Donnerstag, 8. Juni 2023

Thurner-Beugl: Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung

Steinberg-Dörfl / AT. (ksv) Die Thurner-Beugl GmbH aus dem Burgenland hat vor dem Landesgericht Eisenstadt Insolvenz angemeldet. Das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung ist eröffnet. Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Magister Michael Wagner aus Neusiedl am See. Als Hauptgrund für die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung nennt das Unternehmen eine kostenintensive Umstellung von Leasing- auf Eigenpersonal (zu den bestehenden 178 Dienstnehmern hinzu). Daraus resultierende, unvorhersehbare Nachzahlungen an die Sozialversicherungsträger und das Finanzamt führten zu einem Engpass, aus dem Thurner-Beugl nicht mehr herausfand. Das Unternehmen gibt an, dass einem Aktivvermögen von rund 3,5 Millionen Euro Passiven über etwa acht Millionen Euro gegenüberstehen, sodass bestenfalls eine rechnerische Deckungsquote von rund sechs Prozent unter Berücksichtigung von Ab- und Aussonderungsrechten gegeben sei. Thurner-Beugl bietet seinen Gläubigern im Zuge des Sanierungsverfahrens eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Vorschlags. «Seitens des Insolvenzverwalters wird jetzt zu prüfen sein, ob die Sanierungsbestrebungen der Schuldnerin realistisch sind», heißt es seitens der KSV1870. Neben der kostenintensiven Umstellung von Leasing- auf Eigenpersonal gelten zudem höhere Rohstoffpreise und die erfolglose Akquisition von zwei Großäufträgen eine Rolle bei der Überschuldung von Thurner-Beugl, berichtet Creditreform. Um die Sanierung zu stemmen, bedarf es frischer Geldmittel. Thurner-Beugl ist bereits vor Insolvenzeröffnung an mögliche Investoren herangetreten, um mit diesen in Zukunft eine gesunde, finanzielle Basis für das Unternehmen zu erreichen.

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