Pirmasens. (wag) Das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), hat gegenüber dem Vorjahr an Schwung verloren.
Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) ist die deutsche Wirtschaft in 2018 um 1,5 Prozent gewachsen. Im Vorjahr wurde noch ein Wachstum von 2,2 Prozent ermittelt. Insgesamt ist der Anstieg des BIP damit schwächer ausgefallen als noch im Herbst 2018 erwartet.
Als ursächlich für das schwächere Wachstum werden von den Konjunkturbeobachtern die internationalen Handelshemmnisse, die anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit sowie die Diesel-Krise benannt.
Positive Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurden für 2018 aus der Entwicklung der privaten Konsumausgaben mit einem preisbereinigten Anstieg von 1,0 Prozent gemeldet.
Unterstützung erfährt die Konsumbereitschaft der Verbraucher durch die Lage am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist im Jahresdurchschnitt auf 5,2 Prozent gesunken und die Zahl der Erwerbstätigen stieg auf 44,8 Millionen im Jahresmittel. Diese Entwicklung hat auch ihre Entsprechung im Anstieg der Entgelte aller Arbeitnehmer. Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamts sind diese in 2018 um 4,7 Prozent gestiegen.
Im Wasgau Konzern konnte im Geschäftsjahr 2018 ein Umsatz von 546,5 Millionen Euro (Vorjahr: 544,5 Millionen Euro) erzielt werden.
Entsprechend der Gliederung der Geschäftsaktivitäten ist der Umsatz je Segment differenziert zu betrachten.
Im Segment Großhandel ist der Umsatz von 158,0 Millionen Euro im Vorjahr auf 150,6 Millionen Euro um 4,7 Prozent gesunken. Der Umsatzrückschritt ist im Wesentlichen auf geplante Maßnahmen zurückzuführen, die sich insgesamt vorteilhaft für den Konzern darstellen.
Im Segment Einzelhandel, das hinsichtlich des Umsatzes mit über 70 Prozent den Hauptanteil des Konzernumsatzes darstellt, konnte der Umsatz um 2,5 Prozent auf 395,9 Millionen Euro (Vorjahr: 386,4 Millionen Euro) gesteigert werden.
Das Filialnetz umfasste zum Jahresende 75 Standorte und war damit zum Stichtag konstant zum Vorjahr. Im Jahresverlauf wurden vier Filialen neu eröffnet und vier Filialen mit geringerer Verkaufsfläche geschlossen.
Die Verkaufsfläche ist durch die Expansion, von 99.920 Quadratmeter im Vorjahr auf 102.240 Quadratmeter um 2.320 Quadratmeter, angestiegen. Die Flächenproduktivität je Quadratmeter konnte leicht auf 3.873 Euro je Quadratmeter Verkaufsfläche (Vorjahr: 3.868 Euro je Quadratmeter) gesteigert werden.
Die Umsatzentwicklung bestärkt uns, unseren Weg der Kompetenz, Qualität und Nähe, im Einklang mit einem insgesamt ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis, fortzuführen und weiter auszubauen.
Als wesentliche Leistungskennziffer wird neben dem Umsatz vor allem das Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Wasgau Konzern betrachtet.
Das Ebit beläuft sich auf 6,7 Millionen Euro (Vorjahr: 10,8 Millionen Euro) und entspricht den Erwartungen, die in der Ad-hoc Mitteilung vom 5. Dezember 2017 für das Geschäftsjahr 2018 kommuniziert wurden.
Zum Bilanzstichtag waren im Wasgau Konzern 3.850 Menschen (Vorjahr: 3.915) beschäftigt, die ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele geleistet haben.
Wesentlich beeinflusst wurde die Ebit-Entwicklung im Jahresverlauf durch die Personalaufwendungen, die auf 107,0 Millionen Euro (Vorjahr: 104,2 Millionen Euro) um 2,7 Prozent angestiegen sind. In Relation zum Umsatz hat sich der Personalaufwand auf 19,6 Prozent (Vorjahr: 19,1 Prozent) erhöht. Tariferhöhungen und die Wettbewerbs bedingten Bemühungen zur Gewinnung und Sicherung von qualifizierten Fachkräften haben zu dieser Entwicklung beigetragen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Rahmen der allgemeinen Preissteigerungen um 2,0 Prozent auf 62,3 Millionen Euro (Vorjahr: 61,1 Millionen Euro) an.
Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf 5,0 Millionen Euro (Vorjahr: 9,1 Millionen Euro).
Der Konzern- Jahresüberschuss wurde mit 3,2 Millionen Euro (Vorjahr: 6,2 Millionen Euro) festgestellt.
Für Investitionen wurden 14,7 Millionen Euro eingesetzt, die aus dem Cashflow der operativen Geschäftstätigkeit finanziert wurden. Mit 10,4 Millionen Euro wurde der überwiegende Teil der Investitionen im Segment Einzelhandel, unter anderem für die Einrichtung der vier neuen Standorte, für größere Umbauten und allgemeine Ertüchtigungen im Filialnetz, aufgewandt.
Die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag ist durch die höhere Bilanzsumme mit 198,4 Millionen Euro (Vorjahr: 192,2 Millionen Euro) von 43,5 Prozent auf 42,9 Prozent leicht vermindert.
Vor dem Hintergrund dieser wirtschaftlichen Entwicklung schlägt der Vorstand im Rahmen der Gewinnverwendung vor, eine Dividende von 0,12 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,24 Euro) aus dem Bilanzgewinn an die Aktionäre auszuschütten.
Ausblick 2019
Die Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren mehrheitlich eine, gegenüber dem Vorjahr, schwächere Dynamik in der konjunkturellen Entwicklung.
Die anhaltenden Handelskonflikte und die noch immer bestehenden Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Brexit prägen die Perspektiven im Außenhandel.
Die Situation im Binnenmarkt wird von Seiten der Konjunkturforscher, für das Jahr 2019, weiterhin überwiegend positiv beurteilt. Dies beruht vor allem auf der Einschätzung der stabilen Entwicklung am Arbeitsmarkt und der Erfüllung der Einkommenserwartungen der privaten Haushalte.
Durch die Änderungen in der Bilanzierung hinsichtlich der IFRS, im Zusammenhang mit der verpflichtend erstmaligen Anwendung von IFRS 16 – Leasingverhältnisse – wird ein positiver Effekt in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro für die Kennziffer Ebit im Wasgau Konzern erwartet.
Für das Geschäftsjahr 2019 erwarten wir, auf Basis der in der Planung getroffenen Annahmen, ein Konzern-Ebit im Korridor von 8,0 bis 9,0 Millionen Euro.
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