Berlin. (vgag) Die Veganz Group AG konnte im 1. Halbjahr 2023 trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche und der fortgesetzten Kaufzurückhaltung der Konsumenten nach Sortimentsbereinigungen den Umsatz in den verbliebenen Kernkategorien um fünf Prozent steigern. Der unbereinigte Gesamtumsatz der Gruppe lag im ersten Halbjahr 2023 bei 9,1 Millionen Euro (Vorjahr: 11,5 Millionen Euro). Grund dieser Umsatzdifferenz ist die Sortimentsbereinigung und Kundenoptimierung zugunsten der Profitabilität, die zur Auslistung einzelner Produkte oder/und Aufgabe ganzer Produktkategorien sowie Optimierung des Kundenportfolios führte und damit zu bewusst herbeigeführten Umsatzeinbußen.
Umsatzsteigerung im Discountgeschäft
Im ersten Halbjahr 2023 machte der Lebensmitteleinzelhandel mit 59 Prozent (Vorjahr: 68 Prozent) weiterhin den größten Anteil vom Umsatz aus. Das Drogeriegeschäft lag mit 30 Prozent an zweiter Stelle (Vorjahr: 24 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ohne Aktionsgeschäft zeigte das deutsche Discountgeschäft mit einem Anteil von 5 Prozent in den ersten sechs Monaten 2023 eine erfreuliche Umsatzrückkehr (Vorjahr: kein Umsatz). Der Vertriebskanal Food Service erreichte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatzanteil von 6 Prozent (Vorjahr: 8 Prozent).
(in Millionen Euro) | H1 2023 | H1 2022 |
Lebensmittel-Einzelhandel | 5,4 | 7,8 |
Drogerie | 2,7 | 2,8 |
Discount | 0,5 | – |
Food Service | 0,5 | 0,9 |
Summe | 9,1 | 11,5 |
Deutschland bleibt wichtigster Absatzmarkt
Mit einem Umsatzanteil von 90 Prozent war die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auch in den ersten sechs Monaten 2023 der wichtigste Absatzmarkt (Vorjahr: 92 Prozent). Dabei blieb Deutschland mit 71 Prozent der größte Einzelmarkt, auf dem nach wie vor der stärkste Fokus liegt (Vorjahr: 81 Prozent). Mit 10 Prozent lag der Umsatzanteil im sonstigen Europa leicht über Vorjahresniveau (Vorjahr: 8 Prozent).
(in Millionen Euro) | H1 2023 | H1 2022 |
DACH | 8,2 | 10,5 |
Sonstiges Europa | 0,9 | 1,0 |
Sonstiges Ausland | 0,0 | 0,0 |
Summe | 9,1 | 11,5 |
Rohertragsmarge und Ergebnis verbessert
Die Rohertragsmarge der Veganz Group AG stieg im ersten Halbjahr 2023 weiter im Wesentlichen aufgrund eines verbesserten Produktmixes und Optimierung des Kundenportfolios auf 33,8 Prozent (Vorjahr: 28,1 Prozent). Bei auf 0,7 Millionen Euro gesunkenen Marketingkosten (Vorjahr: 2,0 Millionen Euro) verbesserten sich EBITDA und Periodenfehlbetrag trotz des Umsatzrückgangs – insbesondere im Zuge der ergriffenen Maßnahmen des Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms – auf minus 3,1 Millionen Euro (Vorjahr: minus 5,8 Millionen Euro) beziehungsweise minus 4,2 Millionen Euro (Vorjahr: minus 6,8 Millionen Euro). Die Nettoliquidität lag am 30.Juni 2023 bei minus 2,7 Millionen Euro (Vorjahr: 0,4 Millionen Euro), berücksichtigt jedoch auch die langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Ohne die Einbeziehung der Anleihe und des Crowd Funding lag die Nettoliquidität entsprechend bei 9,0 Millionen Euro (Vorjahr: 12,3 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 40,6 Prozent (31. Dezember 2022: 46,5 Prozent).
Konzentration auf Innovation und Nachhaltigkeit
Im 1. Halbjahr 2023 nahm Veganz seine neue Produktionsstätte in Ludwigsfelde in Betrieb, und startete die Produktion der neuen, innovativen pflanzlichen Milchalternativen «Mililk» im patentierten 2D-Druckverfahren. Im 2. Halbjahr werden die Produktionskapazitäten für «Mililk» erweitert und zum Ende des Jahres wird die Produktionslinie zur Herstellung der pflanzlichen Fleischalternativen auf Erbsenbasis («Textured Vegetable Protein», TVP) in Betrieb genommen. Für beide am neuen Standort in Ludwigsfelde produzierten Produkte besteht eine hohe Nachfrage und insbesondere für «Mililk» sind die geschaffenen Produktionskapazitäten bereits ausgeschöpft.
«Unsere konsequente Konzentration auf Profitabilität, Innovation und Nachhaltigkeit zeigen im schwierigen Makroökonomischen Marktumfeld weiter Wirkung,» sagt Jan Bredack, Gründer und CEO der Veganz Group AG. «Der erfolgreiche liquiditätsschonende Aufbau unserer Produktionsstätte für unser nachhaltiges Innovationsprodukt «Mililk» konnte auch Dank unseres Maßnahmenprogramms sehr schnell und effizient umgesetzt werden.»
Ebenfalls erhielt die Veganz Group AG im ersten Halbjahr erfolgreich die B Corp. Zertifizierung. Die unabhängige Zertifizierung des B Lab erfolgt über einen rigorosen und holistischen Zertifizierungsprozess in den fünf Wirkungsfeldern Unternehmensführung, Mitarbeiter, Kunden, Umwelt und Gemeinschaft. Veganz Leitgedanke ein soziales und nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln, um die Gemeinschaft zu stärken, den sozialen Zusammenhalt zu sichern und dem Klimawandel zu begegnen, hält nun auch unabhängigen Kriterien stand. Aufgrund des großen Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms, der Sortimentsbereinigungen, der Optimierung des Kundenportfolios und des Ausbaus der Eigenproduktion mit dem Start der Produktion am Standort Ludwigsfelde geht das Unternehmen von einem gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserten Ebitda aus (Vorjahr: -12,3 Millionen Euro).
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