bäcker haben Probleme, sich gesetzeskonform zu verhalten. Nicht die Höhe des Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde ist dabei das Problem. Nach den Erfahrungen der Gehrke Econ Gruppe stoßen sich viele Unternehmer an den umfassenden neuen Aufzeichnungs- und Nachweispflichten, die großen Aufwand und Kosten verursachen. Darüber hinaus haben mittlerweile die zahlreichen Prüfungen durch den Zoll zu weiterer Verunsicherung und Verängstigung geführt. Aus diesem Grund führt die Gehrke Econ Gruppe derzeit eine Umfrage bei Bäckereibetrieben durch, um ein genaueres Stimmungsbild an der Basis des Deutschen Mittelstands zu erhalten. Wenn Sie Interesse an der Umfrage zum Mindestlohn haben, können Sie unter Carsten.Klingebiel um gehrke-econ.de oder 0511/70050403 an der Befragung teilnehmen.
Jetzt kostenlos anfordern: Auswertung der Preisanalyse 2015
Isernhagen / Hannover. (04.06. / ge) Die Bäckereibetriebe stehen seit Jahren unter einem erheblichen Wettbewerbsdruck. Durch den Eintritt immer wieder anderer Wettbewerber wie Discounter und Lebensmitteleinzelhändler, stehen die Bäckereibetriebe unter dem Druck regelmäßig ihre Preise anpassen zu müssen. Durch diese Veränderung der Absatzstrukturen bildet die richtige Preisfindung eine wesentliche Voraussetzung, um weiterhin am Markt bestehen zu können. Jeder Unternehmer sollte mindestens einmal im Jahr die Kalkulation seiner Verkaufspreise überprüfen. Auf Grund der Einführung des Mindestlohnes ist die Überlegung der Preiserhöhung für viele Unternehmer wahrscheinlich gerade in diesem Jahr von erheblicher vielleicht sogar von existenzieller Bedeutung. Um eine Preiserhöhung, egal, ob über das gesamte Sortiment oder nur einzelne Produkte, auch dem Kunden gegenüber durchsetzen zu können, ist neben einer adäquaten Umfeld-Analyse und anschließender Anpassung an die Marktbedingungen auch die Kommunikation des Verkaufspersonals an der Theke entscheidend. Daher sollte in einem Baustein der möglichst regelmäßigen Schulungen des Verkaufspersonals die Kundenkommunikation und hier gezielt die Kommunikation von Preiserhöhungen beinhalten. Die Gehrke Econ Unternehmensberatungsgesellschaft führt aus diesen Gründen seit vielen Jahren umfangreiche Umfrageaktionen über die aktuellen Verkaufspreise durch, um einen Anhaltspunkt und ein Hilfsmittel für die Preisfindung bieten zu können. Bei Interesse an der Auswertung können Sie sich gerne an Philipp Hartmann bei der Gehrke Econ Unternehmensberatungsgesellschaft wenden.
Nordzucker: Ergebnis 2014/15 schlechter als gedacht
Braunschweig. (04.06. / nag) Mit einem unbefriedigenden Ergebnis hat die Nordzucker AG ihr Geschäftsjahr 2014/2015 abgeschlossen. Eine weltweite Überproduktion, hohe Bestände innerhalb der Europäischen Union sowie Maßnahmen der EU-Kommission mit verstärkender Wirkung führten zusammen mit einer insgesamt gestiegenen Wettbewerbsintensität zu einem deutlich rückläufigen Geschäftsverlauf. Wegen anhaltend niedriger Preise ist ein positives Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr sehr unwahrscheinlich. Daher setzt Nordzucker auf die Verbesserung der eigenen Profitabilität und sieht sich mit einer sehr stabilen Kapitalausstattung für künftige Entwicklungen gerüstet. Nordzucker erzielte im Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag 28. Februar) einen Konzernumsatz von 1.866 Millionen Euro und liegt rund 20 Prozent unter dem Vorjahr (2.361 Millionen Euro). Das operative Ergebnis (Ebit) betrug 26 Millionen Euro (299), der Konzernjahresüberschuss hat sich mit 20 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (209) erheblich verringert und liegt ebenfalls deutlich unter den Erwartungen. «Wir wussten, dass wir ein extrem anspruchsvolles Geschäftsjahr mit deutlich sinkenden Erlösen vor uns haben würden. Der Rückgang unseres Ergebnisses ist am Ende dennoch stärker ausgefallen, als wir es erwartet hatten», sagt Hartwig Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Nordzucker AG, in einer Mitteilung. Trotz des angespannten Geschäftsjahrs ist es gelungen, das Jahr schuldenfrei abzuschließen. Das Eigenkapital lag bei 1,272 Milliarden Euro nach 1,386 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote lag wie im Vorjahr bei 59 Prozent und damit deutlich über der angepeilten Zielmarke von 30 Prozent.
