München. (mg) Laut einer Studie der Mintel Marktforschung von September dieses Jahrs fühlen sich 43 Prozent der Deutschen beim Gedanken an den Besuch des Innenbereichs eines Restaurants unwohl. Das Gastgewerbe mit Außenbereich schneidet dagegen verhältnismäßig gut ab: Hier fühlen sich nur 26 Prozent der potenziellen Gäste unwohl. Seit 02. Dezember 2021 wissen wir: Das Messen von Wohlsein und Unwohlsein hat sich Lockdown-2-bedingt bis zum 10. Januar 2021 erledigt. Wir können also den ersten Teil der Studie überspringen, der sich mit geschlossenen Räumen, Luftzirkulation und der Verwendung von Heizstrahlern beschäftigt.
Der zweite Teil der Studie befasst sich mit den »Take-aways als Umsatzpuffer« und erinnert daran, dass auch Bäckereien den drohenden Umsatzverlust abfedern können, in dem sie Liefer- und Take-away-Services mehr Aufmerksamkeit schenken. Im September gingen zwar nur sieben Prozent der Deutschen davon aus, über die kommende Zeit mehr Geld für Take-aways und Lieferservices auszugeben. Doch bei den älteren Millennials zwischen 31 und 39 Jahren steigt dieser Anteil schon auf zehn Prozent.
Neben der Besorgnis über die Einhaltung der Corona-Maßnahmen treibt die bundesdeutschen Gastronomen die ständige Unsicherheit um, die mit der Pandemie verbunden ist. Ein zweites Standbein ist heute wichtiger denn je und kann über Existenzen entscheiden. Lieferservices und Take-away-Optionen bieten Gastronomiebetreibern genau dieses Standbein für kostendeckendes Arbeiten. «Schon während der Schließungen im Frühjahr haben einige Restaurants auf Lieferservices ungestellt und sind damit für den zweiten Lockdown besser aufgestellt,» sagt Dr. Christina Wessels von Mintel Deutschland.
Mintels Report «Essgewohnheiten außer Haus» zufolge sind es vor allem die jüngeren Altersgruppen der 16-24-Jährigen (50 Prozent der Befragten) sowie die Millennial-Generation der 25-34-Jährigen (48 Prozent), die ihr Lieblingsessen bevorzugt nach Hause bestellen, statt ins Restaurant zu gehen. Dagegen sind es bei den Konsumenten zwischen 45 und 54 Jahren nur 27 Prozent, bei den Verbrauchern über 55 Jahren jedoch immerhin 13 Prozent, die ihr Lieblingsessen (oder Lieblingsbrot …) gerne nach hause bestellen würden.
«Zwar sind jüngere Menschen derzeit noch Hauptzielgruppe von Lieferservices», sagt Wessels, «doch sollten die älteren Bevölkerungsgruppen nicht vernachlässigt werden. Im August gaben sich 45 Prozent der über 55-Jährigen nach Mintel-Erhebungen über die Ansteckungsgefahr mit Covid-19 besorgt, was bei dieser Altersgruppe mit dem schwereren Krankheitsverlauf infolge der Corona-Infektion begründet werden kann. Im Vergleich gab sich gerade einmal ein Viertel (25 Prozent) der 16-24-Jährigen besorgt. Durch eine abgestimmte Zielgruppenansprache, ein diversifiziertes Werbe-Portfolio (zum Beispiel Flyer, Anzeigen in Zeitungen) und telefonische Bestellungsmöglichkeiten kann es sich für Unternehmen lohnen, auch an ältere Verbrauchergruppen heranzutreten» (Foto: Autostadt Wolfsburg).
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