Freitag, 29. März 2024
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Lambertz: erzielt 2014/2015 Umsatzplus von 2,5 Prozent

Aachen. (lg) Die Lambertz Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2014/2015 ein Gesamtumsatz von 620 Millionen Euro. Dies ergibt eine Steigerung zum Vorjahr von 5,8 Prozent. Darin enthalten sind erstmalig die Umsätze von Dr. Quendt in Dresden in Höhe von 19,5 Millionen Euro. Bereinigt um den Zukauf wurde ein Umsatzplus von 2,5 Prozent erzielt (599,6 Millionen Euro). Die Steigerung fiel bei Saison- und Jahresartikeln gleich aus.

Nach der erfolgreichen Integration von Dr. Quendt in die Firmengruppe, wurde am Ende des Geschäftsjahres zum 01. Mai 2015 die Firma Ifri Schuhmann aus Nürnberg übernommen. Unter der Marke Burg Lebkuchen werden dort weiterhin Nürnberger Lebkuchen hergestellt. Auch die 1906 gegründete Firma Wendler Nougat mit der gesamten Nougatfertigung wurde zum gleichen Stichtag übernommen.

Einerseits ist Lambertz damit der Einstieg in den Markt der Nougatartikel gelungen, andererseits konnte die Unternehmensgruppe mit der Übernahme ihre Stellung festigen als der größte deutsche Hersteller von Produkten mit geografisch geschützten Herkunftsbezeichnungen, nämlich den Nürnberger Lebkuchen, Aachener Printen und Dresdener Stollen.

Noch 1976 produzierte Lambertz nur ein Produkt – Aachener Printen – in einem Werk in Aachen und hat sich seitdem zu einem der großen deutschen Süßwarenhersteller entwickelt.

Saisonartikel

Die Lambertz Unternehmensgruppe erzielte in der vergangenen Herbst-/ Weihnachtssaison, ohne die Einbeziehung von Dr. Quendt, ein Umsatzplus von 2,5 Prozent.

Anders als im laufenden Jahr herrschten im Herbst 2014 teilweise sommerliche Temperaturen und es kam zu deutlichen Kaufzurückhaltungen. Ab Mitte November stiegen die Umsätze stark an und führten Lambertz noch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Der Lambertz Marken-Anteil im gesamten Herbstartikel-Markt steigerte sich zum Vorjahr von 19,4 Prozent auf 20,2 Prozent (GFK). Dabei konnte Marktführer Weiss seinen Anteil von 8,4 Prozent auf 9,1 Prozent steigern.

Haeberlein-Metzger konnte seine Käuferreichweite respektive Verfügbarkeit um 20 Prozent steigern (GfK). Ebenfalls erzielte Haeberlein-Metzger bei den Durchschnittserlösen je Kilogramm mit 11,46 Euro einen Spitzenwert. Überproportionale Umsatzzuwächse erzielte auch die Premiummarke Henry Lambertz, die mit schwarzem Design ausgestattet ist.

Lebkuchen kosteten 2014 je Kilo 4,23 Euro und waren damit 0,14 Euro teurer als 2013.

Generell stagniert der Lebkuchenmarkt in den letzten Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Lebkuchen sind in allen deutschen Absatzkanälen verfügbar. Die Um- und Absätze sind unabhängig von der Wirtschaftssituation stabil, aber nach Ansicht von Lambertz in Deutschland nicht mehr gravierend auszubauen, da sowohl die gewichtete wie auch die numerische Distribution fast 100 Prozent beträgt.

Jahresartike

Die Jahresartikel der Lambertz Gruppe erzielten ohne Berücksichtigung der Umsätze von Dr. Quendt ein Plus von 2,5 Prozent.

Überproportional entwickelte sich der Umsatz von Gebäckmischungen, ein Segment, in dem Lambertz zu einem der größten Hersteller Europas zählt. Die internationale Distribution der neuen Gebäckmischung «Weltgenuss» und der weitere Distributionsausbau der am Purismus ausgerichteten Gebäckmischung «Genussansichten» waren hierfür ursächlich.

Unter der Bezeichnung «Weltgenuss» stellt Lambertz die erste «Pralinen-Gebäckmischung» her, Gebäcke, die zu zwei Dritteln aus Schokolade bestehen und Zutaten wie roter Pfeffer, Lakritz, Ingwer, Popcorn oder Schokolinsen verwenden.

Nach wie vor ist Lambertz einer der größten deutschen Hersteller bei Frischbackwaren wie Mandelhörnchen und Nussecken.

Im Bio-Gebäckmarkt ist Lambertz Marktführer mit Produkten wie Bio Hafer Cookies und Bio Vital Gebäck. Hier ist Genuss und Nachhaltigkeit für bewusste Genießer miteinander verbunden.

Im Moment arbeitet Lambertz an einem Produkt für junge Verbraucher, so stellte die Gruppe auf der Anuga 2015 den ersten sogenannten «Power Cookie» vor – ein Gebäck auf Basis von Guarana – als Ergänzung zu dem im Fernsehen aktiv beworbenen Energy Drink (Heavy).

Nach Deutschland sind Polen und USA die stärksten Umsatzträger in der Lambertz Gruppe.

Lambertz Polonia

Lambertz Polonia konnte den Umsatz von 38,4 Millionen Euro auf 40,3 Millionen Euro steigern. Das Umsatzplus wurde sowohl im Kernland Polen, als auch in anderen osteuropäischen Ländern erwirtschaftet. In Polen werden Lebkuchen das ganze Jahr über konsumiert. Neben den Hauptartikeln HSB und Lebkuchen werden in Polen sukzessiv Kekse mit westeuropäischem Charakter distribuiert. Insgesamt verschärft sich der Wettbewerb in Osteuropa durch die Vielzahl der Anbieter. Die Produktionsstätte in der Nähe von Katowice wird derzeit für den osteuropäischen Markt erweitert durch ein neues Gebäude mit zusätzlichen Linien.

Lambertz USA

Bei der Vertriebsfirma Henry Lambertz Inc. wurde ein Umsatz von 20,5 Millionen Euro erreicht. In den USA vermarktet die Gruppe in erster Linie ihre klassischen Gebäcklinien in Packungen und Dosen, auch mit der Bezeichnung European Cookies. Umsätze erzielte die Gruppe einerseits im Spezialitätenhandel, andererseits auch in großen Ketten wie Wal-Mat, Sam’s Club, Walgreens und Trader Joe’s.

Dr. Quendt

Im ersten bei Lambertz konsolidierten Geschäftsjahr erzielte Dr. Quendt ein Umsatz von 19,5 Millionen Euro. Dr. Quendt agiert nach wie vor selbstständig am Markt. In diesem Jahr stand der Turnaround respektive die Konsolidierung im Mittelpunkt. Nachdem von Dr. Quendt in früheren Jahren veröffentlichen Verlusten, konnte im vergangenen Geschäftsjahr erstmalig wieder ein positives Geschäftsergebnis erzielt werden. Der Dresdener Stollen, bei dem Dr. Quendt Marktführer ist, erzielt nach wie vor deutlich höhere Verkaufspreise im Handel als andere – nicht in Dresden produzierte – Stollen.

Anuga | Internationales Geschäft

Traditionell war/ist Lambertz auf der Ernährungsmesse Anuga in Köln vertreten. Für das Unternehmen ist diese Messe der Vorbote zur ISM. Die Anuga hat eine starke internationale Ausrichtung. Der Auslandsanteil der gesamten Lambertz-Gruppe beträgt 24 Prozent und hat damit noch großes Steigerungspotenzial (Bild: Lambertz).

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