Weshalb ist Deutschland so planlos bei der Altersvorsorge?
Königswinter. (04.06. / SHB) Wir Deutschen sind nicht die Spar- und Vorsorgeweltmeister, für die wir uns gerne halten. Leider. Alle reden über den demographischen Wandel und die Lücken in der gesetzlichen Rente. Doch immer noch tun viele nichts oder zu wenig, um für das Alter vorzusorgen. Gründe dafür gibt es viele: Niedrige Zinsen, die Sparen unattraktiv erscheinen lassen. Oder eine Politik, die zwar Milliarden Euro für Wahlgeschenke ausgibt, aber nicht in die Altersvorsorge der Zukunft investiert. Oft beginnt das Problem aber auch bei uns selbst – weil wir schlicht unterschätzen, wie alt wir tatsächlich werden. Auch wissen mehr als 60 Prozent der Bundesbürger nicht, wieviel Geld ihnen im Alter zur Verfügung steht. Das hat eine aktuelle Allensbach-Umfrage ergeben. Beim Thema Alterseinkommen und Altersvorsorge fehlt uns also größtenteils der Überblick. «Gerade mal 29 Prozent können ihr Alterseinkommen ungefähr beziffern», sagt auch Sven Goerigk, geschäftsführender Vorstand der SHB Allgemeinen Versicherung in Königswinter. «Um den Menschen mehr als nur ein Gefühl für ihre Einkommenssituation im Alter zu geben, bräuchten sie allerdings besseren Zugang, verständliche und umfassende Informationen». Sinnvoll wäre der Aufbau einer Online-Plattform nach dänischem Vorbild, auf der jeder via PC, Tablet oder Smartphone den aktuellen Stand seines Altersvorsorgekontos ablesen kann – aufgeschlüsselt nach gesetzlicher Rente, betrieblicher und privater Altersvorsorge. Das würde Planungssicherheit schaffen und Versorgungslücken könnten rechtzeitig entdeckt werden. Der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft setzt sich für eine solche Informationsplattform ein.
Aryzta AG: bietet Schnupper-Praktika für die Sommerferien
Lutherstadt Eisleben. (01.06. / aag) Die Klemme AG, ein Unternehmen der Aryzta AG, bietet vom 13. Juli bis 26. August in ihren Werken einwöchige Schnupper- und Berufspraktika an – gedacht für Schüler/innen der 8. bis 11. Klassen in den Sommerferien. Voraussetzung für das Schnupper-Praktikum ist ein amtliches Gesundheitszeugnis. Aus Gründen der Hygiene ist das in den meisten Lebensmittel verarbeitenden Betrieben so üblich. In den Werken der Klemme AG übernimmt die Konzernmutter Aryzta AG die Kosten dafür. Die Schnupper-Praktikanten werden durch einen «Paten» – selbst Auszubildende/r – und durch den jeweiligen Vorgesetzten der Azubis betreut. Dieses Konzept hat sich voll bewährt, sagt der betriebliche Ausbilder Matthias Nolte. «Wir wollen den Schülerinnen und Schülern einen ersten praxisnahen Bezug ermöglichen». Auch die Erkenntnis, dass so mancher Traumberuf vielleicht doch nicht ganz das Wahre ist und ein Großbäcker wider Erwarten die bessere Wahl, ist eine normale und verständliche Entwicklung auf dem Weg der Berufsfindung, sagt sinngemäß Personalchefin Cathleen Schlüter. Die Schnupper-Praktikanten laufen in den jeweiligen Abteilungen mit ihren Paten mit. Jede Frage ist willkommen und keiner wird allein gelassen. Nach Beendigung der Praktikumswoche erhalten die Praktikanten zudem Auskunft über ihre Eignung. Zudem bieten die Großbäcker regelmäßig Werksführungen für Schulklassen an, wovon Schulen in der Umgebung regen Gebrauch machen. Bewerberinnen und Bewerber sowie Schulklassen mit Interesse an Führungen wenden sich bitte an info-personal@klemme-ag.com. Aryzta respektive Klemme suchen für das neue Ausbildungsjahr noch Azubis vor allem in den Bereichen Produktion und Lebensmitteltechnologie, Mechatronik und Lagerlogistik. Ab August wollen die Großbäcker über 100 Auszubildende an den Standorten in Sachsen-Anhalt und Thüringen beschäftigen.
