Freitag, 19. April 2024

Tarifverhandlungen: BdS und NGG beharken sich weiter

München. (bds / ngg) Auch nach der vierten Runde der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) sind die Sozialpartner in Wiesbaden ergebnislos auseinander gegangen.

BdS-Verhandlungsführerin Andrea Belegante: «Die Arbeitgeber der Systemgastronomie haben mit ihrem letzten Angebot die betriebswirtschaftliche Schmerzgrenze erreicht – mit einem Angebot von vier Prozent über alle Tarifgruppen hinweg hat die Systemgastronomie ein deutliches Bekenntnis zu ihren Mitarbeitern und einer fairen Bezahlung abgegeben. Die NGG hat dieses Angebot einstimmig abgelehnt – zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Systemgastronomie. Wir sind jederzeit zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch bereit, weil wir weiterhin ein großes Interesse daran haben, die Tarifbindung für unsere ausschließlich tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen aufrecht zu erhalten. Es liegt an der NGG, dieses ausgewogene, unterschriftsreife Angebot anzunehmen».

Das Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft ist in der DNA der BdS-Wertegemeinschaft verankert. Belegante: «Wir wollen weiterhin Beschäftigung für all diejenigen ohne Vorqualifikation oder auch ohne Sprachkenntnisse schaffen, die in anderen Branchen keine Chancen erhalten. Ein niederschwelliger Einstieg bei den Arbeitskosten ist ein relevanter Faktor, um gerade in den Anfangsmonaten eine erhebliche Investition in die Einarbeitung und Integrationsarbeit leisten zu können».

Zusätzlich zum derzeit zu verhandelnden Entgelttarifvertrag, gilt der Manteltarifvertrag, der weitere Leistungen gewährt. Dieses Tarifpaket beinhaltet umfassende Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. «Damit stellen wir für unsere Mitglieder wie deren Beschäftigte bundesweit einheitliche Beschäftigungsbedingungen sicher», betonte Belegante abschließend zur vierten Verhandlungsrunde in Wiesbaden.

NGG: «Sechs Cent über Mindestlohn nicht verhandelbar»

«Sechs Cent mehr pro Stunde über dem gesetzlichen Mindestlohn sind nicht verhandelbar», sagt Guido Zeitler, stellvertretender NGG-Vorsitzender und Verhandlungsführer. Oder mit anderen Worten: 8,90 Euro in der untersten Tarifgruppe ab Mai 2017 und erst in einer zweiten Stufe neun Euro ab August 2018. Auch für die anderen Tarifgruppen soll das BdS-Angebot – nach NGG-Angaben – nur zwischen 1,5 bis drei Prozent für die nächsten zwei Jahre liegen. Das sei ein Vorschlag deutlich unter den branchenüblichen Abschlüssen, die für zwei Jahre bei rund sechs Prozent lägen, sagt der NGG-Vize in einer Mitteilung.

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