Dienstag, 8. Oktober 2024
20190115-TEGUT

Tegut Gruppe: erreicht immer mehr Verbraucher

Fulda. (tgg) Die Tegut Gruppe hat im Geschäftsjahr 2018 rund zwei Prozent mehr Kundenbesuche verzeichnet als im Vorjahr, und das bei in Summe gleichbleibender Verkaufsfläche. Auch der durchschnittliche Kundenbon konnte im Wert erhöht werden. Der Netto-Umsatz der Gruppe ist um 2,7 Prozent auf 1,035 Milliarden Euro gestiegen (2017: 1,008 Milliarden Euro). Die Flächenproduktivität wurde 2018 um 1,9 Prozent gesteigert (2017: 0,9 Prozent). Gewachsen ist ebenso der Anteil von Bio-Lebensmitteln und -produkten am Gesamtumsatz, und zwar von 25,4 Prozent auf 26,0 Prozent. Mehr verkauft wurden beim Lebensmittel- Einzelhändler und Pionier für Bio-Produkte auch fair gehandelte Produkte und Lebensmittel aus regionalem Anbau.

Tegut Geschäftsführer Thomas Gutberlet ist mit dem Geschäftsjahr zufrieden: «Unsere Strategie, den Verbrauchern gute Lebensmittel mit Fokus auf Frische, Bio und Regionalität anzubieten, hat auf unsere Ziele für 2018 erfolgreich eingezahlt. Es zeigt auch, dass wir mit unserem Kurs für nachhaltiges Wirtschaften und Wachsen auf dem richtigen Weg sind. Dass sich unser Angebot mit zahlreichen Bio-Qualitäten, unseren hochwertigen Tegut Eigenmarken, vielen Markenartikeln und dem insgesamt breiten Vollsortiment von Preiseinstieg bis Premium vom Wettbewerbsumfeld abhebt, bekommen wir regelmäßig als Feedback von unseren Kunden», sagt Gutberlet. «Mit diesem Konzept wollen wir auch in Zukunft weiter Impulse im Handel setzen.»

Energieeffizienz und weniger Verpackungen

Seine Nachhaltigkeitsstrategie hat das Unternehmen mit Sitz im hessischen Fulda im letzten Jahr konsequent weiterverfolgt. Zur Vermeidung von Verpackungsmüll hat der Lebensmittel- Einzelhändler als erster Händler in Deutschland 2018 den verpackungsfreien Einkauf an seinen Bedientheken eingeführt. Kunden können für Fleisch, Wurst, Käse, Fisch und Antipasti eigene Behälter mitbringen, die vom Fachpersonal befüllt werden, und so auf Einweg- Plastikverpackungen verzichten. Im Obst + Gemüse-Sortiment wurden laufend Verpackungen von Plastik auf Recyclingpapier umgestellt und umweltfreundliche Mehrwegbeutel eingeführt. «Mit dem ressourcenschonenden und nachhaltigen Einsatz von Verpackungen sowie dem sinnvollen Verzicht auf überflüssige Verpackungen beschäftigen wir uns konsequent weiter», bekräftigt Gutberlet. Positiv bewertet der Tegut Chef, dass im letzten Jahr auch andere Supermarktketten die Initiativen wie Mehrwegverpackungen oder verpackungsfreier Einkauf an der Frischetheke aufgegriffen hätten, nachdem der Lebensmittel- Einzelhändler hier Pionier-Arbeit geleistet habe.

Das Unternehmen ist laut einer Studie des EHI Retail Institute in Köln, die 2018 durchgeführt wurde, unter den Spitzenreitern von zwölf deutschen Supermarktketten, was den energieeffizienten und sparsamen Umgang mit Strom auf der Verkaufsfläche angeht. Dabei liegt Tegut im Stromverbrauch, den das Unternehmen seit Jahren zu 100 Prozent mit Ökostrom deckt, 21 Prozent unter dem Durchschnittsverbrauch deutscher Supermärkte. Relevante Messgröße ist hierbei der spezifische Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Verkaufsfläche im Supermarkt, der zum Beispiel für Kühlung und Beleuchtung nötig ist. Hier setzt der Lebensmittel- Einzelhändler standardmäßig auf CO2-Kälteverbundtechnik, mit der Lebensmittel klimaneutral gekühlt werden, sowie auf sparsame LED-Beleuchtungssysteme.

