Sonntag, 3. November 2024

Statistik: Gas- und Strompreise fallen weiter

Wiesbaden. (destatis) Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im April 2024 um 3,3% niedriger als im April 2023. Im März hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -2,9% gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Erzeugerpreise im April 2024 gegenüber dem Vormonat März um 0,2%. Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im April 2024 die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im April 2023, während Konsum- und Investitionsgüter teurer waren.

20240522-DESTATIS(Grafik: Statistisches Bundesamt – Destatis 2024)

Starke Preisrückgänge bei Erdgas in der Verteilung und Strom

Energie war im April 2024 um 8,2% billiger als im April 2023. Gegenüber März 2024 sanken die Energiepreise um 0,1%. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge für Erdgas und elektrischen Strom. Die Gaspreise fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber April 2023 um 18,0% (-1,0% gegenüber März 2024). Strom kostete im April 2024 über alle Abnehmergruppen hinweg 14,0% weniger als im April 2023. Gegenüber dem Vormonat März 2024 stiegen die Strompreise um 0,1%. Mineralölerzeugnisse waren 2,1% teurer als im April 2023. Gegenüber März 2024 stiegen diese Preise um 1,7%. Leichtes Heizöl kostete 9,7% mehr als ein Jahr zuvor (+1,9% gegenüber März 2024). Kraftstoffe waren 2,6% teurer als im April 2023 (+2,5% gegenüber März 2024). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,6% niedriger als im April 2023 und stiegen gegenüber März 2024 um 0,3%.

Preissenkungen bei Vorleistungsgütern ungleichmäßig verteilt

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im April 2024 um 3,1% niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,3%. Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung bei Papier, Pappe und Waren daraus sowie durch chemische Grundstoffe verursacht. Papier, Pappe und Waren daraus waren 7,7% billiger als im April 2023. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 0,9%. Zeitungsdruckpapier kostete 23,4% weniger als im April 2023, Schachteln und Kartons aus Wellpapier oder Wellpappe verbilligten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,3%. Chemische Grundstoffe waren insgesamt 6,6% billiger als im Vorjahresmonat. Besonders stark sanken die Preise gegenüber April 2023 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-22,1%). Synthetischer Kautschuk war 14,1% billiger als im April 2023. Die Preise für Metalle lagen mit -5,8% ebenfalls deutlich unter denen des Vorjahresmonats. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 11,2% weniger als im April 2023. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 10,1%. Futtermittel für Nutztiere war 15,0% und Glas und Glaswaren 7,0% günstiger als im Vorjahresmonat. Preissteigerungen gegenüber April 2023 gab es dagegen unter anderem bei Gipserzeugnissen für den Bau (+5,6%), Mörtel (+4,8%) und Kalk (+4,5%). Natursteine, Kies, Sand, Ton und Kaolin kosteten 7,2% mehr als im Vorjahresmonat.

Preisanstiege bei Konsum- und Investitionsgütern

Die Preise für Investitionsgüter waren 2,4% höher als im Vorjahresmonat (+0,2% gegenüber dem Vormonat). Maschinen kosteten 2,8% mehr als im April 2023 (+0,2% gegenüber dem Vormonat). Die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteilen stiegen um 1,7% gegenüber dem Vorjahresmonat (+0,3% gegenüber dem Vormonat). Verbrauchsgüter waren im April 2024 um 0,3% teurer als im April 2023 (+0,4% gegenüber dem Vormonat). Nahrungsmittel kosteten im April 2024 mit -0,4% leicht weniger als im April 2023 (+0,5% gegenüber dem Vormonat). Billiger als im Vorjahresmonat waren im April 2024 insbesondere Milch (-10,6%) sowie Öle und Fette (-8,6%). Süßwaren hingegen waren 21,8% teurer als im April 2023. Butter kostete 18,0% mehr als im Vorjahr, gegenüber März 2024 stiegen die Butterpreise um 1,8%. Gebrauchsgüter waren im April 2024 um 1,0% teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber März 2024 stiegen diese Preise um 0,1%.

Umbasierung des Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte

Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte wurde mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die Umstellung auf ein neues Basisjahr erfolgt turnusmäßig alle fünf Jahre. Das der Neuberechnung des Erzeugerpreisindex zugrunde liegende Wägungsschema, das die Teilindizes für die Berechnung des Gesamtindex gewichtet, basiert auf dem gewerblichen Inlandsabsatz im Jahr 2021.