Donnerstag, 25. April 2024

Paukenschlag: Kamps GmbH verkauft 230 Filialen

Schwalmtal / Hamburg / Stuttgart. (kamps) Die Kamps GmbH, eine führende handwerkliche Bäckereikette in Deutschland, beschleunigt die Umsetzung ihres Backstuben-Konzepts. Hierzu veräußert Kamps jetzt im Wege eines Asset Deals, das heißt der Übertragung wesentlicher Vermögenswerte, mit Wirkung vom 01. November die Kamps-Produktionsstätten in Freiberg am Neckar sowie rund 130 Filialen im Süden an die Max Lang Bäckerei-Konditorei GmbH + Co. KG (Stuttgart) und die Produktionsstätte in Hamburg-Lokstedt sowie rund 100 Filialen im Norden an die neu gegründete Nur hier GmbH (Hamburg).

Künftig wird Kamps im Süden und im Norden jeweils ausschließlich mit dem Kamps Backstuben-Konzept tätig sein. Bei der Kamps GmbH verbleiben die in der Region Süd und Nord bestehenden Kamps Backstuben und insgesamt rund 30 Standorte, die nach und nach zu Kamps Backstuben umgewandelt werden. Damit setzt Kamps drei bedeutende Zielsetzungen um – die Sicherung aller Arbeitsplätze in den jeweiligen Regionen, die bessere Auslastung der Produktion und die Realisierung von weiterem Wachstum.

Für die Kamps-Mitarbeiter/innen und Kunden bedeutet dieser Schritt die Rückkehr zu regionalen Wurzeln und das Wiederaufleben großer Traditionsnamen. In den nächsten sechs Monaten erfolgt die Umstellung der jetzt erworbenen und weiterhin im Franchise betriebenen Filialen im Süden von Kamps auf «Stefansbäck» und im Norden von Kamps auf «Nur hier». Mit der Rückkehr der Holzofenbäckerei setzt sich die traditionsreiche, in Hamburg seit jeher stark vertretene Bäckerei Heinrich von Allwörden GmbH (Mölln, Herzogtum Lauenburg) durch Gründung der Nur hier GmbH für die Wiederbelebung einer Traditionsmarke ein. In beiden Regionen übernehmen die Erwerber alle Mitarbeitenden von Kamps und sichern damit Arbeitsplätze vor Ort.

100 neue Erlebnisbäckereien in den nächsten fünf Jahren

Zu den wichtigsten strategischen Zielen von Kamps zählt die Eröffnung weiterer Erlebnisbäckereien. Inzwischen gibt es 13 Kamps Backstuben im Bundesgebiet, in den nächsten fünf Jahren sollen es 100 Standorte werden. «Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv verschiedene Optionen – schnelleres organisches Wachstum, Verkäufe oder auch Zukäufe – geprüft und freuen uns, dass wir mit dem Verkauf an die Bäckerei Lang und die Nur hier GmbH zwei optimale, regional überzeugende Lösungen für alle Beteiligten – Mitarbeiter, Kunden, Franchisenehmer und Vermieter – gefunden haben», erklärte Jaap Schalken, Geschäftsführer der Kamps GmbH, anlässlich der Bekanntgabe der Vertragsunterzeichnung.

«Unsere Überzeugung ist ganz klar, dass Erfolg eine Fokussierung braucht. Jeder muss das tun, was er am besten kann! Die Bäckereien Lang und Nur hier sind jeweils anerkannte Spitzenbäcker in der Region mit starken Marken. Brot ist ein emotionales Produkt. Wir bei Kamps wollen mit unserem Backstuben-Konzept neue Maßstäbe im Markt setzen, in dem wir Bäckerhandwerk mit der Systemgastronomie zusammenführen und dem Kunden eine überregionale, wieder erkennbare Marke bieten, die für exzellente, handwerkliche Backwaren steht», sagte Schalken.

Kurzportait: Die Kamps GmbH ist Deutschlands größter handwerklicher Bäcker. Die erste Kamps Bäckerei wurde 1982 von Heiner Kamps in der Düsseldorfer Friedrichstraße eröffnet. Heute gibt es rund 900 Kamps Bäckereifilialen in Deutschland, die handwerklich hergestellte frische Backwaren anbieten. Über 90 Prozent der Standorte werden von Franchisepartnern geführt. Täglich kaufen etwa 500.000 Kunden in den Filialen ein. 2009 hatte die Barilla Holding (seit 2002 Mehrheitseigentümerin der damaligen Kamps AG) begonnen, bundesweit in Lagen mit hoher Verkehrsdichte das Kamps Backstuben-Konzept zu realisieren. Das Konzept Kamps Backstube steht als moderne Premium-Bäckerei für erlebbare Frische und Handwerklichkeit, in der die Kunden dem Bäcker «über die Schulter» schauen können. Barilla hatte das Filialgeschäft Kamps GmbH erst Mitte August über die Lieken AG im Rahmen eines Management-Buy-Outs verkauft. Neuer Mehrheitseigentümer ist seither der von der ECM Equity Capital Management GmbH in Frankfurt am Main verwaltete Eigenkapitalfonds German Equity Partners III. Neben dem ECM-Fonds hat sich auch das Management um Geschäftsführer Jaap Schalken mit einem signifikanten Anteil am Unternehmen beteiligt (siehe WebBaecker 33/2010).

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