Montag, 5. Juni 2023

Schweiz: Glücklicherweise ist Kägi ein Glück

Toggenburg | Uzwil (CH). (bg) Nach Auffassung der Schweizer Kägi Söhne AG ist die Schokoladenwaffel ein Glück. Nein, andersherum: Das Glück ist ein Kägi. Wie auch immer: Das Glück ist mit den Tüchtigen, und die Schokoladenwaffel-Produktionsstätte am Fuße der Churfirsten soll zu einer Smart Factory werden. Die nötige Unterstützung erhält der Schokoladenwaffelproduzent von der Schweizer Bühler AG. Bis 2024 will Kägi seinen gesamten Maschinenpark digital vernetzt und alle Prozessdaten visualisiert haben.

Die ersten Schritte auf dem Weg zur Smart Factory begannen 2019, als die Teams von Kägi und Bühler einen Performance Assessment Workshop durchführten, um herauszufinden, wo Verbesserungen im Produktionsprozess des Schokoladenwaffelherstellers möglich sind. «Unsere Vision ist es, jeden Tag das perfekte Kägi zu produzieren, egal ob es im Sommer 30° Celsius oder im Winter minus 10° Celsius hat», sagt Pascal Grin, Chief Operating Officer der Kägi Söhne AG.

Nachdem alle für die Produktion relevanten Faktoren analysiert wurden, haben die Teams Verbesserungspotenziale identifiziert und Pläne definiert, wie diese in Zukunft angegangen werden können. Die Qualität der Kägi-Produkte war schon immer hoch, erklärt Pascal Grin, aber das Ziel war, ein hohes Qualitätsniveau ohne Unterbrechung und mit weniger Ausschuss zu gewährleisten.

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Die digitale Reise

Eine der ersten Maßnahmen des Teams bestand darin, den größten Teil der Kägi-Produktion an die Bühler Insights-Plattform anzuschließen, das digitale Tool von Bühler, das Geräte, Betriebskennzahlen und Analysen miteinander verbindet. Damit hat sich die Transparenz der Prozess- und Maschinendaten deutlich erhöht. «25 bis 30 Datenpunkte pro Maschine, die an Bühler Insights angeschlossen sind, ermöglichen es sowohl dem Betriebspersonal als auch dem Management, ihre Entscheidungen auf der Grundlage von Daten, Fakten und Zahlen zu treffen. Dies ist für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess bei Kägi von besonderem Interesse», sagt Kristina Polic, Projektleiterin Smart Factory 2024 und Continuous Improvement Manager in Toggenburg, Kanton St. Gallen.

Judith Spreitzer, Projektleiterin Bühler Services, ergänzt: «Die Anbindung von Kägi an die Bühler Insights-Plattform schafft eine einzigartige Transparenz über Prozess- und Maschinendaten. Von den Rohstoffen über das Backen und Füllen der Waffelblätter bis hin zum Schokoladenüberzug können die Daten nun jederzeit erfasst, analysiert und interpretiert werden.» Darüber hinaus werden alle prozessrelevanten Daten und KPIs für jeden Produktionsschritt über Dashboards visualisiert. So kann jede Bedienerin und jeder Bediener sehen, wie gut der jeweilige Prozess läuft und bei Bedarf die nötigen Maßnahmen ergreifen.

Dies führt zu einer höheren Leistung und Optimierung der Prozesse. Durch die Verknüpfung und Visualisierung der Daten in Bühler Insights erwartet Kägi eine Steigerung der Gesamtanlageneffektivität (OEE) von fünf bis acht Prozent. «Wir nutzen die Daten in Echtzeit und unsere Mitarbeitenden können sofort auf Qualitätsschwankungen reagieren und so ungeplante Stillstände verhindern. Das führt bei uns zu Kosteneinsparungen und einem unkomplizierten Überblick über den Prozess», sagt Pascal Grin.

Ein weiterer Vorteil von Bühler Insights ist, dass es durch die Verknüpfung von Prozessen, Geräten und Daten die Unternehmen dabei unterstützt, wichtige Fragen der Nachhaltigkeit anzugehen, wie etwa die Messung ihrer Umweltauswirkungen. Kägi hat den Environmental Quantification Service (EQS) von Bühler für seine gesamte Fabrik eingeführt. Der EQS unterstützt Unternehmen bei der Messung ihres ökologischen Fußabdrucks gemäß dem Greenhouse Gas Protocol. Die Expertinnen und Experten von Bühler analysieren die Leistung von Anlagen und optimieren Prozesse, um unnötige CO2e-Emissionen zu vermeiden, die Ressourceneffizienz zu verbessern und Abfall zu reduzieren. Damit kennt Kägi nun seine CO2e-Emissionen und kann Maßnahmen zur Reduktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette priorisieren.

Investieren in die Zukunft

Basierend auf den Ergebnissen des Performance Assessment Workshops und der Produkttests im Bühler Wafer Innovation Center entschied sich Kägi für die Investition in eine vollautomatische Teigmischanlage, einen hocheffizienten Waffelbackofen und ein vollautomatisches In-Line Waffelblattinspektionssystem.

Franziska Babst, Leiterin Qualität + Entwicklung bei Kägi, sagt: «Wir haben eine ganze Reihe von neuen, innovativen Produkten in Planung. Ideen haben wir genug. Mit dieser Anlage und Bühler an unserer Seite sind wir nun in der Lage, neue Produkte in hoher Qualität und in großen Stückzahlen herzustellen.»

Thomas Künzli, Head of Sales für Consumer Foods Europe bei Bühler, sagt: «Bühler und Kägi haben eine fruchtbare und langjährige Beziehung. Mit dem Projekt «Smart Factory» bringen wir das Beste aus unseren digitalen Dienstleistungen, unseren technischen Lösungen und der technologischen Kompetenz von Bühler zusammen. Heute treiben sowohl Kägi als auch Bühler in einer starken Partnerschaft Produktqualität und Innovationen voran» (Fotos: Bühler AG).

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