Samstag, 5. Oktober 2024

Strukturreform: Zentralverband treibt seine Modernisierung voran

Berlin. (zv) Auf der Jahrestagung des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) einigten sich die Mitglieder auf eine grundlegende Neuordnung des Verbands. Im Rahmen der Strukturreform wurde neben einer neuen Satzung die Integration der Werbegemeinschaft in den Zentralverband beschlossen. Die Verbandsorganisation sieht sich mit der neuen Struktur bestens für die Zukunft gewappnet. Denn wie die Debatten auf der Jahrestagung in Essen deutlich zeigten, bleiben die Herausforderungen für die Handwerksbäckereien groß.

Brüssel und Berlin produzieren weiterhin Ver- und Gebote

Auf der diesjährigen Jahrestagung des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks wurde ausführlich über die aktuellen Herausforderungen der Bäckereibetriebe debattiert. Neben konkreten Gesetzesvorhaben wie die Entwaldungsverordnung, das Kinderlebensmittelwerbeverbot und das Arbeitszeitgesetz, die für Unmut sorgen, sind auch die grundsätzlichen wirtschafts- und sozialpolitischen Entwicklungen mit Sorge zu betrachten. «Arbeit und Leistung muss sich wieder lohnen», bringt es Verbandspräsident Roland Ermer auf den Punkt. Hier bestehe dringend politischer Handlungsbedarf. Eine klare mittelstandsfreundliche Politik müsse stärker in den Fokus politischen Handelns gerückt werden.

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(Fotos: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks)

Realistische Rahmenbedingungen sind das A und O

Das sieht auch Silke Gorißen so, Landesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW, und sicherte in ihrem Grußwort den Handwerksbäckern ihre Unterstützung zu: «Wir müssen das Handwerk stärken und uns für gute Rahmenbedingungen für die Branche einsetzen. Seit Jahrhunderten versorgen uns die Bäckerinnen und Bäcker mit einem Grundnahrungsmittel, in dem neben der großen Handwerkstradition auch viel Innovation steckt.»

Die Verbandsstruktur wird umfangreich modernisiert

Im Rahmen der Jahrestagung beschloss der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zudem eine umfangreiche Neuordnung der Verbandsstruktur. Herzstück der umfassenden Strukturreform ist eine neue Satzung. Sie bietet dabei deutlich mehr Flexibilität und Mitbestimmungsrechte. Neben den ständigen Ausschüssen können zu einzelnen Themen Beiräte gebildet werden, die die Arbeit des Zentralverbands auf fachlicher Ebene zukünftig ergänzen sollen. Die Beiräte sollen dabei mit Mitgliedern besetzt werden, die mit ihren Fachkenntnissen Maßnahmen mitgestalten und -tragen. Darüber hinaus werden mit der neuen Satzung Tagungsformate zulässig sein, um zum Beispiel hybride Veranstaltungen durchführen zu können. Präsident Ermer begrüßt die Satzungsänderungen: «Mit den Beschlüssen ist es uns gelungen, einen weitreichenden Schritt auf dem Weg für eine moderne Interessensvertretung zu machen. Einmal mehr hat die Versammlung bewiesen, dass die Bäckerfamilie an einem Strang ziehen kann, um geschlossen die Zukunft anzupacken.»

Die Werbegemeinschaft wird in den ZV eingegliedert

Auf der Jahrestagung wurde zudem beschlossen, die bisherige Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks, die 1971 als eigener Verband gegründet wurde, in den Zentralverband zu integrieren. Die Werbegemeinschaft wird zum Ende des Kalenderjahrs 2024 aufgelöst und als eigene Abteilung in den Zentralverband eingegliedert. Die grundsätzlichen Aufgaben der Werbegemeinschaft bleiben dabei die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Image-Arbeit sowie die Nachwuchsförderung.

Die Betriebe benötigen eine effiziente Vertretung

«Die Zeiten haben sich geändert und mit ihnen die Erwartungen der Mitglieder. Die Betriebe brauchen eine effektive Einheit von Öffentlichkeitsarbeit und politischer Interessenvertretung», begründet Präsident Roland Ermer die Reform. «Das Team von Werbegemeinschaft und Zentralverband kann künftig noch enger miteinander arbeiten und es werden Prozesse vereinfacht, Synergien geschaffen und die Ressourcen können so effizienter genutzt werden.» Mit der Satzungsreform hat die Mitgliederversammlung nun auch formal beschlossen, dass für den Zentralverband die Interessenvertretung und zugleich auch die Öffentlichkeitsarbeit ein zentrales Aufgabengebiet darstellen. «Wir freuen uns, dass die Vorstände und Mitglieder die Umstrukturierung beschlossen haben», sagt Matthias Grenzer, Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender der Werbegemeinschaft. «Die Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Kanälen spielt in der heutigen Zeit eine zentrale Rolle, so dass die Integration von Image-Werbung, Pressearbeit und Marketing eine logische Konsequenz darstellte.»