Stuttgart. (vzbw) Für ein Verwirrspiel hält die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZ) die Werbung mit regionalen Lebensmitteln. Anlass: In einem Marktcheck hatte sie als regional beworbene Lebensmittel in Stuttgart und Umgebung unter die Lupe genommen. Allerdings war nur bei fünf von insgesamt 57 untersuchten Produkten die beworbene Regionalität eindeutig nachzuvollziehen. Für die meisten Produkte ist der regionale Bezug bestenfalls der Standort des Verarbeiters – zum Beispiel eine lokale Molkerei. Woher die dort verarbeitete Milch stammt, ist hingegen nicht eindeutig nachvollziehbar. Anderes Beispiel: Bei Linsen, beworben mit dem Slogan «So schmeckt Württemberg unsere Heimat» sei eindeutig, dass sie aus den Niederlanden stammten. «Verbraucher erwarten, wenn sie regionale Produkte kaufen, dass die verarbeiteten Rohstoffe auch aus der Region stammen», sagt VZ-Ernährungsexpertin Sabine Partheymüller. «Doch gerade die Herkunft der verarbeiteten Rohstoffe ist auch bei regional beworbenen Lebensmitteln für Verbraucher am Produkt selbst nicht nachvollziehbar». Weder die Unternehmensadressen auf der Verpackung noch regionale Marken- oder Produktbezeichnungen wie etwa «Schurwalder Wurst» oder «Schwarzwaldplatte» geben unmittelbar Auskunft über die Herkunft der verwendeten Zutaten. Partheymüller: «Ein regelrechtes Verwirrspiel. Hier werden dringend einheitliche Kriterien und ein gesetzlicher Rahmen zur Kennzeichnung regionaler Lebensmittel benötigt».