Zürich / CH. (eb) Wie die schweizerisch-irische Aryzta AG mitteilt, hat sie von der Investorengruppe Zouari (IGZ) ein verbindliches Angebot zwecks Erwerb der Mehrheit der Anteile erhalten, die die Großbäcker an Picard Surgelés halten. Demnach übernimmt IGZ 85 Prozent des 49-prozentigen Picard-Anteils, für den die Bäckereigruppe schon seit geraumer Zeit einen Käufer sucht. Highlights der Transaktion laut Aryzta:
- Die Investorengruppe Zouari (IGZ) erwirbt gut 43 von 49 Prozent zu einem Preis von 156 Millionen Euro.
- Berücksichtige man frühere Dividendenerträge von Picard von 91 Millionen Euro, komme man auf insgesamt 247 Millionen Euro, schreiben die Großbäcker.
- Aryzta hält nun 4,5 Prozent an Picard. Auch diese Anteile sollen bei Gelegenheit verkauft werden.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende
Zur Erinnerung: Zwar ergibt sich jetzt für Aryzta eine willkommene Kapitalspritze. Andererseits hatten die Großbäcker 2015 gut und gerne 446.6 Millionen Euro in Picard investiert – siehe «Aryzta AG announces strategic investment in Picard» von April 2015 auf bakenet:eu (446 minus 247 entspricht 199 Millionen Euro, gegen die der Gegenwert der verbleibenden 4,5 Prozent und die Inflation noch hochzurechnen wären).
Der Vorstand ist selbst nicht sonderlich begeistert, kann unter dem Strich aber froh sein, für die Picard-Anteile, die nicht zum Kerngeschäft der Aryzta AG zählen, überhaupt einen Käufer gefunden zu haben. Inklusive dieser Transaktion beträgt der Nettoerlös aus dem – in der Vergangenheit mehrfach erwähnten – «Verkaufsprogramm für Nicht-Kernanlagen» bislang 380 Millionen Euro. Der Vorstand von Aryzta ist der Ansicht, dass die Bedingungen dieser Transaktion fair und angemessen sind und im besten Interesse der gesamten Gruppe liegen. Aryzta hat entsprechende unabhängige Beratung eingeholt, um diese Schlussfolgerung zu stützen.
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach
Chief Executive Kevin Toland sagt frei übersetzt ganz offen: «Das verbindliche Angebot der IGZ für unser Interesse an Picard stellt die frühestmögliche Gelegenheit dar, den maximalen Lieferwert für Aryzta zu realisieren. Nach Abschluss dieser Transaktion wird Aryzta rund 85 Prozent seines Veräußerungsziels realisieren. Die Schritte, die wir 2019 unternahmen, haben klare Grundlagen für unseren Weg zu Stabilität, Leistung und Wachstum geschaffen.»
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen und einer Betriebsratsabsprache in Frankreich. Der Abschluss wird für das letzte Quartal 2019 erwartet. Aryzta wird seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 am 08. Oktober bekannt geben (Foto: pixabay.com).
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