Donnerstag, 18. April 2024
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Regionale Produkte stärken Umsatz und Klima

Duisburg. (efanrw) Traditionelle Bäckereien stehen unter einem enormen Wettbewerbsdruck. Ein Weg, um Kunden zu halten und neue zu gewinnen, ist die Besinnung auf regionale Produkte und eine klimaschonende Produktion: Über aktuelle Entwicklungen im Bereich der sogenannten «Slow Food»-Bewegung informierte die Effizienz-Agentur NRW (EFA), das Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz in Nordrhein-Westfalen, im Rahmen des 3. NRW-Klimabäckerei-Treffens in den Räumen der Arbeitsgemeinschaft für Getreideforschung (AGF) in Detmold.

Die ursprünglich aus Italien stammende Bewegung «Slow Food» setzt sich für den Erhalt regionaler Küche, für heimischen Produkte und deren lokale Produktion ein. «Ein Trend, der auch immer mehr Anhänger in Deutschland findet und große Chancen für Bäckereien birgt», weiß EFA-Projektleiter Eckart Grundmann.

Ein Beispiel für die gelungene regionale Vermarktung ist das Unternehmen FruchtFein aus Versmold. Die Früchte und das Gemüse die der Betrieb verarbeitet, stammen alle von Obstbaubetrieben oder privaten Obstwiesen aus Ostwestfalen. Alle Produkte, die unter dem Etikett von FruchtFein – Westfälische Früchteküche verkauft werden, sind handgemacht, enthalten keine chemischen Zusatzstoffe und sind vegan. Die Gründerin und Geschäftsführerin Asgard Knehans-Gläser gab in ihrem Vortrag Einblick in die erfolgreiche Entwicklung ihres Betriebs.

CO2-Bilanzierung als erster Schritt zur klimaschonenden Produktion

Transparenz über die eigenen CO2-Emissionen wird für den produzierenden Mittelstand immer wichtiger – ob unter dem Aspekt der Ressourcen- und Kosteneinsparung oder der Erfüllung von Kundenanforderungen. Um den Kohlendioxid-Ausstoß auf die Spur zu kommen, können Bäckereien das kostenfreie CO2-Bilanzierungsinstrument «Eco-Cockpit» der Effizienz-Agentur NRW nutzen.

Wie eine solche Bilanzierung funktioniert und welche Rückschlüsse die Ergebnisse erlauben, zeigte Milena Cimander, Absolventin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, am Beispiel der Bäckerei Troll auf. Die Essener Bäckerei steht seit beinahe 30 Jahren für ökologische Backwaren. Die gewonnene Transparenz über die eigenen Emissionen will Troll nutzen, um klimaschonender zu produzieren. Die Gespräche mit den regionalen Lieferanten über belastbare CO2-Äquivalente haben bereits begonnen. Auch die Meinung der Kunden zählt: In den Filialen laufen erste Kundenbefragungen zum Thema Klimaschutz.

Welche Fördermöglichkeiten Bäckereien bei der Umsetzung ressourcen- und klimaschonender Maßnahmen nutzen können, darüber informierte Marcus Lodde, Leiter Geschäftsfeld Finanzierung bei der Effizienz-Agentur NRW.

Mit der «Klimabäckerei» werden Unternehmen durch gezielte Beratung vor Ort und überbetrieblichen Austausch dabei unterstützt, ihre Prozesse effizienter und damit ressourcen- und energiesparender zu gestalten. Das Projekt wurde 2012 von der Effizienz-Agentur NRW und der EnergieAgentur.NRW ins Leben gerufen.

Info: Bäcker mit Interesse an der «Klimabäckerei» wenden sich an Eckart Grundmann von der Effizienz-Agentur NRW – Telefon 0251/48449643, E-Mail egr@efanrw.de (Foto: pixabay.com).

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