Hamburg. (20.01. / hmc) Mehr Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung (GV) in Deutschland planen für 2012 größere Investitionen als im Vorjahr. Immer stärker in den Fokus rückt das Thema «Lebensmittel-Kennzeichnung». Zu diesen Ergebnissen kommt das GV-Barometer 2012. Die repräsentative Studie untersucht anlässlich der Internorga das Innovations- und Investitionsklima in der deutschen GV. Die Leitmesse für den Außer-Haus-Markt öffnet vom 09. bis 14. März auf dem Hamburger Messegelände ihre Tore.
57 Prozent der GV-Betriebe wollen 2012 investieren
Insgesamt 57 Prozent der befragten GV-Betriebe wollen 2012 investieren. Größere Anschaffungen planen 51 Prozent (2011: 47 Prozent). Sowohl bei den Betriebsrestaurants (Business-Bereich) als auch bei den Kliniken und Heimen (Care-Bereich) stehen Ausstattungen zum Kochen und allgemeine Ausstattungen an erster Stelle. Bei den Betriebsrestaurants liegen die Anschaffungspläne in mehreren Segmenten deutlich über denen für 2011, das betrifft unter anderem Ausstattungen zur Warenpräsentation, Spülmaschinen, Klimatechnik sowie Kassensysteme und Datenverarbeitung. In der Klinik- und Heimverpflegung werden häufiger Neuanschaffungen bei Systemen für den Speisentransport und beim Servieren geplant. Ein Drittel der investitionsbereiten Betriebe rechnen für 2012 mit Anschaffungen in Höhe von 50.000 Euro und mehr. Damit bewegen sich die Betriebsrestaurants in etwa auf Vorjahresniveau (2011: 35 Prozent), die Kliniken und Heime liegen etwas darunter (2011: 42 Prozent).
Umstrukturierungen führen meist zur Zentralisierung
Bei Umstrukturierungen greifen GV-Betriebe vor allem auf Maßnahmen zum Personalabbau und zur Zentralisierung der Essenszubereitung zurück. Das gilt für den Care-Bereich stärker als für den Business-Bereich. Während 45 Prozent der Kliniken und Heime in letzter Zeit Personal abgebaut haben, dies planen oder darüber nachdenken, liegt dieser Wert bei den Betriebsrestaurants nur bei 32 Prozent. Unmittelbar daraus ableiten lässt sich der zu beobachtende Trend zur Zentralisierung der Essenszubereitung (Business: 35 Prozent, Care: 41 Prozent).
Interesse an Innovationen nach wie vor groß
Unverändert gut ist die Ausgangssituation für die Einführung neuer Produkte in der GV. So bekundet die Hälfte der Befragten ein großes Interesse an Produktinnovationen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Bei allen GV-Betrieben stehen die Aspekte Qualität, Gesundheitsorientierung, Geschmack und Optik im Vordergrund. Nachgefragt werden vor allem Fischgerichte, Gemüse, Teigwaren als Hauptgericht sowie Geflügel.
Kennzeichnung von Zusatzstoffen und Allergenen ist sehr wichtig
Große Bedeutung für alle GV-Betriebe hat das Thema «Kennzeichnung von Lebensmitteln». So ist einer deutlichen Mehrheit die Aufführung von Zusatzstoffen und Allergenen sehr wichtig. Mehr als zwei Drittel der Betriebsrestaurants und Krankenhäuser / Kliniken erwarten ein großes bis sehr großes Interesse ihrer Kunden an Lebensmittelinformationen zu den angebotenen Speisen. Seniorenheime rechnen mit einem geringeren Interesse ihrer Tischgäste. Dabei wünschen sich fast alle GV-Betriebe, dass die Informationen zur Kennzeichnung der Lebensmittel auf der Verpackung angegeben werden und nicht nur im Internet. Hier sehen sie die Hersteller in der Pflicht. Eine Kennzeichnung der Herkunft ist den GV-Betrieben wichtiger als eine Kennzeichnung als Bioprodukt.
Für die repräsentative Umfrage «GV-Barometer 2012» hat Marktforscher Prof. Wolfgang Irrgang im November 2011 bei insgesamt 310 GV-Betrieben die Entscheidungsträger im Verpflegungsbereich (in der Regel die Küchenleiter) befragt. Dazu zählten 155 Betriebsrestaurants sowie 155 Betriebe aus dem Care-Bereich, davon 82 Krankenhäuser, Sanatorien und Reha-Kliniken sowie 73 Seniorenheime.
Die Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland umfasst nach Informationen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga mehr als 30.000 Betriebsrestaurants, die pro Woche rund 30 Millionen Mahlzeiten servieren, sowie mehr als 16.000 Kliniken, Heime und Reha-Einrichtungen mit täglich rund 1,2 Millionen Mahlzeiten. Die Branche setzt in Deutschland im Jahr geschätzte 15 Milliarden Euro um. Das GV-Barometer gibt der Lebensmittelindustrie und den Zulieferern anlässlich der Internorga wichtige Orientierung über das Innovations- und Investitionsklima in der Branche.
Die Internorga 2012, 86. Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien öffnet ihre Tore vom 09. bis 14. März in Hamburg. Zur Leitmesse für den Außer-Haus-Markt werden mehr als 1.200 Aussteller aus 25 Ländern und rund 100.000 Fachbesucher aus dem In- und Ausland erwartet.
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