Düsseldorf. (11.09. / bae) Geschäftsentwicklung und Jahresergebnis, Marktsituation und Strategie waren die Themen der Generalversammlung der Bäko Zentrale Nord (Duisburg / Rellingen) in dieser Woche. Im Zeichen von «100 Jahre Qualität» -- Jubiläumsmotto der Gruppe -- fielen die Nachrichten angesichts bekannter Risiken -- etwa auf dem globalen Rohstoffmarkt und mit der EU-Politik -- angenehm positiv auf. Stichpunkte:
In 2007 konnte die Gruppe den Gesamtumsatz um 10,4 Prozent auf rund 710 Millionen Euro steigern. Die Marktposition im Inland ist zweifellos «gut»; ihre führende Rolle bei der weltweiten Rohstoffbeschaffung hat die Zentrale Nord ausgebaut. Alles in allem zeigt der Erfolg in einem schwierigen Umfeld, dass die genossenschaftliche Struktur selten so zeitgemäß war wie heute -- betonten der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Becker und der Vorstandsvorsitzende Lutz Hennig unisono in Düsseldorf.
Einziger Wehrmutstropfen ist ein Vorgang, der zur Teilwertabschreibung von 2,9 Millionen Euro (auf 1,0 Euro) auf den Wertansatz der Beteiligung an der Backring Rhein-Ruhr GmbH führte. Der Vorgang geht zurück auf 2001, als die Bäko Zentrale Nord über die Tochter Bägros Handels GmbH mit Backring einen damals namhaften Wettbewerber im Großraum Ruhrgebiet erworben hatte. Davon abgesehen: Die Bilanzsumme 2007 der Bäko Gruppe Nord beträgt 56,4 Millionen Euro; die bilanzielle Eigenkapitalquote 32,4 Prozent. Der ausgewiesene Bilanzgewinn beträgt 695.000 Euro. Die Generalversammlung in Düsseldorf beschloss, den Jahresüberschuss 2007 als Kapitaldividende in Höhe von 6,0 Prozent zu verwenden.
Gesamtumsatz wuchs in 2007 um 10,4 Prozent auf 710 Millionen Euro
Der deutsche Backwarenmarkt war im vergangenen Jahr weiterhin von Marktveränderungen und zunehmenden Konzentrationsprozessen geprägt. Die Bäko Zentrale Nord eG hat sich den aktuellen Herausforderungen vorausschauend gestellt und blickt entsprechend auf ein positives Geschäftsergebnis 2007 zurück. Das führende Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen erzielte 2007 einen Gesamtumsatz von rund 710 Millionen Euro, dies kommt einem Zuwachs von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleich. Die Zentrale Nord, die an ihren Standorten Duisburg und in Rellingen insgesamt 116 Mitarbeiter beschäftigt, hat im vergangenen Jahr nicht nur ihre gute Marktposition im Inland ausgebaut, sondern auch ihre starke Stellung als global handelndes Unternehmen weiter gefestigt.
Diese starke Position ist umso wichtiger, weil so die aufgetretenen Unwägbarkeiten an den internationalen Rohstoffmärkten und die Risiken des komplexen globalen Marktgeschehens auf breiter Front gemeistert werden können.
Saisonale oder wetterbedingte Schwankungen müssen stets einkalkuliert werden; unmittelbare Auswirkungen und indirekte Folgen des weltweiten Klimawandels zeigten im Laufe des Jahres 2007 deutliche Auswirkungen auf das branchenspezifische Marktgeschehen. Neue Unsicherheitsfaktoren aus dem Bereich der Politik und der Finanzen gewinnen zudem an Bedeutung. Dazu zählt zentral auch die Frage der Energiegewinnung unter Verwendung von Pflanzen und Getreide als Biomasse.
Vorausschauendes Handeln heißt: Risiken begrenzen, Chancen wahrnehmen
Erheblicher Druck auf die Rohstoff- und Lebensmittelpreise kommt, neben klimabedingten Ernteschwankungen, durch die riesige Nachfrage aus Ländern wie China, Indien und Russland. Ein weiterer Grund sind die veränderten Essgewohnheiten. Ebenfalls von Bedeutung für die weltweite Marktsituation sind Spekulationen auf Lebensmittelrohstoffe von internationalen Finanzanlagefonds sowie Währungsschwankungen. Wichtig für die unternehmerische Tätigkeit sind und bleiben daher Risikomanagement-Strategien. Auf diese Entwicklungen zeigt sich die Bäko Zentrale Nord eG gut vorbereitet. Alle Kunden können zuverlässig und optimal beliefert werden. Fachkompetenz und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit bewähren sich in besonderer Weise.
