Freitag, 19. April 2024

Trans-Fettsäuren: Was sagt die Grundlagenforschung?

Hamburg. (eb) «Universität Jena: über gute und schlechte Fette» hieß ein Artikel von September 2007 an dieser Stelle. Darin geht es um Trans-Fettsäuren. Der Artikel spricht einerseits von «Aktionismus» mit Blick auf US-amerikanische Bestrebungen, das Anbieten von Gerichten in Kneipen und Restaurants zu verbieten, die mehr als ein halbes Gramm Trans-Fettsäuren je Portion enthalten. Andererseits müssen die hiesigen Ernährungswissenschaftler zugeben, dass sie die Aufnahme eben dieser Fettsäuren in unserer Ernährung nur schätzen können, da hierzulande exakte Daten über den Gehalt fehlen. Der unterstellte «Aktionismus» relativiert sich spätestens dann, wenn Prof. Dr. Gerhard Jahreis von einer «wünschenswerten Deklarationspflicht» spricht. Davon scheint Deutschland weit entfernt. In Dänemark gibt es einen Höchstwert und auch aus der Schweiz kennen wir Bemühungen, Trans-Fettsäuren deutlich zu reduzieren. Die deutschen Angaben hingegen sind widersprüchlich. Hier und da begegnet uns die Behauptung, der Anteil an Trans-Fettsäuren liege seit langem unter Dänemarks Höchstwert. Andererseits wissen wir dank Prof. Jahreis von der Uni Jena, dass wir gar keine exakten Daten haben und eine Deklarationspflicht wünschenswert wäre. Mit anderen Worten: Wissenschaftliche Laien – Verbraucher, Verarbeiter – können nicht wissen, wie sie auf das Thema reagieren sollen. Sie können eine Entscheidung nicht fällen, weil weder Frühstücksmargarine noch Ziehfett Angaben bieten, die einen Spielraum zur Entscheidung erst eröffnen. Es ist nicht möglich, so genannten «Aktionismus» als solchen zu entlarven, weil uns die Grundlagen fehlen. Am Ende ist es womöglich gar kein «Aktionismus», der uns – verpackt in diverse Schlagzeilen – regelmäßig aus anderen Teilen der Welt erreicht …

Ach ja: Die Meldung des Tages hieß eigentlich «Los Angeles: Stadtrat verbietet neue Schnellkost-Filialen». Der Stadtrat der kalifornischen Metropole hat ein Verbot neuer Schnellkost-Restaurants im Stadtteil Süd Los Angeles beschlossen. In dem Bezirk mit einer halben Million Menschen leben besonders viele Dicke. Das Schnellkost-Verbot soll langfristig zu einer besseren Ernährung führen. Einer Studie zufolge leiden 30 Prozent der Kinder in Süd Los Angeles an Übergewicht, fünf Prozent mehr als der Durchschnitt der Kinder in der Stadt.

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