Umsatzplus der Backstationen mit herzberger Backwaren

Positiv entwickelt hat sich im letzten Jahr auch die herzberger Bäckerei, die 2017 wieder in die Gruppe integriert wurde. Die Qualitätsbäckerei ist eine weitere Besonderheit des hessischen Lebensmitteleinzelhändlers, der einen Großteil seiner Bio-Backwaren am Standort Fulda in der eigenen «Hofbäckerei» herstellen lässt: zu 100 Prozent mit hochwertigem Bio-Mehl in Naturland- und Demeter-Qualität und Wasser aus eigener Quelle. Brote, Brötchen und Backwaren werden tagesfrisch mit einer speziellen Frischbrot-Logistik in die Tegut Märkte geliefert. Die Entwicklung der Backstationen in den Märkten des Unternehmens hat im Jahr 2018 ein Umsatzplus von 8,3 Prozent erzielt. In der herzberger Bäckerei in Fulda wurde im letzten Jahr rund eine Million Euro für eine neue Kleingebäck-Linie als auch in eine moderne Verpackungstechnik für Tiefkühl-Produkte investiert. Von herzberger beziehen auch Großkunden wie zum Beispiel Bio-Fachmärkte Bio-Backwaren.

Weichen auf weitere Expansion gestellt

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sechs Märkte neu eröffnet: in Frankfurt, Mainz, Fellbach-Schmieden, Weimar, Stuttgart und Waiblingen. Sechs kleinere Märkte und Lädchen wurden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit geschlossen. Die Anzahl der Tegut Märkte lag zum Ende des Jahres 2018 bei 273, was der Filialanzahl des Vorjahres entspricht. «Wir wollen in 2019 weiter wachsen und setzen unseren Expansionskurs mit Fokus auf die südlichen Bundesländer fort», bekräftigt Thomas Gutberlet. Für dieses Jahr plant das Unternehmen acht Neueröffnungen. Im Februar eröffnet der Lebensmittel- Einzelhändler einen weiteren Markt mitten in Frankfurt: In der Kaiserpassage in der Kaiserstraße werden auf rund 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche Lebensmittel mit Fokus auf bio und regional angeboten. Im Sommer wird der erste Tegut Markt in Schwäbisch-Gmünd seine Türen öffnen, im Herbst feiern zwei Märkte in Heidelberg Premiere. In Stuttgart – hier wurde vor fünf Jahren die erste Filiale des Lebensmittel- Einzelhändlers in der Landeshauptstadt eröffnet – wird es ab dem Frühjahr einen neuen und damit den fünften Markt vor Ort geben. Zwei Neueröffnungen stehen für Fürth und Erlangen im Herbst dieses Jahres an. Im Rahmen seiner E-Commerce-Strategie setzt das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Amazon fort: «Mit der Kooperation haben wir in 2018 ein positives Ergebnis erreicht», sagt Gutberlet. An Amazon liefert der Lebensmittel- Einzelhändler rund 5.200 Artikel, davon 2.000 Bio-Lebensmittel. Mit dem seit dem Frühjahr 2017 bestehenden Amazon-Auftritt stärkt der Fuldaer Händler über das Stammgebiet hinaus seine Markenbekanntheit und macht seine Produkte dort verfügbar, wo es keinen Markt des Unternehmens vor Ort gibt. «Amazon hilft uns, neue Kunden zu finden, die später auch in Tegut Märkten in unseren Expansionsgebieten einkaufen», sagt Gutberlet (Foto: Tegut).