Buchholz / Nordheide. (05.03. / ele) Das Thema «Energie-Zweitnutzung» ist ein für Backbetriebe hochinteressantes Thema. Lesen Sie hierzu auch den Rheingas-Artikel im WebBaecker 09/2010, ohne dass sich ELEKOM auf die eine oder andere Energiequelle festlegen will. «Energie-Zweitnutzung» kam für die Fachleute aus Buchholz in der Nordheide jetzt wieder zu Tragen im Rahmen einer Projektarbeit und mit speziellen Anforderungen: Es ging um die Ausstattung eines großen Kühllagers und eines zugehörigen Verpackungsbereichs mit mehr als zehn Mitarbeitern energieeffizient auf plus 3° bis plus 6° Celsius zu kühlen. Da das Projekt in Südwestdeutschland liegt, war mit Außentemperaturen von bis zu 40° Celsius zu rechnen.
Um die Tarifunterschiede zwischen Tag- und Nachttarif, sowie die Außentemperatur-Unterschiede zwischen Tag und Nacht auszunutzen, griff ELEKOM auf ein in Deutschland wenig bekanntes System der Eisspeicher zurück: Eine große Kompaktkühlmaschine kühlt Sole auf bis zu minus 6° Celsius und friert damit nachts bei niedrigem Stromtarif, reduzierter Last der Produktion und kühlen Außentemperaturen die Eisspeicher auf minus 6 bis minus 3° Celsius. Dieser Prozess läuft last- oder zeitabhängig bis in die Morgenstunden. Dann schaltet die Kühlung der Räume auf die Kühlung mit den Eisspeichern um, so dass die Kältemaschine abschaltet und erst in Abhängigkeit vom Entladezustand der Speicher wieder anläuft.
Blockschaltbild Energie-Zweitnutzung

Das Blockschaltbild zeigt den prinzipiellen Aufbau des Gesamtsystems.
Das System der Eisspeicher nutzt den Energiesprung zwischen der Flüssigphase von Wasser und dem festen Aggregatzustand. Dieser beträgt ein Vielfaches des Energiespeichervolumens von flüssigem Wasser.
Die in der Eismaschine entstehende Abwärme wird in einem großen Wärmespeicher gepuffert, um den im zugehörigen Büro erforderlichen Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser zu decken. Als Reserve-Wärmeerzeuger ist eine gasbetriebene Brennwerttherme installiert. Das Gesamtsystem wird durch eine komplexe DDC Steuerung mit Visualisierung kontrolliert.
Das schwierigste Problem bei der Auslegung und Inbetriebnahme des Systems ergab sich durch die geforderte niedrige Raumtemperatur von plus 3° Celsius. Die Spreizung zum Gefrierpunkt des Wassers (0° Celsius) von nur 3° Celsius liegt fast im Toleranzbereich der eingesetzten Aggregate und der Messtechnik. Ein weiteres Problem ergab sich bei der eindeutigen und wiederholgenauen Messung des Ladezustandes der eingesetzten Eisspeicher.
Das eingesetzte System mit Eisspeichern in der Kombination mit der Wärmeerzeugung wird deutlich unkritischer, wenn die geforderten Vorlauftemperaturen, das heißt die gewünschten Raumtemperaturen, mehr im positiven Bereich liegen - zum Beispiel bei plus 10° Celsius.
Das System zeichnet sich durch eine Multinutzung in folgenden Bereichen aus:
-- Im Tagbetrieb wird der Strombedarf vermindert (reduzierte Stromspitze).
-- Die eingesetzte Energie wird mehrfach genutzt (gleichzeitig Heizung und Kühlung).
-- Die in die Umwelt abzufahrende Kondensationsleistung wird für Heizzwecke genutzt (verringerte Emission).
Info: Beschäftigen Sie sich mit diesem Thema, dann sollten Sie das unverbindliche Gespräch mit den Spezialisten von ELEKOM suchen. Die Fachleute für Architektur, Produktionsplanung, Projektmanagement und Energieverbundkonzepte unterstützen Sie gern.
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