Köln. (mst) Die Pandemie hat unsere Gesellschaft verändert. Die akute Ausnahmesituation zur Zeit der Kontaktbeschränkungen hat zu zahlreichen Initiativen und Solidaritätsbekundungen in der unmittelbaren Nachbarschaft geführt. Die Mobilität ist gesunken. Eine weitere Auswirkung: Die Menschen haben sich mehr mit ihrer Umgebung beschäftigt. Laut einer aktuellen Umfrage des Onlineportals meinestadt.de haben 42 Prozent der Deutschen vor diesem Hintergrund den lokalen Einzelhandel bzw. die Möglichkeit, Dinge des täglichen Bedarfs in ihrer Nähe besorgen zu können, seit Corona mehr zu schätzen gelernt. meinestadt.de hat im Zeitraum von Mitte Mai bis Juli 2.000 Nutzer dazu befragt, inwieweit Corona den Blick auf die eigene Region verändert hat.
Die Teilnehmenden sollten an die Zeit vor Corona denken und sie mit der Ausnahmesituation während der Pandemie vergleichen. Heraus kam: Ein stärkeres Wir-Gefühl in der Nachbarschaft wird von einer deutlichen Mehrheit von 64 Prozent nicht wahrgenommen. Und trotz zahlreicher neu gegründeter Nachbarschaftsinitiativen und Hilfen über Social Media haben fast ebenso viele nicht den Eindruck von mehr Zusammenhalt und Solidarität. Auch die emotionale Bindung zum eigenen Stadtviertel oder Wohnort hat sich aufgrund der Corona Situation kaum verstärkt: Nur 15 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage zu.
Lokaler Einzelhandel und regionale Produkte werden mehr geschätzt
Dennoch hat sich aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und des Wunsches, sich nicht weit vom eigenen Wohnort weg bewegen zu wollen, ein größeres Bewusstsein für die eigene Umgebung und ihre Möglichkeiten entwickelt.
Knapp ein Drittel der Befragten stimmt der Aussage zu, dass sich ihr Informationsbedürfnis zu Angeboten in ihrer Nähe vergrößert hat, zum Beispiel im Hinblick auf Ausflugs- und Freizeitmöglichkeiten, den Einzelhandel sowie Ereignisse und Nachrichten. Immerhin 30 Prozent geben an, mehr als sonst lokal eingekauft zu haben, um den Einzelhandel in ihrer Nähe bewusst zu unterstützen. 42 Prozent haben den lokalen Einzelhandel bzw. die Möglichkeit, Dinge des täglichen Bedarfs in ihrer Nähe besorgen zu können, mehr zu schätzen gelernt. Bereits 57 Prozent der Befragten legen beim Einkauf Wert darauf, dass Lebensmittel und Produkte aus der Region kommen. Seit der Pandemie ist das einem Viertel noch wichtiger geworden.
Hätten die Läden die vorübergehenden Schließungen nicht überlebt, hätten die Befragten allen voran Restaurants und Takeaway in ihrer Nähe vermisst, dicht gefolgt von Friseuren und Veranstaltungsangeboten.
Es steht weniger Geld zur Verfügung
In der Zeit, als die Geschäfte und Restaurants geschlossen hatten, konnten es sich 41 Prozent der Befragten nicht leisten, diese finanziell zu unterstützen, 14 Prozent hatten kein Interesse daran. Zusammen genommen haben aber immerhin knapp die Hälfte durch Takeaway-Angebote, Gutscheine und Spenden die Läden in ihrer Nähe aktiv unterstützt.
Positive Effekte: Mehr Achtsamkeit und Entschleunigung
Auch wenn die Mehrheit der Befragten nicht mehr Solidarität verspürt hat, sprechen die Freitextantworten auf die Frage «Was nehmen Sie Positives mit aus der Pandemie?» teils eine andere Sprache. Einige «genießen bewusster», freuen sich über mehr Zeit mit Familie und Freunden und «Entschleunigung durch ausfallende Termine». Ein Teilnehmer schreibt: «Lernen auf Sachen zu verzichten und sich auf die tatsächlich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren». Ein anderer schreibt: «Dass die Menschen wieder Zeit für sich hatten, bessere Luft, und dass man solange man Essen und Trinken und ein gemütliches Heim hat, durchaus sehr glücklich und zufrieden sein kann. Und Gesundheit hat wieder einen hohen Stellenwert bekommen.»
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Müller + Egerer: Wohlfühlmomente zahlen sich definitiv aus
- CoLab Tech Programm 2024: Mondelez wählt 10 pfiffige Start-ups
- Edeka Zentrale: SBTi validiert Klimaschutz-Ziele
- Tschüss Greenwashing: Arbeitnehmer fordern echte Taten
- EPI: Die innovative digitale Geldbörse «Wero» kommt
- Circus: Food-Roboter CA-1 soll Personal am Flughafen BER verpflegen
- «Enjoy»: Spar Österreich gastronomisiert seine Märkte
- «The Kitchen»: Was das Herz begehrt in Zürich…
- Edeka: stellt wegweisendes Projekt für nachhaltiges Bauen vor
- Bessere Bildverarbeitung für mehr Warendurchsatz und weniger Fehler
- Paulig Pinc: beteiligt sich an Agrotech-Startup OlsAro
- 10 Liter Haferdrink können jetzt per Briefpost kommen
- Bei Lantmännen kommen neue Ideen aus dem Gewächshaus
- MBG: stärkt Startup-Aktivitäten durch EIT Food Partnerschaft
- Venture Kapital: Frische Ideen für innovative Lebensmittelproduktion
- Bäckerei Hahn: Frisches Brot zu jeder Zeit
- Kreislaufwirtschaft: Bioethanol aus der Bäckerei
- Bühler: bringt die ganze Protein-Wertschöpfungskette unter ein Dach
- Enifer: sichert sich Zuschuss für die erste «Pekilo» Fabrik
- Auf dem Sprung: Koralos «New F!sh» debütiert in Asien