Optimale Gestaltung der Warenströme, erstklassige Qualität und die hohe Verfügbarkeit von Rohstoffen genießen bei der genossenschaftlichen Einkaufs- und Handelsorganisation höchste strategische Priorität. Vor allem in einem Kernbereich, der weltweiten Rohstoffbeschaffung, konnte die Bäko Zentrale Nord eG trotz angespannter Lage wichtige Pluspunkte erzielen. Hier wurde 2007 mit rund 366 Millionen Euro auch der größte Teil des Gesamtumsatzes erwirtschaftet (plus 5,1 Prozent). Größten Anteil daran trägt Mehl (knapp über 98 Millionen Euro), ein Plus von 25,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich zugelegt hat auch der Frischdienstbereich (plus 30,4 Prozent). Auf Vorjahresniveau hielt sich der Bereich Handelswaren mit einem Jahresumsatz von 19 Millionen Euro, Süßwaren zeigten eine rückläufige Tendenz. Das Lagergeschäft wuchs auf 103 Millionen Euro (plus 11,2 Prozent); das Streckengeschäft kletterte auf rund 141 Millionen Euro (plus 11,8 Prozent).
Investitionsbereitschaft nimmt zu -- Aktive Marktbearbeitung --
Umsatzplus auch bei der Bäko Gruppe Nord
Vom gesamtwirtschaftlichen Aufwärtstrend 2007 stimuliert, verlief das Geschäft mit Maschinen und Geräten überdurchschnittlich gut. Insgesamt stehen für das Geschäftsjahr 51 Millionen Euro zu Buche, nach 2006 eine erneute Umsatzsteigerung von 12,1 Prozent. Es wurde 2007 also wieder in die Ausstattung der Betriebsstätten und in modernere Produktionsanlagen investiert.
Das deutsche Bäcker- und Konditorenhandwerk freute sich über ein Umsatzwachstum von 3,9 respektive 3,6 Prozent.
Mit Blick auf die Zukunft sieht die Bäko Zentrale Nord eG im Rahmen ihrer Geschäftspolitik der aktiven Marktbearbeitung nach wie vor das Ziel, innerhalb der Bäko Gruppe Nord eine schlagkräftige und langfristig wettbewerbsfähige Organisationsstruktur sowie marktgerechte Betriebsgrößen zu realisieren.
Ebenfalls erfreulich lesen sich auch die Zahlen des Waren- und Dienstleistungsverbunds Bäko Gruppe Nord, dem im vergangenen Jahr 24 aktive Bäko-Regionalgenossenschaften und GmbHs angehörten. Knapp 1.600 Beschäftigte haben rund 8.100 backende Kunden betreut. Die Mitgliedsgenossenschaften erwirtschafteten 2007 einen Gesamtumsatz von etwas mehr als einer Milliarde Euro, eine deutliche Steigerung um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Positiver Geschäftsverlauf 2008
Diese erfreuliche Tendenz setze sich auch im laufenden Geschäftsjahr fort, sagt Lutz Henning, Vorstandsvorsitzender der Bäko Zentrale Nord eG: «Die derzeitigen Umsatzzahlen und Marktentwicklungen sind positiv. Zudem scheinen sich die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten wieder etwas zu beruhigen.
Trotzdem müssen wir weiterhin bemüht sein, für unsere Kunden -- die Bäcker und Konditoren -- wesentliche Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. Dieser grundlegende Qualitätsanspruch gilt für alle unsere Arbeitsbereiche vom Rohstoffeinkauf über unsere Markensortimente und Technik-Angebote bis hin zu unserem breiten Dienstleistungsprogramm».
100 Jahre Qualität: Bäko Zentrale Nord eG feiert 2008 ihr 100jähriges Bestehen
Das Thema Qualität ist ebenfalls der Leitfaden der Jubiläumsaktionen der Bäko Gruppe Nord aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der Bäko Zentrale Nord eG. Am 15. November 1908 gründeten die Genossenschaften Düsseldorf, Elberfeld, Esse, Steele, Goch, Hagen und Dortmund die «Zentral-Einkaufsgenossenschaft rheinisch-westfälischer Bäckermeister eGmbH».
Durch die Zusammenfassung der eher noch geringen Bedarfsgüter der einzelnen Genossenschaften sollte eine bessere Position gegenüber den Lieferanten und Händlern erreicht werden. Der Umsatz der Zentralgenossenschaft im ersten Geschäftsjahr war noch bescheiden: 1.334,64 Mark. Mit zahlreichen Aktionen und einer umfangreichen Werbekampagne dokumentiert die Bäko Gruppe Nord in diesem Jahr die Stärke und Dynamik ihrer genossenschaftlichen Struktur und Zielsetzung. Gerade die aktuelle Anzeigenkampagne signalisiert die Größe und Vielfältigkeit der Verbundgruppe, die ein einmaliges Netzwerk darstellt. 100 Jahre Qualität -- das Jubiläumsmotto ist gleichsam auch Selbstverständnis und Programm der Bäko Gruppe Nord und stellt die Werte gemeinsames Handeln, Zuverlässigkeit, Innovation und Vertrauen in den Vordergrund (Quelle).
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