Freitag, 29. März 2024

Mecklenburg-Vorpommern: Wie geht es dem Lila Bäcker?

Neubrandenburg. (eb) Erstaunlich distanziert sind die Kommentare zur Nachricht, nach der der Großfilialist Lila Bäcker seine Corporate Identity überarbeitet hat und händeringend neue Kräfte für die Produktion und den Verkauf sucht. Das kräftige Lila ist gewichen. Die Unser Heimatbäcker Holding GmbH, nunmehr mit Sitz in Neubrandenburg, hat sich für Flieder entschieden. Die Möglichkeiten der Farbgebung sind begrenzt, sollen 270 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin weiterhin «Lila Bäcker» heißen. Das muss man klar sehen und das Beste daraus machen. Jedenfalls soll das neue Erscheinungsbild, in dem zunächst ein gutes Dutzend Filialen erstrahlen wird, den Neuanfang und Aufbruch signalisieren – sagten in dieser Woche die Geschäftsführer Viola Kaluza (Vorsitzende) und Marc Grimminger bei der Vorstellung des Konzepts in Neubrandenburg. «Einer von uns» als Slogan ist Vergangenheit. Künftig ist das Unternehmen nur noch der «Lila Bäcker. Lila Lecker.» Dafür verzichtet es im Sortiment auf etliche Zukäufe und stellt 90 Prozent der Erzeugnisse jetzt selbst her.

Der Neustart ist geglückt, das Unternehmen schreibt schwarze Zahlen

Während der Hochphase der Pandemie brach der Umsatz um durchschnittlich 30 Prozent ein. Wobei die Geschäftslagen sehr verschieden sind – von der Großstadt bis zum flachen Land – und sich die Umsätze im Anschluss entsprechend unterschiedlich erholten. In den Städten zügig, auf dem Land eher langsam. Der schnellen Erholung der Umsätze kommt entgegen, dass viele Menschen in diesem Sommer die Urlaubsregionen im Nordosten erkundeten. Das führte dazu, dass der Lila Bäcker aktuell schwarze Zahlen schreibt. Gleichwohl sei der Verlust, der in der Hochphase der Pandemie entstand, bis zum Jahresende nicht mehr aufzuholen – sagte Viola Kaluza in Neubrandenburg. Diese Einschätzung werden viele Bäckereien teilen können.

Die Welt ist wie wir sie gestalten. Welchen Einfluss hat die Pandemie?

Die einleitend erwähnte, erstaunliche Distanz in den Kommentarspalten unter den Lokalnachrichten resultiert aus der Annahme, dass die Geschäftsleitung mit ihren rund 2100 Mitarbeitenden möglicherweise einen Haustarifvertrag abschließen will. Das geht aus den Lokalnachrichten hervor. Grund wird die simple Tatsache sein, dass diverse Verpflegungssegmente noch nicht oder noch nicht wieder richtig angesprungen sind. Was zur Folge hat, dass der Lila Bäcker diese Segmente im Großkundengeschäft nicht oder nicht ausreichend bedienen kann. Auch das werden viele Bäckereien nachvollziehen können und sorgen sich, ob und wie sich diverse Absatzmärkte überhaupt erholen. Jedenfalls saßen Arbeitnehmer und Arbeitgeber noch nie so eng beisammen in einem Boot wie während dieser Pandemie. Die nun eintretende zweite Welle wird genau zu beobachten sein (Foto: pixabay.com).

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