Hamburg. (eb) Zu einem Großeinsatz der regionalen Feuerwehren hatte Mitte Juni ein Brand bei der Harry Brot GmbH im Werk Wiedemar geführt. Sie erinnern sich: Die Flammen erfassten einen Kühlturm, breiteten sich auf die Bereiche der Ofenausläufe von mehreren Backlinien aus und erfassten dabei auch Gebäudeteile. Bleibt im Nachgang noch die Schadensursache zu klären. «Ursache gefunden!» frohlockt die «Leipziger Volkszeitung», was uns Rechercheure natürlich auf den Plan ruft. Ursache ist demnach «ein technischer Defekt, der durch die Brandermittler nicht näher spezifiziert werden konnte». Auch die Schadenshöhe stehe noch nicht fest, beruft sich die Zeitung auf Unternehmensangaben. Soviel zur «gefundenen» Ursache…
BackWerk, Yorma’s und die Bäckerei Kamps müssten sich ziemlich warm anziehen – unkt die Computerzeitung «Chip» und bezieht sich damit auf Angaben eines Bäcker-Fachmediums. Demnach komme eine neue Backhauskette nach Deutschland und werde hierzulande den Konkurrenzdruck noch weiter erhöhen. Die Bäckerei Kamps wolle darauf sogar mit einem neuen Konzept reagieren. Um es kurz zu machen: Das Format Brezelkönig der eidgenössischen Valora Holding ist schon längst hier. Valora ist zudem – und unter anderem – Mutterkonzern der Brezelbäckerei Ditsch – was nahe legt, dass man neben Ditsch nun auch den Brezelkönig in Deutschland positioniert … und ganz nebenbei beide Marken ihre Produkte aus ein und derselben Tiefkühlbäckerei beziehen. Nicht zuletzt dürfen wir dezent darauf hinweisen, dass auch die BackWerk Management GmbH zur Valora Holding AG zählt – seit dem 26. Oktober 2017. Liebe Leute von «Chip», des Bäcker-Fachmediums oder beiden, das müsstet ihr eigentlich drauf haben. Und das Konzept, mit dem die Bäckerei Kamps angeblich auf Brezelkönig reagiert? Das wird das Convenience-Konzept KAMPuS sein, das die Bäckerei Kamps am 09. Oktober 2017 in Düsseldorf vorstellte – in einem anderen Kontext und mit anderer Intention. Fazit: Hier wurden ein paar Fakten geschickt zusammengerührt. Doch ergeben die in diesem (als gewollt unterstellten) Zusammenhang nichts als heiße Luft. Ärgerlich.
Dabei gibt es viele schöne Geschichten aus der Bäckerbranche, die wahr und zutreffend sind und nur darauf warten, erzählt zu werden: «Wachsen mit Biobrot aus Schilfroggen» zum Beispiel. Alle Jahre wieder ist es hier die «Rheinische Post», die uns über die Biobäckerei Schomaker vom Linken Niederrhein auf dem Laufenden hält. Die kennen wir noch aus den kleinsten Anfängen von 1987. Als Pionier von Rheurdt aus «die Welt» zu erobern ist nicht einfach. So ist es um so erfreulicher zu lesen, dass der Umzug nach Neukirchen-Vluyn geklappt hat und heute alle Beteiligten froh sind über den gewonnenen Freiraum. Die organische Expansion verläuft in ordentlichen Bahnen und neben Tochter Klara Schomaker ist nun auch Sohn Till Schomaker ins Unternehmen eingestiegen – das entsprechend optimistisch in die Zukunft blickt.
Wachsen oder Weichen? Was spricht dafür, was dagegen? Wer oder was ist zukunftsfähig? Auch in dieser Woche gab es wieder Berichte von Bäckern, die aus verschiedensten Gründen ihre Türen schlossen. Von Bäckern, die den Widrigkeiten des Alltags gerade ihr kleines Quentchen Glück abtrotzen – in dem sie zum Beispiel ihren Verkauf in einem Rathaus einrichten dürfen, weil dem Unternehmen kurzfristig das Obdach abhanden kam. Von hauptberuflichen Bäckern, die im Nebenberuf regionale Spezialitäten erhalten wie zum Beispiel den Bergischen Zwieback. Von Bäckern, die in den vielen Jahren ihres Bestehens schon viel erlebt haben und dem Zeitgeist entsprechend zu dem Schluss gekommen sind, dass das Handgemachte ihre Nische sei. Mal sehen, welche Geschichten uns nächste Woche begegnen (Foto: pixabay.com).