HDE: schlägt Clearingstelle für Gewerbesteuer vor
Berlin. (30.05. / hde) Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Entlastung des Mittelstands von Bürokratie positiv. «Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen sehen sich teils großen bürokratischen Hindernissen und Anforderungen gegenüber. Das betrifft vor allem die steuerlichen Regeln», sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insofern sei es ein richtiger Schritt, die Befreiung von den Buchführungspflichten auszuweiten. Die Regierung müsse zudem dringend für Entlastungen bei den Aufbewahrungsfristen sorgen. Derzeit müssen die meisten steuerlichen Unterlagen zehn Jahre und länger aufbewahrt werden. Bei elektronischer Buchführung müssen die Daten auch noch nach zehn Jahren vollständig lesbar und auswertbar sein. «Das ist in der Praxis oft schwierig. Ein Jahrzehnt ist im IT-Bereich eine halbe Ewigkeit. Oft läuft nach einer gewissen Zeit der Software-Support aus oder das Unternehmen verfügt nicht mehr über das Fachpersonal zur Bedienung eines Altsystems», sagt Genth. Die Frist für die Aufrechterhaltung der alten Systeme müsse deshalb verkürzt werden. Die Unternehmen könnten die Daten dann zumindest in neue Systeme umziehen oder in Archive migrieren. So sei der Zugriff der Finanzverwaltung weiter gesichert. «Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entbürokratisierung wäre der Aufbau einer Gewerbesteuer- Clearingstelle. Denn bisher müssen sich Einzelhandelsunternehmen mit einer Vielzahl von Betriebsstätten mit einem Gewerbesteuerbescheid von jeder Gemeinde, in der sich eine Betriebsstätte befindet, auseinandersetzen. Das ist in der Praxis extrem aufwendig», sagt Genth. Besonders wenn dann auch noch Betriebsprüfungen zu nachträglichen Änderungen führten, könnten große Unternehmen in einem einzigen Jahr mit mehreren zehntausend Bescheiden konfrontiert sein. Eine Clearingstelle, bei der die Unternehmen ihre Gewerbesteuerzahlungen zentral abwickeln könnten, brächte den betroffenen Unternehmen eine große Erleichterung.
BOOKMARKS + BOOKS
Degustation: Sagen Sie, wie Ihr Brot schmeckt
Düsseldorf. (03.06. / vdg) Von Zeit zu Zeit ist es sinnvoll, an das Brot-Aroma-Rad zu erinnern (hier 1120 x 1120 Pixel / 257KB / 39,5×39,5cm), das die Hochschule Wädenswil (ZHAW) erstmals 2008/2009 einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt hatte (siehe WebBaecker 12/2009). 2014 bot die Bundesakademie Weinheim (ADB) in Zusammenarbeit mit der ZHAW Wädenswil sogar eine Fortbildung zum staatlich anerkannten Brot-Sommelier an. «Die verschiedenen Getreidesorten, der Ausmahlungsgrad des Mehles und seine natürliche Enzymaktivität bilden die Ausgangsbasis für die Aromen. Sauerteig- und Hefebakterien fermentieren die Teige und jeder Sauerteig und jeder Hefestamm macht das ein klein wenig anders, was geübte Zungen durchaus schmecken können», sagt Prof. Michael Kleinert von der ZHAW Wädenswil, gleichzeitig Mitglied im Brotsenat des Verbands deutscher Großbäckereien (VDG), in einer Mitteilung des Verbands. Darin machen die Großbäcker darauf aufmerksam, dass die ZHAW sowohl Fachleute als auch Laien in der Kunst des Brotgeschmacks ausbildet. Ein Beispiel für diese Fortbildung sei der eintägige Degustationskurs Brot am 21. Oktober oder die Möglichkeit, die Sensorik-Lizenz Brot zu erwerben. Für Bäcker, egal ob Handwerk oder Industrie, sicher keine schlechte Idee.
Global Industry: Aryzta Reports Q3/2015 Financial Results
Hamburg. (bm) Swiss Aryzta AG announced its third quarter update for the period ended 30 April. Total revenue grew by 13.2 percent to 973.2 million EUR. Underlying revenue growth declined (2.3) percent in the period. Acquisitions provided 3.1 percent growth and currency movements provided growth in the quarter of 12.4 percent. Other topics of the week:
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REZEPTE + IDEEN
Ethno Food: Chicken Tandoori für noch mehr Umsatz
Bochum. (03.06. / bp / eb) Exklusiv entwickeltes und in Italien erzeugtes Brot soll helfen, das Shop- und Bistrogeschäft der Aral AG noch weiter anzukurbeln. Wir erinnern uns: Mit über 1,5 Milliarden Euro Außenumsatz 2014 erzielten die Aral Tankstellenunternehmer in den rund 1.225 Shops der etwa 2.377 gesellschaftseigenen Stationen analog zu 2013 ein positives Ergebnis. Auf gleicher Fläche stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent. Die zum Stichtag 1.133 PetitBistros verzeichneten dabei mit einem Umsatz von 202,1 Millionen Euro ein Plus von 5,2 Prozent. Mit rund 85.000 verkauften Kaffees pro Tag bleiben die Aral Tankstellenunternehmer – einerseits – größter «Coffee to go»-Anbieter in Deutschland. Andererseits kommen die PetitBistro-Snacks extrem gut an. Allein 2012 wurden dort rund 7,5 Millionen «SuperSnacks» verkauft und mit der Einführung der «Crossinos» 2013 verkaufte Aral aus dem Stand heraus pro Woche im Schnitt rund 200.000 Stück davon. Das entsprach 2013 einer Umsatzsteigerung von 30 Prozent. Heute würden pro Jahr «deutlich mehr als zehn Millionen kalte und warme Backwaren» in den PetitBistros verkauft. Wer mitrechnet, kommt schnell zur Einschätzung, dass der Hype um die normalen Crossinos abgeflacht sein muss und es zusätzlicher Wachstumsimpulse bedarf. Ethno Food in Form von gegrillten Crossinos kommen da gerade recht – in den Geschmacksrichtungen Chicken-Tandoori und Tonno-Italia. Derzeit liegt der Anteil der gegrillten Crossinos an den verkauften Snacks bei rund 22 Prozent. Dieser soll auf rund 25 Prozent gesteigert werden. «Damit wollen wir das Geschäft gegen Mittag und am späten Vormittag beleben», sagt Matthias Pape, bei Aral verantwortlich für das Shop-Geschäft. Eine Besonderheit der Snacks sei das exklusiv für Aral neu entwickelte Brot ohne jegliche Zusatzstoffe. Das wird in einem kleinen Familienbetrieb in Castel Campagnano nördlich von Neapel hergestellt und «… unterstreicht unser Bekenntnis zu bestmöglicher Qualität und Frische», heißt es aus Bochum.
P.S.: Chicken Tandoori ist eine Idee, die Ihre Snack-Kunden sicher mögen werden. Noch dazu «voll im Trend» – nicht nur bei Aral. Auf der Suche nach einer geeigneten Herstellungsanleitung für Sie, die sich in einer Profi-Umgebung schnell umsetzen lässt, lieferte Edna International mit seinem «Tandoori-Chicken-Burger» das beste Resultat (PDF). Tandoori-Gewürz müssen Sie zudem nicht selbst mischen. Greifen Sie lieber zu «Tandoori Seasoning» oder ähnlichen Angeboten. Die Brötchen backen Sie natürlich selbst. |